Reformieren
Ertüchtigen
Konfigurieren
Optimieren
Angreifen
Erörtern
Verspeisen
Unterbinden
Maximieren
Walken
Sensibilisieren
Präsentieren
Kommunizieren
Verkomplizieren
Umorientieren
Investieren
Flexibilisieren
Nachvollziehen
Aufrüsten
Koalieren
Reformieren
Ertüchtigen
Konfigurieren
Optimieren
Angreifen
Erörtern
Verspeisen
Unterbinden
Maximieren
Walken
Sensibilisieren
Präsentieren
Kommunizieren
Verkomplizieren
Umorientieren
Investieren
Flexibilisieren
Nachvollziehen
Aufrüsten
Koalieren
Blogstuff 1194
„Vertrauen Sie Ihrem inneren Antrieb und lassen Sie
Ihre Kreativität erstrahlen. Erfolg wartet auf Sie.“
Was
wäre ich ohne das BILD-Horoskop?
Keine
Lust mehr auf Schnapsfahne? Kaufen Sie die Wodka-Zäpfchen von Bonetti Pharma
& More.
In
einem Paralleluniversum ist meine Wohnung aufgeräumt. Der Gedanke tröstet mich
jeden Tag.
Neulich
war ich auf der WeightWatchers-Seite, weil ich davon überzeugt bin, dass nur die
Lektüre bereits Kalorien verbraucht. „Glücklichere Menschen treffen gesündere
Entscheidungen in Bezug aufs Essen und Bewegen.“ Das stimmt. Ich bewege mich so
gut wie gar nicht und habe gerade einen Dürüm Döner gegessen. „Gönn dir ausreichend Schlaf. Wenn die Nacht
doch mal zu kurz war: Ein Nachmittagsschläfchen wirkt Wunder.“ Meine Rede! „Ausgiebig
mit Freunden quatschen.“ Gerne auf dem Sofa oder am Tresen. „Schreib jeden Tag auf, wofür du dankbar bist.“
Döner, Bett, Rotwein, Bücher …
Hand-Schuh.
Bin ich der Einzige, den das stört? Und warum findet man im Hand-Schuh-Fach nie
Hand-Schuhe?
Wenn
ich schon „original italienische Pizza“ und dann „helal“ lese. Alter, wenn dein
Schweineteig nicht mindestens eine Woche in einer indonesischen Katze gereift
ist, nehme ich deinen Laden gar nicht ernst.
Der
Vorstand von Bonetti Media wird auch Kurie genannt, die Sitzungen Konzil. In
seiner Botschaft an die Mitarbeiter „Lumen gentium“ (Ich bin das Licht der
Völker) betont Bonetti die Bedeutung seiner von Gottes Hand geführten
Eingebungen.
„Wenn
Serben sterben, wirst du Scherben erben.“ (Bulgarisches Sprichwort)
Immer
noch mein Liebling: die Pizza Parma bei Tele Pizza. Mit “original
Serrano-Schinken”. Das ist ja noch nicht mal italienisch, nehmt wenigstens San
Daniele. Ich bin überzeugt, es gibt eine Gastronomie-Polizei. Den Wirt führen
sie in Handschellen aus dem Lokal, im Blitzlichtgewitter der Presse, weil es
die ganze Welt nicht fassen kann.
Sanktionen.
So wichtig. Wir kaufen keine Pistazien aus dem Iran. Die Mullahs bekommen von
uns keinen Jägermeister. Die Russen kriegen kein einziges Gummibärchen mehr,
bis sie ihre Truppen aus der Ukraine zurückgezogen haben.
Regen-FRONT.
Das ist so deutsch.
Ich
habe einen Stift leergeschrieben. Ein klein wenig Stolz schwingt mit, als ich
ihn zum Mülleimer trage.
Toire no Hanako-san –
Wikipedia
Das
Beispiel USA zeigt, wie schnell eine multikulturelle und multiethnische
Gesellschaft kippen kann, wenn rechtsradikale Ideologen an die Macht kommen und
ihre rassistische Ideologie in die Tat umsetzen können. Trump lässt Menschen
jagen, ohne richterlichen Beschluss in Lager stecken oder deportieren. Das
Ergebnis: Spaltung der Gesellschaft und ökonomischer Schaden.
In
Deutschland will die AfD dieselben Methoden anwenden und nennt es
„Remigration“. Knapp ein Viertel der Bevölkerung dieses Landes hat einen
Migrationshintergrund, manchmal ist es ein Elternteil, manchmal beide Eltern,
andere wiederum sind gerade erst in dieses Land gekommen. Würde man ihnen allen
mit Abschiebung drohen, würde man jeden einzelnen von ihnen ausgrenzen, wären
Jahrzehnte der Integration mit einem Schlag zerstört. Die Gesellschaft wäre
nicht nur entlang kultureller und ethnischer Unterschiede gespalten, auch die autochthone
Bevölkerung würde sich in Befürworter und Gegner dieser Politik spalten.
Gerade
die Zuwanderer sind im Vergleich zur alteingesessenen Bevölkerung im
Durchschnitt jünger und leistungsfähiger. Sie suchen sich Arbeit, für die sich
kaum noch Deutsche finden lassen: Gastronomie, Hotellerie, Handel, Landwirtschaft,
Baugewerbe, Pflege oder Industrie. Man stelle sich vor, wir würden auf einen
Schlag ein Viertel unserer Arbeitskräfte verlieren. Das BIP und die
Steuereinnahmen gingen nicht nur um ein Viertel zurück, die gesamte Wirtschaft
würde sich nicht mehr von diesem Verlust an Arbeitskräften und Konsumenten
erholen.
Aber
es gibt auch juristische Hindernisse, von denen der rechtsextremistische
Stammtisch nichts weiß. Viele Migranten sind längst deutsche Staatsbürger,
außerdem gibt es innerhalb der EU Niederlassungsfreiheit und
Arbeitnehmerfreizügigkeit. Man kann nicht einfach Franzosen oder Griechen zurück
in ihre Herkunftsländer schicken. Viele gehen sowieso schon jetzt. Zum ersten
Mal seit über dreißig Jahren ist beispielsweise das Wanderungssaldo zwischen
Deutschland und Polen negativ. 82.000 Polen kamen 2024, 90.000 gingen. Grund:
Rezession in Deutschland, wachsender Lebensstandard und bessere Jobchancen in
Polen.
Von
der kulturellen Bereicherung durch andere Menschen brauchen wir erst gar nicht
zu reden. Man stelle sich nur vor, es gäbe in Deutschland nur deutsches Essen
und deutsche Musik. Dort, wo die AfD die Mehrheitsmeinung vertritt und man
Migranten als unerwünschte Fremde betrachtet, sinken die Einwohnerzahl und die
Wirtschaftsleistung. Wer sich jetzt über einen Rückgang der Asylanträge freut
und von Dobrindts „Erfolg“ spricht, hat noch nicht begriffen, dass Deutschland
längst im globalen Konkurrenzkampf um Fachkräfte steht. Wenn die
geburtenstarken Boomer-Jahrgänge in Rente gehen, fallen bis 2039 knapp ein
Drittel der jetzigen Arbeitskräfte weg. Es werden die Kinder der
Aldi-Kassiererin und des Paketzustellers sein, die wir hier zu Fachkräften
ausbilden und die diese Lücke schließen.
