Freitag, 13. Juni 2025

Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse


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„Ganz er selbst sein darf jeder nur solange er allein ist: wer also nicht die Einsamkeit liebt, der liebt auch nicht die Freiheit: denn nur wenn man allein ist, ist man frei.“ (Arthur Schopenhauer)

Kurt Schumacher verlor als Neunzehnjähriger im Ersten Weltkrieg seinen rechten Arm und bekam eine monatliche Rente von 33,75 Mark + Kriegszulage von 15 Mark + der einfachen Verstümmelungszulage von 27 Mark. Schumacher verbrachte als Reichstagsabgeordneter das tausendjährige Reich in diversen Konzentrationslagern, 1948 wurde auch noch sein linker Arm amputiert. Er war als SPD-Vorsitzender Oppositionsführer im ersten deutschen Bundestag und starb 1952 im Alter von 56 Jahren. Sein Sarg wurde von Bonn nach Hannover gebracht, Hunderttausende standen an den Straßen. Und jetzt kommen wir zu Lars Klingbeil.

Das Maracana-Stadion in Rio bot zur Eröffnung bei der WM 1950 Platz für 200.000 Zuschauer und war damals das größte Stadion der Welt, historisch nur übertroffen vom Circus Maximus im antiken Rom (250.000 Plätze). Nach einigen Umbaumaßnahmen (Abschaffung der Stehplätze, Logen, zusätzliche Pressetribünen) können jetzt nur noch 78.000 Menschen ins Stadion. Das sind weniger Plätze als im größten deutschen Fußballstadion in Dortmund.

Plan: Ruhm und Ehre. Wirklichkeit: Rum und Ehe.

„Auf dem Weg zur Sterbehilfe vom Bus überfahren“. BILD schreckt wirklich vor keiner Schlagzeile zurück.

Schlagwort, Schlagloch, Schlaganfall. Immerhin alles gewaltlos.

Ende der 1920er Jahre widersprach ein junger Mann namens Lew Landau in Berlin Albert Einstein, der in einem Vortrag eine seiner Theorien vorstellte. Einstein hatte in einer Gleichung einen Fehler gemacht. Das weltbekannte Genie betrachtete die Tafel, auf der seine Gleichung stand, und gab dem jungen Russen recht. Landau bekam 1962 selbst den Physiknobelpreis und starb 1968 im Alter von sechzig Jahren an den Spätfolgen eines Autounfalls.

Was macht eigentlich Heinz Pralinski? Er schreibt gerade an seinem Sachbuch „Unter Veganern. Ein Tatsachenbericht“, das sensationelle Enthüllungen über diesen rätselhaften Stamm verspricht. Pralinski lebte ein Jahr undercover in einer Zucchini-Kommune in Krefeld und wurde mittels „toter Briefkästen“ im Wald notdürftig mit Wurst versorgt.

Endlich. Das Geld vom Verkauf meines Elternhauses ist auf meinem Konto eingetroffen. Bis zum Ende meines Lebens bzw. meiner Leber habe ich, auf ganz bescheidenem Niveau, ausgesorgt. Da ich darüber hinaus auch noch Wohnungseigentümer bin, darf ich mich jetzt offiziell zur Bourgeoisie zählen und die Lohnsklaven der Arbeiterklasse verachten. Ab heute kaufe ich den Wein nicht mehr bei Aldi, sondern bei Edeka.

15 Kommentare:

  1. Einzelhaft ist Freiheit!
    (A. Gassenhauer)
    PS: Wer einmal Dom Perignon herunterwürgen musste, weiß Schaumwein von Feinkostalbrecht durchaus zu schätzen.
    PPS: Herzlichen Glückwunsch zum Aufstieg in den ersten Kreis der Bourgeosie, auch wenn ihre Stippvisite nicht von langer Dauer sein dürfte - diverse Sondervermögen zählen bereits darauf, Sie stolz sagen zu hören "GOLD GAB ICH FÜR...ja was eigentlich..? ACH EGAL!"