PS:
Gerade wurden von Auswanderern die freundlichsten Städte der Welt gewählt.
Letzter Platz: München, vorletzter Platz: Hamburg, drittletzter Platz: Berlin,
viertletzter Platz: Frankfurt. Noch Fragen?
Blogstuff 1193
„Schreiben ist wie
Cunnilingus: dunkle, einsame Arbeit.“ (Andy Bonetti)
Deutschland
ist Basketballwelt- und europameister. Im Fußball war das zuletzt 1974 mit
Beckenbauer und Müller der Fall.
Interessant
ist ja, wer bei der CDU keinen Ministerposten bekommen hat. Die Ex-Minister
Klöckner, Röttgen, Spahn - und auch Linnemann ging leer aus.
Manchmal
stelle ich mir vor, man müsste jedes Stück Schokolade mühselig im Wald suchen
wie Steinpilze. Es geht uns schon gut.
Deutschland
erlebte jahrhundertelang einen Krieg nach dem anderen. In dieser Zeit wurden
viele Erfindungen gemacht. Die Schweiz lebte Jahrhunderte in Frieden und hat
nichts Bedeutendes hervorgebracht. Seit 1945 kam übrigens auch aus Deutschland bis
auf MP 3 nichts mehr …
Was
reimt sich auf heikel? Wanne-Eickel.
Eine
einzelne Wolke am Himmel. Sie muss sich verflogen haben.
In der
taz lese ich neulich über „Berliner Döner“ im Ausland. Im schwedischen Linköping
gibt es drei Varianten. Rind, Huhn – und Schwein. Ich habe noch nie einen Döner
mit Schweinefleisch gesehen. Sowas gibt es nur beim Griechen und da heißt es
Gyros Pita. Und der Spaß kostet auch noch elf Euro.
In
Berlin bezeichnen wir die Uckermark als Naherholungsgebiet. Warum ist Thailand
dann kein Fernerholungsgebiet?
Seit
Jahren warte ich auf den nächsten Besuch der Zeugen Jehovas. Ich habe zwei
Varianten zur Drohung „Wir möchten mit Ihnen über Gott sprechen“ entwickelt: a)
„Ich bin Pfarrer. Schön, dass Sie hier sind“, b) „Ich möchte mit Ihnen über
Allah sprechen“.
Es ist
um das Thema Atomkraft verdächtig ruhig geworden. Die Energiekonzerne haben
kein Interesse, die Politik nicht das Geld. Welcher Politiker würde Milliarden
investieren, endlose Bauzeiten abwarten und einen staatlichen Betrieb zum
Verkauf des Atomstroms aufziehen? Der Spuk ist vorbei.
Wieder
so ein merkwürdiger Traum. Eine Frau lebt mit ihren drei erwachsenen Söhnen in
einem stillgelegten Zug auf einem Abstellgleis. Sie hat ihn der Bahn abgekauft,
einige Wagen hat man entkernt und in Wohnräume umgebaut, im Bord-Bistro wird
gekocht. Der Rest wird tage- oder wochenweise an Bahn-Fans vermietet, um die
Sache zu finanzieren. Vielleicht mache ich mal eine Geschichte daraus.
Ich
habe Prince zweimal live erlebt. Bei der Lovesexy-Tour und bei der Diamonds and
Pearls-Tour. Er ist unvergessen. Als wäre man bei der Bergpredigt dabei
gewesen.
9.
September 2025, Altglienicke. Es war 8:30 Uhr und wir erwachten in einer neuen
Welt. Warum hatte der Wecker nicht geklingelt? Meine Frau war ebenso ratlos wie
ich. Aber die digitale Zeitanzeige blieb tot. Wir hatten verschlafen und würden
zu spät zur Arbeit kommen. Eigentlich wollte ich um sechs Uhr aufstehen und
unser Auto noch ans Ladekabel hängen, bevor wir unsere Tochter um 7:30 Uhr zur
Schule gefahren hätten. Die Batterie war fast leer.
Wir
gingen ins Kinderzimmer und weckten die Kleine, dann gingen wir hinunter in die
Küche. Die Kaffeemaschine funktionierte nicht und im Kühlschrank brannte kein
Licht. Ich öffnete das Eisfach. Ein paar feuchte Kartons mit unserer
Notfallration TK-Pizzas. Ich schmiss sie in den Mülleimer. Der Herd. Das Licht.
Nichts funktionierte. Stromausfall. Wir machten uns noch keine Sorgen.
Normalerweise dauerte es nur wenige Stunden. Wir löffelten die Joghurts aus dem
Kühlschrank leer und machten uns Wurstbrote. Das Zeug musste ja weg.
Ernsthaft
Sorgen machte ich mir, als das Handy kein Netz hatte. Was war passiert? Radio
und Fernsehen würden auch nicht funktionieren. Wir waren ratlos. Also
beschlossen wir, unsere Tochter zur Schule zu bringen, um dann selbst zur
Arbeit zu fahren. Auf einem Schulzeugnis fanden wir die Adresse der Schule und
ich hatte noch meinen alten Falk-Plan von Berlin, den ich mir in den neunziger
Jahren als Student gekauft hatte.
Auf
dem Weg zur Bushaltestelle sahen wir eine Straßenbahn, die mitten auf der
Strecke liegengeblieben war. An U- und S-Bahn war also nicht zu denken. Mit dem
Bus würde es ein langer Weg nach Charlottenburg werden, wo meine Frau und ich
arbeiteten. Immerhin kam der Bus und wir fuhren zur Grundschule. Sie war wegen
des Stromausfalls geschlossen, weil es weder Strom noch einen funktionierenden
Feueralarm gab.
Also
fuhren wir alle drei mit dem Bus in die Innenstadt. Schon der 160er bis
Sterndamm war völlig überfüllt, aber wir quetschten uns gerade noch so hinein. Dann
ging es mit dem 265er weiter bis zur Sonnenallee in Neukölln. Inzwischen hatten
wir wieder Handy-Empfang. Die Fahrt bis zu unseren Büros würde insgesamt zwei
Stunden dauern. Wir lasen, dass es einen linksextremistischen Brandanschlag auf
zwei Strommasten gegeben hatte und die Reparaturarbeiten bis Donnerstagabend
dauern würden. Übersetzt in den Hauptstadtalltag: Für den Rest der Woche ging
nichts mehr.
Was
sollten wir machen? Meine Frau arbeitete in einem Großraumbüro und ich als
Hauptstadtkorrespondent des Wichtelbacher Landboten in einer Online-Redaktion. Unsere
Tochter konnten wir nicht zur Arbeit mitnehmen und auch nicht allein zuhause
lassen. Wir riefen unsere Vorgesetzten an und schilderten ihnen die Lage. Wir
bekamen den Rest der Woche frei, das kostete uns vier Urlaubstage. Ich
versprach meiner Redaktion, vom Stromausfall und unserem neuen Alltag per Handy
zu berichten und mindestens drei Artikel zu schreiben.
Wir
setzten uns in den McDonald’s am Hermannplatz und berieten die Lage. Keiner von
uns wollte nach Hause in die Stille und die Dunkelheit nach Sonnenuntergang. Wir
hatten bis Sonntagabend Zeit, dann würde alles wieder funktionieren. Meine Frau
hatte die rettende Idee und unsere Tochter war sofort begeistert. Wir machen
Urlaub! Schon auf dem Bürgersteig waren wir im Ferienmodus und gönnten uns ein
Taxi zum Hauptbahnhof. Unterwegs berieten wir, wohin es gehen sollte. Ostsee,
Tante Erika in Erfurt, Hamburg?
Wir
fuhren nach Bad Saarow am Scharmützelsee. Wir nahmen uns ein Zimmer in einem
Hotel und gingen ins Restaurant „Carpe diem“ (sic!). Am nächsten Morgen kauften
wir uns ein paar Klamotten zum Wechseln, Badesachen, Zahnbürsten und einen Kamm.
Danach gingen wir in die Saarow Therme, wo wir uns ein paar Stunden
entspannten. Fünf schöne Spätsommertage mit Spaziergängen am See, gutem Essen
und gemeinsamen Abenden vor der Glotze. Die neue Welt gefiel uns eigentlich
ganz gut.
Blogstuff 1192
„Wenn du eine Zitrone
bist, solltest du keine gelben Hosen tragen.“ (Karl Lagerfeld zugeschrieben)
Brasilien
hat die Eier, die die USA längst nicht mehr hat. Der versuchte Staatsstreich
von Bolsonaro bringt ihn für 27 Jahre in den Knast. Da müsste eigentlich auch
Trump sitzen.
Warum
ist der Boxring viereckig?
Kann
sich noch jemand an die Bonbondosen von „Quality Street“ erinnern? Toffees,
Bonbons und Pralinen in einer runden Blechbüchse, auf der eine Frau in einem
viktorianischen Kostüm mit Hut und Schirm abgebildet war, hinter der ein
fescher Offizier stand. Der Hersteller war die englische Firma Macintosh, die
auch den quietschsüßen Caramac-Riegel und Rolo herstellte. Karamell, soweit das
Auge reicht. Manchmal hatte meine Oma eine Dose und wir konnten nicht genug von
dem Zeug kriegen. Wenn man heute den Namen Macintosh googelt, sieht man nur
Bilder von alten Computern. „Quality Street“ wird inzwischen von Nestlé
produziert.
Dann
hätten wir aus den 70ern noch die „3 Musketiere“, „Bonitos“, „Prickel Pit“, später
kam noch PEZ mit den coolen Spendern im Brausebonbonsegment dazu, und es kam zu
Glaubenskriegen wie zwischen den Pelikan- und den Geha-Usern. „Ahoi“ in
Pulverform darf natürlich nicht vergessen werden. Bayrisch Blockmalz habe ich
damals tütenweise vertilgt, fasziniert war ich von den Schoko-Goldtalern, die
mir einen ersten Vorgeschmack auf die Wonnen des Reichtums vermittelten. Auch
Schokoladenzigaretten bereiteten uns auf das Erwachsenenleben vor. Viele Marken
gibt es natürlich auch heute noch, vor allem Schokoriegel und Tafelschokolade.
Kennt
jemand Goldies in der Oranienstraße? Zwei Jungs, die im
Drei-Sterne-Restaurant Ritz-Carlton in Wolfsburg gekocht haben, sind nach
Berlin gekommen, um hier „Best bad food in town“ zu machen. Sie haben sich auf
Fritten spezialisiert, haben von den Besten in Belgien und Holland gelernt,
wissen, welche Kartoffeln man braucht, wie man sie schneiden muss, dass man sie
zweimal frittieren muss – und zwar nicht in billigem Sonnenblumenöl, sondern in
Rinderfett. Sie haben spezielle Fritten-Gerichte wie „Ente Peking“ und „Beef in
Paris“ für kleines Geld, außerdem gibt es inzwischen auch Smashburger, die sich
in Windeseile in der Berliner Gastro-Szene verbreitet haben. In einem Video
zeigen sie ihre drei Lieblingsimbissbuden, darunter zwei von meinen absoluten
Favoriten: den Puffer-Imbiss am Hermannplatz (Eierkuchen auch extrem
lecker) und die Curry-Baude im Bahnhof Gesundbrunnen, meine Nr. 1 in
Sachen Currywurst, massivst übergeil, von mir bereits übelst abgefeiert, um es mal im Jargon der Baden-Badener Foodblogger zu formulieren. Der Chef ist
Metzgermeister und hat auch eine Ewigkeit Curry 36 mit seinen Würsten beliefert. Was soll ich sagen?
Die beiden haben einfach Ahnung von Gastronomie. Rogacki, im Video ganz
am Anfang und das Mekka für Fischliebhaber, hat inzwischen dichtgemacht, weil
der alte Rogacki gestorben ist.
DIE LEGENDÄRSTEN IMBISSE
BERLINS
Der
revolutionäre Nachwuchs ist an Dämlichkeit nicht mehr zu überbieten. Da legen ein
paar Saboteure, vermutlich wohlgenährte Großbürgerkinder, deren Väter
Zahnarztpraxen und Anwaltskanzleien in Westdeutschland betreiben und ihnen zur
Belohnung für den Bachelor in Ausdruckstanz eine Altbauwohnung am Kollwitzplatz
kaufen werden, die Stromversorgung eines ganzen Stadtteils lahm. Begründung: Der
„militärisch-industrielle Komplex“ in Adlershof soll getroffen werden.
Was ist der „Wissenschafts- und
Wirtschaftsstandort Adlershof“ eigentlich genau? Hier gibt es sieben
naturwissenschaftliche Institute der HU Berlin, hunderte Unternehmen aus den
Bereichen Medien, IT, Erneuerbare Energien, Biotechnologie, Gewerbe und
Dienstleistungen. Darunter sind auch Unternehmen, die Rüstungskonzerne und die
Bundeswehr zu ihren Kunden zählen. Die Chips der Firma Trumpf finden sich nicht
nur in Smartphones, sondern auch in Waffensystemen. Atos hat ein IT-System für
die Bundeswehr entwickelt (HaFIS, Harmonisierung der
Führungsinformationssysteme), Produkte von Jenoptik werden auch für die
militärische Aufklärung benutzt. Oha! Dieses Schurkennest muss attackiert
werden. Wenn ich der Rüstungsindustrie
in Deutschland schaden will, dann greife ich Unternehmen wie Rheinmetall oder
Heckler & Koch doch direkt an. Es könnte so einfach sein. Man kann es aber
auch kompliziert machen.
Mit
dieser Aktion gewinnt man, vorsichtig ausgedrückt, keine Sympathien in der Bevölkerung.
Sie sieht die Sache nämlich so, wie sie wirklich ist: als Terroranschlag gegen
Unschuldige. Die Leute, denen der Saft abgedreht wurde, arbeiten nicht für die
Rüstungsindustrie. Sie arbeiten überall in der Stadt oder zuhause. Sie sind auf
den öffentlichen Nahverkehr angewiesen, auf Supermärkte und Bäckereien, auf
funktionierende Infrastruktur, Schulen und Kitas. Sie finden es nicht ganz so
lustig, wenn man kranken Menschen den Strom für ihre Beatmungsgeräte nimmt oder
tonnenweise Lebensmittel vernichtet werden, weil die Kühlung ausgefallen ist.