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    1. Da mache ich mir keine Sorgen. Mietpreiserhöhungen können mich nicht treffen, höhere Einkommenssteuer und Sozialbeiträge auch nicht, weil ich nicht arbeite. Lustigerweise zahle ich nur den Mindestsatz bei meiner Krankenversicherung, ich kenne Leute, die zahlen 4 x so viel wie ich. Die Diktatur der Bourgeoisie ist der Schutzraum der Kapitalfraktion - und die Sondervermögen bezahlen die Kinder und Enkel, die ich nicht habe ;o)

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  2. Du brauchst noch einen Sklaven , der hinter Dir geht und Dich an Deine Sterblichkeit erinnert. Sonst hält man Dich womöglich nur für einen freien Bürger.

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  3. Als notorischer Bedenkenträger würde ich germe eimwenden, dsss Sir zuwenig Häring lesen, als notorischrr Besserwisser muss ich einwenden, dass mir nicht aufgefamlen wäre, dass Sie nicht arbeitem. Ske sind lediglich nicht sozialversicherumgspflichtig tätig.

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    1. Das tägliche Schreiben möchte ich nicht mit dem unschönen Begriff Arbeit beschmutzen. Ich könnte hier ja auch Werbung schalten, Google macht's möglich, aber ich habe keinen Bock auf Einnahmen.

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  4. "Das Geld vom Verkauf meines Elternhauses ist auf meinem Konto eingetroffen."
    ... naja — das hatten sich die Eltern bestimmt mal anders vorgestellt.
    Auf der anderen Seite — alleinstehend, Bindung an Berlin — was soll er da mit einem Haus weitab? Zu groß, zu teuer, Investitionsstau? Darüberhinaus ist man als Eigentumswohnungsbesitzer unfreier, da die Hausgemeinschaft bestimmt, wann der Gärtner und die neue Heizung kommt.
    ein Freund

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    1. Von 2013 bis 2024 habe ich allein in meinem Elternhaus gewohnt. Das war kein Problem, weil mein Vater sämtliche Kosten getragen hat. Aber ohne ihn kann ich mir keine zwei Wohnsitze leisten und die kleine Wohnung ist sehr viel günstiger als das große Haus. Außerdem ist das autofreie Leben in Downtown Berlin sehr viel stressfreier als in einem Hunsrückdorf.

      P.S.: Ich gehöre seit 33 Jahren zur Eigentümergemeinschaft. Man kennt sich, man spricht sich ab. Unfrei sind nur die Bewohner, die für ihre Miete schuften müssen ;o)

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    2. ... und Hunsrückdorfbesuch jetzt nur noch alle 5 Jahre?
      Irgendwie hats bis jetzt immer diese Ingelheim-Berlin-Mischung so schön bunt gemacht ... ich mein ja nur.
      ein Freund

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    3. Bunt? Der Hunsrück ist sterbenslangweilig. Aber nach Ingelheim (Rheinhessen) werde ich sicher noch öfter kommen.

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    4. Aber wundere dich nicht, wenn dir bei der Rückkehr die Einreise verweigert wird. Rheinland-Pfalz gilt als sicheres Herkunftsland.

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  5. Ein gut sortierter Edeka hat ein ordentliches Angebot an Sherry, Port & Madeira. Da musst Du nicht soviel Wasser schleppen.

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    1. Wasser schleppe ich sowieso nicht. Das gute Berliner Wasser kommt aus der Leitung und ist wesentlich billiger als Gerolsteiner & Co.

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    2. Nein , so meinte ich das nicht. Die aufgespritteten Weine enthalten mehr Alkohol, also weniger Wasser als normaler Wein.

      PS.: Mietfreies Wohnen ist steuerfreies fiktives Einkommen. Sei froh, dass ich nicht Finanzminister bin;)

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    3. Port trinke ich gerne im Winter. Bei diesem Wetter ist Weißweinzeit. Gut gekühlt natürlich.

      Zum Jahresanfang hat man mir die Grundsteuer verdoppelt. Von 11 auf 21 € im Monat. Das ist Enteignung, das ist Sozialismus! Ein Frontalangriff auf den Stützpfeiler dieses Landes, das Besitzbürgertum. Früher wurde die Arbeiterklasse ausgebeutet, jetzt die Kapitalfraktion. Es ist eine Schande.

      "Johann, bringe er mir eine neue Bouteille Crémant. Champagner kann ich mir ja nicht mehr leisten."

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