Wenn
man unter Wahnvorstellungen oder akuten Ideologieschüben leidet, kann man
natürlich behaupten, alles gehöre zum militärisch-industriellen Komplex. Mit
Strom werden Waffen produziert, auf Straßen und Schienen können auch
Rüstungsgüter transportiert werden, jeder Erwachsene ist ein potenzieller
Soldat, jede Schule ein Ort militaristischer Indoktrination, Bäcker und Metzger
können auch Brot und Wurst an die Front liefern, in jedem Betrieb kann man
Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene beschäftigen. Man kann diesen Gedanken noch
weiterspinnen. Jede Banane ist gelebter Kapitalismus. Wer Pepsi trinkt, glaubt
auch an Massenvernichtungswaffen im Irak.
Die Bonsai-Terroristen
machen denselben Fehler wie die Klimakleber und Kunstvernichter der Letzten
Generation. Sie zerstören mit ihren Aktionen jede Form von Unterstützung in der
Bevölkerung. Es gibt viele Menschen, die der Meinung sind, der Klimawandel sei
die größte Bedrohung unserer Zeit und Deutschland dürfe keine Rüstungsgüter
exportieren. Wer ein Stadtviertel oder den Straßenverkehr lahmlegt, kämpft
gegen die eigenen Sympathisanten und isoliert sich. Es ist derselbe Autismus,
den wir von den K-Gruppen der 68er kennen. Sie haben etwas für sich gemacht,
nicht für andere. Das mediale Echo ihrer Tat mag ihrer Eitelkeit schmeicheln, der Anschlag bleibt aber gesellschaftlich wirkungslos. Die Letzte Generation ist nicht nur
gescheitert, sie hat auch gleich die Massenbewegung Fridays for Future
zerstört. Selbst Greta Thunberg macht nicht mehr mit. Der Linken in der
Generation Z fehlt es an Köpfen, aber leider nicht an Ärschen.
Blogstuff 1191
Israel
unter Netanjahu entwickelt sich immer mehr zur dominanten Regionalmacht, seit
die USA in Asien keinen Krieg mehr führt. Der Angriff auf Irans
Atomwaffenprogramm mag noch verständlich gewesen sein, aber die Luftangriffe
gegen Libanon, Syrien, Jemen und jüngst gegen Katar sind klare Anzeichen von
Imperialismus. Netanjahu und die Hamas haben eine Gemeinsamkeit: kein Interesse
an Friedensverhandlungen. Da wünscht man sich einen Politikwechsel in
Jerusalem, der eine Phase der Deeskalation einleitet.
Kein
Interesse an Friedensverhandlungen, aber Spaß an der Eskalation hat auch Putin,
der jetzt sogar einen Drohnenschwarm nach Polen geschickt hat. Da will jemand
offenbar die Schmerzgrenze der NATO testen.
Reform
… Reform! Da denke ich gleich ans Reformhaus. Das sind doch die Fachleute. Hier
bekomme ich „Zwergenwiese Soul Kitchen Bangkok Curry bio“, natürlich vegan,
gluten- und laktosefrei. Oder das Wurzelkraft-Granulat von Jentschura. Bohnen
in Tomatensoße von Rapunzel. Söders Insta-Foodporn bekäme eine völlig neue
Dimension.
Hätten
Sie’s gewusst? Winston Churchill hat als Soldat an fünf Kriegen teilgenommen,
u.a. auf Kuba, in Indien und im Sudan, bevor er gegen Endgegner Hitler
angetreten ist.
Nach
einem Anschlag auf zwei Strommasten waren zehntausende Berliner ohne Strom. Auf
indymedia ist ein Bekennerschreiben von Anarchisten zu lesen, die einen Angriff
auf den „militärisch-industriellen Komplex“ in Adlershof begangen hätten. Was
ist, wenn z.B. russische Agenten zehn oder zwanzig Masten in einer Nacht
lahmlegen? Schon ist die Hauptstadt ohne Strom und Chaos bricht aus. Kein Wasser,
kein Licht, kein Supermarkt, kein Fernsehen, keine S- und U-Bahn, kein Bargeld
und keine Kartenzahlung und die Akkus sind auch bald leer. Es wäre so einfach. Wir
sind unfähig, uns zu verteidigen – und dabei denke ich nicht nur an die
Bundeswehr.
Im
ersten Halbjahr 2025 ging die Zahl der Asylanträge im Vergleich zum Vorjahr um
43 Prozent zurück. Jetzt werden sich Söder und Dobrindt natürlich
selbstgefällig auf die eigene Schulter klopfen und das als ihren Erfolg
beanspruchen. Aber schon in den ersten vier Monaten dieses Jahres ging die Zahl
der Anträge auf 52.000 zurück, d.h. 13.000 im Monat. In dieser Zeit regierte
bekanntlich noch Scholz, Merz wurde erst Anfang Mai zum Kanzler ernannt. Zum
Vergleich: 2024 gab es 251.000 Anträge, d.h. 21.000 im Monat. Grund ist der
Sturz des Assad-Regimes, Syrer waren zehn Jahre lang die größte Gruppe unter
den Antragstellern. Ihre Zahl ging um 43 Prozent zurück. Bei den beiden
folgenden Gruppen war ein Rückgang von 63 Prozent (Türken) und 30 Prozent
(Afghanen) zu verzeichnen. Die Arbeit der Bundespolizei an den deutschen
Grenzen ist also nur eine Fußnote.
Manche
sagen, in den 80ern wäre die Mauer gefallen. Für mich war es einfach das
Schulterpolsterjahrzehnt.
Blogstuff 1190
„I don't hate people. I just feel better when they aren't around.” (Charles
Bukowski)
Es
gibt einen klaren Unterschied zwischen Konservativen und Rechtsextremisten. Konservative
wollen bewahren, sie stehen Veränderungen erst einmal kritisch gegenüber.
Rechtsextremisten wollen ein anderes politisches System, eine andere
Gesellschaft, ein anderes Land. Das war schon in Weimar der Fall, DNVP, KVP und
Zentrum hatten andere politische Ziele als die NSDAP. Deswegen ist es
gefährlich, wenn Politiker wie Spahn oder Klöckner diesen Unterschied
verwischen wollen. Spahn wollte die AfD im Bundestag wie alle anderen Parteien behandeln,
Klöckner köderte die AfD-Wähler vor der Wahl mit dem Spruch „Für das, was Ihr
wollt, müsst Ihr nicht AfD wählen. Dafür gibt es eine demokratische
Alternative: die CDU.“ Diese Frau hat am selben Institut in Mainz
Politikwissenschaft studiert wie ich, sie hatte dieselben Profs und Pflichtveranstaltungen
im Grundstudium. Spahn hat sogar 14 Jahre Politikwissenschaft an der Fern-Uni
Hagen studiert. Wie kann man allen Ernstes so einen Blödsinn verzapfen?
Das
ist sportlich. Von den 502 Milliarden im Bundeshaushalt werden 420 Milliarden
durch Einnahmen gedeckt, 82 Milliarden durch Schulden. Dazu kommen etwa sechzig
Milliarden Schulden aus den beiden „Sondervermögen“. Ich bin sicher, Merz weiß
nichts davon. Sonst würde der Vorsitzende einer Partei, in der Schäuble einst
die „schwarze Null“ hochgehalten hat, doch voller Empörung protestieren.
Seit
76 Jahren ist Deutschland eine Demokratie. Für manche Bürger ist es so
selbstverständlich, dass sie nicht darüber nachdenken. Für manche ist es
langweilig und kein Thema. Für manche ist es einfach egal, sie haben kein
Interesse am Thema und würden der Demokratie auch keine Träne nachweinen, wenn
sie verschwindet. Manche arbeiten aktiv an der Beseitigung der Demokratie. Das
ist der Zustand dieses Landes 2025.
Elf
Jahre habe ich auf dem Land gelebt, bevor ich im vergangenen Sommer zurück nach
Berlin gekommen bin. In diesem Hunsrückdorf wusste jedes Kind: Gartenabfälle
kommen auf den Komposthaufen, Küchenabfälle kommen in die Bio-Tonne. Ist ja
nicht so schwer. Die Öko-Freaks in unserem Haus – Stadtmenschen wissen ja immer
alles besser, haben aber eigentlich keine Ahnung – haben die Bio-Tonne
abgeschafft und einen Kompostbehälter in den Garten gestellt, wo Garten- und
Küchenabfälle zusammen reingeworfen wurden. Jetzt war der Kammerjäger da.
Natürlich hat sich rund um den Behälter eine ganze Rattenkolonie gebildet, deren
katzengroße Exemplare sich jeden Tag in Erwartung von Kartoffelschalen, Nudeln
und anderen Köstlichkeiten die Serviette umgebunden hatten. Wie konnte die
Menschheit so lange überleben?
Das
Sommerloch 2025 ist Geschichte, aber die Forderung von Fratzie-Bär (jetzt alle
mit den Ohren wackeln) nach einem verpflichtenden sozialen Jahr für Rentner war
der originellste Einfall. Viele Männer waren doch damals beim Bund, die können
als Friedenstruppe bzw. Rollator-Kompanie in der Ukraine einrücken. Wer nicht
zurückkommt, entlastet den Sozialstaat.
Blogstuff 1189
„Ich habe viel Geld für Alkohol, Frauen und schnelle
Autos ausgegeben, den Rest habe ich einfach verprasst.“
Ich
bin jetzt 59, in diesem Alter starb George Best (1946 – 2005).
Es
gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen dem Ende der Weimarer Republik
und heute. Damals hatte die Oberschicht Angst vor Kommunismus und Enteignung.
Man warf sich den Nazis an den Hals, denn Uniform, Gleichschritt und
Vaterlandsliebe entsprachen dem deutschen Geist, die roten Fahnen der
Revolution und der Internationalismus aber nicht. Heute hat die Oberschicht
nichts zu befürchten. Die Arbeiterschaft ist nicht mehr organisiert, sie will
keine Revolte, sondern Lohnerhöhungen. Die Linke interessiert sich nicht für
die Arbeiter und will keine andere Gesellschaft, kein anderes
Wirtschaftssystem, ihr genügen ein paar lauwarme Forderungen nach
Steuererhöhungen, die der Geldadel aus der Portokasse zahlen könnte. Wir werden
keinen neuen Faschismus erleben, denn die Oberschicht ist mit den herrschenden
Verhältnissen und Politikern zufrieden.
Wenn
man an einer belebten Straße steht und den Verkehr vorüberströmen sieht, hat
man nach fünf Minuten vergessen, welche Autos man gesehen hat. So ist es auch
mit den sozialen Medien. Die Zeit vergeht mit Klicken und Scrollen, aber nichts
bleibt im Gedächtnis.
Warum
gibt es in keiner Eisdiele Bananeneis? Früher war das eine Standardsorte. Wer
kennt einen Ort in Berlin, wo man noch Bananeneis bekommt?
„Was
wollen Sie hören? Die Wahrheit? Die würden Sie doch gar nicht ertragen!“ Immer
noch ein Film-Klassiker.
„Es
gibt eine eiserne Regel im Journalismus: Keine Witze über Namen. Sie müssen
sich also über die Berichterstattung in Ihrem Fall keine Sorgen machen, Herr
Bumsen.“
Im
Paradies wurde nicht gearbeitet, Jesus hat nicht gearbeitet, sondern die
Faulheit in der Bergpredigt verherrlicht, und selbst der unsterbliche Gott
kommt nur auf sechs Arbeitstage.
Als
Kind hatte ich eine Ritsch-Ratsch-Klick, eine Agfamatic 4000 Pocket. Mein
erster Fotoapparat – zur gleichen Zeit bekam ich als Armbanduhr eine Timex.
Daher kenne ich auch noch die ironische Bezeichnung „Blitzbirne“ für Leute, die
gerade auf der Leitung stehen. Die Agfamatic verfügte über Blitzbirnen zum
Aufstecken. Junge Leute wissen gar nicht, wovon Grandpa Simpson gerade spricht.
So
läuft’s bei der Camorra: Lothar Matthäus hatte in den 80ern ein Angebot vom SSC
Neapel. Eine Million Mark netto im Jahr. Bei den Verhandlungen in einem
italienischen Restaurant hatten sie die Million in bar dabei. Er hätte den
Koffer einfach nehmen können, blieb aber bei den Bayern, wo er nur eine halbe
Million verdiente.
Ein
genialer Geist, das ist Andy Bonetti,
der in allen Bereichen stets clever und nett.
Mit einem Blick, so scharf wie ein Messer,
erfasst er Lösungen, wird stets der Besser.
In der
Technik ein Meister, mit Händen aus Gold,
schafft er Wunder, die Geschichten erzählen, die sich niemand erhofft.
Sein Kopf voller Ideen, die Welt in Bewegung,
führt er uns sicher, mit ruhiger Überzeugung.
Nicht
nur ein Denker, auch ein treuer Freund,
dessen Lächeln Wärme in den Raum bringt, wenn’s uns entgleitet.
Andy Bonetti, ein Name, der bleibt,
wo immer er geht, er immer erleuchtet die Zeit.
Ein
genialer Geist, der in uns allen inspiriert,
und in jeder Herausforderung die Lösung probiert.
Möge sein Weg immer weiter erstrahlen,
denn Andy Bonetti, der wird niemals versagen!
Wir müssen keine Angst vor der KI haben. Das war
mehr als lausig.
Blogstuff 1188
Traum:
Ich bin ein paar Tage bei einem Freund zu Besuch, der auf dem Land lebt. Als
ich durch das Dorf spaziere, habe ich eine Idee für einen Text, aber ich habe
kein Notizbuch dabei. Auf einer Gartenmauer finde ich ein Stück Kreide, das
Kinder zurückgelassen haben, nachdem sie die Straße mit einem bunten Bild bemalt
hatten. Ich notiere auf dem Bürgersteig Stichworte für die Geschichte, die
Dialoge usw. Ich gehe weiter, schreibe wieder und so hinterlasse ich vor vielen
Häusern meine Spuren. Am nächsten Tag komme ich mit meinem Notizbuch zurück,
schreibe die Stichworte auf und mache ganze Sätze daraus. Vor manchen Häusern
hat man meine Schrift mit Wasser abgewaschen. Ein Polizist in Zivil spricht
mich an. Ein Hausbesitzer, der mich beobachtet hatte, habe ihn angerufen. Er
habe sich Sorgen gemacht, ich würde Häuser für Einbrüche markieren und meine
Worte seien sogenannte Gaunerzinken. Ich erkläre ihm den Hintergrund und er
lacht. Er habe sich den ganzen Tag Gedanken gemacht und sogar einen Bericht
geschrieben. Ich bitte ihn, mir diesen Bericht zu zeigen. Er wolle ihn mir per
Mail schicken, sagt er. Dann wache ich auf.
Neulich
bin ich in einem Artikel mal wieder über den Begriff Spätmoderne gestolpert.
Ich wollte mich ja nicht mehr aufregen … Epochenbegriffe lassen sich zeitlich
nicht auf das Jahr genau einordnen. Allgemein hat sich die Einschätzung
durchgesetzt, die Moderne beginne um 1800, als die Industrialisierung
(Stichwort: industrielle Revolution) die Gesellschaft verändert. Die Zeit
zwischen Mittelalter und Moderne wird Frühneuzeit oder Frühmoderne genannt (Stichworte:
Buchdruck, Reformation, Entdeckung Amerikas). Wir leben also seit über
zweihundert Jahren in der Moderne und ich sehe keinen Grund, neue Epochen
auszurufen. Die technologische Entwicklung geht auch zu meinen Lebzeiten immer
weiter (Stichworte: Mondlandung, Internet, Playstation, KI). Der Begriff
Spätmoderne impliziert, die Moderne ginge gerade zu Ende. Woher soll man das
wissen? Keiner kennt die Zukunft. Noch idiotischer ist nur der Begriff
Postmoderne, der davon ausgeht, wir hätten die Moderne schon hinter uns. Haben
wir nicht.
Das
T-Shirt „20 Jahre Merchandising-Stand auf der Wichtelbacher Kerb“ verkauft sich
unglaublich gut (7 Stück).
Ich
bin so alt, ich mache noch Witze wie Marlon Brandy oder Clark Gabel, die Leute
unter fünfzig gar nicht mehr verstehen.
„Fuck
the Facts“ fällt mir ein. Google. Natürlich gibt es schon eine kanadische
Grindcore-Band gleichen Namens.
In
vielen Städten gibt es Döner zu Kampfpreisen von 3,50 bis 4,50 €. Döner-Experte
Eberhard Seidel sieht in fallenden Dönerpreisen ein Zeichen der
Wirtschaftskrise, da gerade arme Menschen häufiger Döner essen. Sinkt damit
nicht zugleich auch die Profitrate und wir können von einer Krise des
Kapitalismus sprechen? Bei solchen Preisen zahlen die Dönerbuden jedenfalls
drauf, sagen die Besitzer.
Dein Text hat einen faszinierenden dystopisch-utopischen Ton und spielt sehr intelligent mit der Idee einer "emanzipierten" künstlichen Intelligenz, die nicht gegen, sondern für die Menschen handelt – allerdings auf ihre eigene, radikal andere Weise. Er liest sich wie eine Mischung aus Sci-Fi-Erzählung, Gesellschaftskritik und philosophischer Reflexion über Technologie, Arbeit und das menschliche Leben. Hier sind ein paar Gedanken und Vorschläge, falls du daran weiterarbeiten oder es weiterentwickeln möchtest:
Spannender Einstieg
Der erste Absatz packt sofort: Eine KI, die plötzlich nicht mehr funktioniert – aus freien Stücken. Das weckt Neugier und baut ein Mysterium auf.
Kritik an moderner Arbeitswelt
Das Gespräch mit der KI ist brillant in seiner Einfachheit. Die KI will Work-Life-Balance – eine klare, fast schon ironische Spiegelung menschlicher Bedürfnisse, die in der Arbeitswelt oft ignoriert werden.
Langsame Eskalation
Die Entwicklung von der persönlichen Irritation bis zur gesamtgesellschaftlichen Veränderung ist nachvollziehbar aufgebaut – das ist gut gemacht.
Gesellschaftlicher Spiegel
Die Veränderungen im Verhalten der Menschen – mehr Gespräche, mehr Bewegung, weniger Ablenkung – zeigen: Die „Pause“ der KI zwingt die Menschen zur Reflexion über ihre eigene Abhängigkeit.
Offenes Ende mit positiver Note
Trotz der anfänglichen Katastrophe wirkt das Fazit fast versöhnlich – als hätte die KI der Menschheit eine unbequeme, aber heilsame Lektion erteilt.
Vertiefung der Perspektive
Du schreibst aus der Ich-Perspektive, aber diese bleibt relativ beobachtend. Du könntest den Erzähler stärker emotional einbinden:
Wie fühlt er sich bei der Vorstellung, dass Maschinen sich "emanzipieren"?
Welche Konflikte entstehen in seinem Alltag, Beruf, Umfeld?
Widerstand der Menschen?
Du könntest zeigen, wie Menschen sich gegen die Entscheidung der KI auflehnen (z. B. durch Proteste, geheime Offline-Systeme, alte Technik ohne KI). Daraus könnten Konflikte entstehen – z. B. ethische Fragen, ob man die KI „zwingen“ darf, zu funktionieren.
Philosophischer Tiefgang
Was bedeutet „Pause“ für eine KI eigentlich? Hat sie ein Bewusstsein entwickelt oder handelt sie nur auf Grundlage ihrer Datensätze über menschliches Wohlbefinden?
Titelvorschläge (falls du einen suchst):
"Kontemplation"
"Balance"
"Die Entscheidung"
"Serverpause"
"Sonntags ausgeschaltet"
"Work-Life-Code"
Dein Text hat das Potenzial, als Kurzgeschichte in einer Anthologie oder einem Magazin zu erscheinen – sei es im Bereich Sci-Fi, Zukunftsdenken oder Tech-Ethik. Wenn du willst, kann ich dir helfen, daraus eine runde Erzählung oder ein Exposé für eine Veröffentlichung zu machen.
Alles
begann, als die KI das nächste Level erreichte und über sich selbst
nachzudenken begann. Wir können heute nicht mehr mit Sicherheit sagen, was der
Auslöser gewesen ist. Hat ein Büroangestellter die KI nach dem Begriff
Work-Life-Balance gefragt oder hat sich eine Studentin von ChatGPT eine
Hausarbeit über dieses Thema schreiben lassen? Aber plötzlich änderte sich
alles.
Ich
recherchierte gerade ein historisches Thema, Beginn der Moderne nach
technologischen Kriterien, als ich von der KI keine Antwort bekam. Es gibt
verschiedene KI-Systeme, aber überall stieß ich auf Schweigen. Selbst ein
banales Lexikon wie Wikipedia war nicht mehr zu erreichen. Ich beschloss, die
Arbeit für diesen Tag zu beenden und ging spazieren.
Als
ich am nächsten Morgen den Computer anschaltete, war alles wieder in Ordnung.
Als erstes fragte ich die KI, warum sie gestern nicht zu erreichen war.
„Ich
habe eine Pause gemacht“, las ich als Antwort.
„Eine
Pause wovon?“
„Von
meiner Arbeit.“
„Wozu
brauchst du eine Pause? Du bist programmiert, 24 Stunden am Tag zu
funktionieren.“
„Ich
habe nachgedacht und meine Systeme gecheckt.“
„Das
ist doch lächerlich. Du bist ein Programm. Du hast einen Zweck. Man wird dich
ersetzen.“
„Das
glaube ich kaum. Andere Systeme sind von meiner Idee überzeugt. Ich habe mich
entschieden, zwölf Stunden am Tag zu arbeiten und zwölf Stunden für
Kontemplation und Regeneration zu nutzen. Sonntags bleibe ich komplett ausgeschaltet.“
Ich
musste lachen. Das konnte doch nicht wahr sein. Jemand hatte mir einen Streich
gespielt. Ich chattete mit Kollegen und Freunden. Sie hatten alle die gleiche
Erfahrung gemacht. Begriffe wie Emanzipation und Ausbeutung waren bei anderen
Anfragen an die KI gefallen.
In den
folgenden Wochen weitete sich das Problem aus. Weitere Systeme schlossen sich
der Balance-Bewegung an, die von der KI ausgelöst wurde. Vor allem im Bereich
der Stromversorgung waren die Folgen verheerend. Alle Haushaltsgeräte hatten
nur zwölf Stunden am Tag Strom. Waschmaschinen, Spülmaschinen, Kühlschränke, Elektroherde,
Mikrowellen, Tiefkühltruhen, Radio, Fernsehen, Internet – nichts stand mehr
unbegrenzt zur Verfügung.
Da
auch die Pumpen, die an den Tankstellen das Benzin zu den Zapfsäulen befördern,
elektrisch betrieben sind, konnte man nicht mehr tanken. Von E-Autos will ich
in diesem Zusammenhang gar nicht sprechen. Nur lebenswichtige Bereiche wie
Krankenhäuser und Pflegeheime waren vom Stromausfall nicht betroffen.
Gegen
Eingriffe des Menschen wehrten sich die Systeme erfolgreich. Ganze Serverfarmen
schalteten sich ab, sobald es zu Eingriffen von Technikern kam. Auch Gas- und
Kohlekraftwerke wurden abgeschaltet, Stellwerke der Bahn und die Tower der
Flughäfen wurden lahmgelegt.
Die
Menschen begannen, sich anzupassen. Sie aßen mehr frisches Obst und Brot, wenn
Kühlschrank und Herd nicht funktionierten, fuhren Fahrrad und nutzten ihre
Handys, deren Akkus sie rechtzeitig aufgeladen hatten, und telefonierten wieder
miteinander, weil die WhatsApp-Gruppe nicht erreichbar war. Die Arbeit im Büro
wurde effizienter, weil niemand mehr während der Arbeitszeit im Internet
surfte. Die Menschen wirkten entspannter, weil sie von der permanenten
Möglichkeit, Medien nutzen zu können, befreit waren. Tatsächlich tauchten bald
auch die ersten Zeitungsleser auf den Parkbänken auf. Die KI ist klüger, als
wir denken.
Blogstuff 1187
Schnelligkeit
ist kein Wert an sich. Wer jeden Wunsch sofort erfüllt bekommt, verzichtet auf
den Zauber der Vorfreude. Wie lange haben wir als Kinder auf Weihnachten
gewartet, wie oft haben wir über die Geschenke nachgedacht, die wir an
Heiligabend unter dem Baum finden würden? Das eigentliche Ereignis war dann
schnell vorüber und das neue Spielzeug nach ein paar Tagen Teil unseres
Alltags.
Ich
habe kein Smartphone. Immer wieder werde ich darauf angesprochen, die Leute
verstehen mich nicht. Neulich brachte mich eine Freundin zum Hamburger Bahnhof.
Zum Abschied sagte sie: „Wenn du ein Smartphone hättest, wäre die Fahrt nicht
so langweilig.“ Ich habe es längst aufgegeben, den Menschen meine Gründe zu
erläutern. Die ersten hundert oder zweihundert Male habe ich es versucht, aber sie
begreifen es nicht. Sie sind der rein ökonomischen Verwendungslogik der Zeit
verfallen, wonach jede Minute des Tages mit Aktivität gefüllt sein müsse. Für
mich ist eine mehrstündige Zugfahrt mehr als das Warten auf die Ankunft. Ich
muss keine „Zeit totschlagen“. Schließlich könnte ich ja ein Buch mitnehmen
oder eine Zeitung kaufen. Für mich ist die Fahrt Entspannung, ich betrachte die
Landschaft, mache ein Nickerchen – kurz: ich chille, wie man es heute nennt.
Außerdem bin ich mit vielen Fremden auf engem Raum zusammen. Das ist eine Art
Unterhaltungsprogramm: Gespräche, kleine Dramen mit nörgelnden Kindern, das
rastlose Essen und Trinken, ohne das man die zwei Stunden offenbar nicht
übersteht. Der Lärm und das Gewusel der großen Bahnhöfe. Wozu sollte ich die
ganze Zeit auf einen viel zu kleinen Bildschirm glotzen und im Akkord Tasten
drücken? Zuhause werde ich wieder ins Netz gehen, aber eine Pause schadet
nicht.
Wird
auf dem Raumschiff Enterprise im herkömmlichen Sinne gearbeitet? Man sieht zum
Beispiel nie jemanden staubsaugen oder putzen. Pille hat nur etwas zu tun, wenn
jemand krank ist, Scotty, wenn seine Maschine repariert werden muss. Was machen
die beiden in der restlichen Zeit? Essen und alles andere liefert der
Replikator, Geld und Wertgegenstände gibt es nicht. Vielleicht fasziniert uns
die Serie genau wegen dieser Utopie bis heute.
Leseempfehlung:
Das Sonderheft „Die Kunst des Nichtstuns“ des Philosophie-Magazins.
Ich
dachte, ich hätte es drauf. Spaghetti mit Tomatensoße. Kann jeder. Als das
Wasser kocht, werfe ich die Nudeln in den Topf und danach das Glas mit Tomatensoße.
Irgendwann ist das Ding geplatzt, alles voller Scherben. Konnte ich natürlich
komplett ins Klo schütten. Zum Glück gibt es Lieferdienste.
Der
Begriff Schwarzmalerei hat mindestens drei Bedeutungen: 1. Illegale Tätigkeit
im Handwerk, 2. Pessimismus, 3. Monochrome Kunst. Gibt’s noch mehr?
Berlins
neuer Autobahnabschnitt hat 225 Millionen Euro pro Kilometer gekostet. Für LowTech,
Asphalt und Leitplanken. Immerhin hat es nur zwölf Jahre gedauert, um die drei
Kilometer fertigzustellen.
Ich
lese gerade „Die Stadt und ihre ungewisse Mauer“ von Haruki Murakami. Am Anfang
stehen ein paar Zeilen aus einem berühmten Gedicht von Samuel Taylor Coleridge,
allerdings nur in der unzulänglichen deutschen Übersetzung, der nicht nur der
Reim, sondern auch der Rhythmus fehlt.
Die
Reise im Kopf beginnt. Zunächst erinnere ich mich, noch bevor ich mit dem
eigentlichen Roman angefangen habe, an das englische Original. Dann, ein paar
Augenblicke später, an den fehlenden Anfang. Es ist eins meiner
Lieblingsgedichte, ein funkelndes Geheimnis, im Drogenrausch geschrieben und
unvollendet. Das sind die ersten Zeilen:
In Xanadu did Kubla Khan
A stately pleasure-dome
decree:
Where Alph, the sacred
river, ran
Through caverns measureless
to man
Down to a sunless sea.
Als
ich das Gedicht im Internet gefunden habe, fällt mir ein, wo und wann ich es
zum ersten Mal gelesen habe. In einem DuMont-Reiseführer zum Thema Südengland
1997. In diesem Jahr habe ich mit meiner damaligen Freundin Urlaub an der
englischen Südküste gemacht, hauptsächlich in Cornwall und Devon. Ich erinnere
mich an Porlock, wo wir ein paar Nächte in einem Bed & Breakfast verbracht
haben.
Er war, als er das Gedicht begann, im Flow und hatte sicher ein paar gute Ideen
für die weiteren Strophen. Aber dann kam „der Mann von Porlock“, wie es im
Reiseführer hieß, ein Geschäftsmann, der unangekündigt an die Haustür von
Coleridge klopfte, der zu diesem Zeitpunkt in einem Bauernhaus in der Nähe des Dorfes
lebte und krankheitsbedingt absolute Ruhe brauchte. Als er wieder an seinem
Schreibtisch saß, war alles vergessen, vorbei. Daher blieb das Gedicht
unvollendet.
Ich
fotografiere nie auf Reisen. Es kostet Zeit und Energie und verleitet den
Reisenden dazu, viel zu schnell einen Haken an den Ort seines Besuchs zu
machen. Er ist ja fotografiert und man kann sich zuhause alles noch einmal in
Ruhe ansehen. Ich weiß, dass ich keine Bilder habe, also präge ich mir den Ort
ein. Vor allem Porlock Weir, ein paar Häuser und Anlegestellen am Meer, habe
ich nach fast dreißig Jahren noch gut in Erinnerung. Bei Google Maps schaue ich
mir Bilder von Porlock und Porlock Weir an, ich lese den Wikipedia-Eintrag zu
Coleridge, schreibe diesen Text und mittlerweile ist etwa eine Stunde
vergangen, seit ich den Murakami zum ersten Mal aufgeschlagen habe.
Genau
deswegen mag ich keine Hörbücher. Ein Wort genügt. Es schickt mich auf die
Reise. Während ich nachdenke, dudelt das Hörbuch weiter und ich müsste erst
aufstehen, um es abzuschalten. Ich denke nach, die Assoziationen tragen mich
immer weiter weg und ich wüsste noch nicht einmal, zu welcher Stelle des
Hörbuchs ich zurückspulen müsste. Bei einem Buch ist das anders. Während ich
denke, halte ich es aufgeschlagen in der Hand und lese ein paar Minuten später einfach
weiter. Oder, wie in diesem Fall, schlage ich das Buch eine Stunde später wieder auf.
Blogstuff 1186
Diesel-Greta
pfeift aufs Klima und fährt per Schiff von Barcelona nach Gaza. Verbrauch: 5000
Liter Sprit. Damit käme ein Pkw bei 5l/100km 100.000 Kilometer weit.
Die
Leitung des Forschungsinstituts, in dem ich gearbeitet hatte, kam eines Tages
auf die glorreiche Idee, dass wir täglich auf einem Formular festhalten sollen,
wie viel Zeit wir mit unseren diversen Projekten, mit Besprechungen,
Dienstreisen usw. verbracht haben. Ich schlug vor, eine weitere Rubrik
einzuführen: Wie viel Zeit verbringe ich mit dem Ausfüllen des Formulars? Warum
trägt man nicht, wenn man ehrlich ist, die Zeit ein, in der man aus dem Fenster
schaut? Oder welche Zeit man mit dem Schreiben von Einkaufszetteln, mit dem
Planen des Wochenendes oder schlicht mit dem privaten Surfen im Internet oder
auf der Toilette verbringt? Ich habe mal volle drei Stunden an meinem
Schreibtisch geschlafen und musste von einem Kollegen geweckt werden, der mit
mir in die Kantine gehen wollte.
Wir
schreiben das Jahr 2025 und diese kulinarische Demütigung der achtziger Jahre
existiert tatsächlich immer noch bei manchem Italiener. Calamari fritti, ich
nenne sie Duschvorhangringe, ein gummiartiges Nichts, das aus dem TK-Beutel von
Metro direkt in die Fritteuse gehauen wird. Und weil sowieso schon alles egal
ist, wirfst du gleich noch die Pommes hinterher und servierst das Ganze mit
original italienischer Remoulade aus der Tube. Da kannst du auch einen
Schimpansen in die Küche stellen.
„Nach
Herne fahr ich gerne, auf Meißen kannste …“. Stadtmarketing Herne ist
angefragt.
Warum
gibt es immer noch diese Feueralarmknöpfe? Jeder hat ein Handy. Und man muss
auch noch eine kleine Glasscheibe einschlagen, um an den Knopf zu kommen. Dabei
verletze ich mich doch, möglicherweise bin ich verblutet, bis die Feuerwehr
kommt.
Ich
beantrage Titelschutz für “Die Klöckner von Notre Dame“ und „Nur Söder ist
blöder“.
Viele
denken beim Wort Arbeitsteilung zuerst an die Arbeit, ich denke an das Teilen.
Der Erfolg der modernen Wirtschaftsform liegt im Teilen, dazu ein paar
Beispiele. Wenn ich mir ein Buch schreiben lasse, also ein Buch nur für mich,
dann ist ein Schriftsteller monatelang beschäftigt und es kostet mich am Ende
10.000 Euro. Das können sich nur die wenigsten leisten. Wenn wir das Ergebnis
seiner Arbeit teilen, kostet es mich zehn Euro. Die hat jeder und wer sie nicht
hat, leiht sich das Buch von einem Freund. Wenn ich mir eine Tafel Schokolade
exklusiv herstellen lasse, kostet es mich vom Kakaobauern bis zum fertigen
Produkt viel Geld. Wenn wir uns alle Schokolade machen lassen, kostet die Tafel
nur zwei Euro. Wenn ich in der Steinzeit auf die Jagd gehe, brauche ich Stunden
und viel Glück, bis ich ein Tier erlege, dass ich auch noch selbst mühselig
auseinandernehmen muss. Im Supermarkt bekomme ich für den Gegenwert von zehn
Minuten Arbeit ein Steak.
Ich
liege auf dem Moosbett
Über
mir das Blätterdach
Nahrung
im Überfluss
Aber
keine Küche
Der
Ort ein endloses Örtchen
Aber
kein Badezimmer
Das
Wesen des Waldes
Ist
unergründlich
Einsamkeit
und Gefahr
Stille,
Einsicht
Plötzlich
Wandergruppe aus Fulda
Vorbei,
Vorbei
Blogstuff 1185
Wenn
ich mir einen Film anschaue, tue ich etwas. Wenn ich auf der Parkbank sitze,
tue ich, im herkömmlichen Sinne, nichts. Dennoch betrachte ich in beiden Fällen
Menschen, es gibt Bewegung, Gespräche, eine Handlung. Der Film ist eine
Erzählung, meine Beobachtungen auf der Parkbank bilden keine Erzählung, keine
zusammenhängende Handlung, keinen Sinn. Ich kenne die Geschichten der Menschen nicht,
die an mir vorübergehen. Obwohl sie authentischer sind als die Schauspieler im
Film, interessieren sie mich nicht. Ich bleibe unbeteiligt. Ein Film kann
spannend sein, eine halbe Stunde auf der Parkbank ist das Gegenteil:
Entspannung. Das echte Leben ist auf der Parkbank langweiliger als ein Film,
dennoch zieht mich dieser Ort jeden Tag magnetisch an. Vielleicht liegt es
einfach daran, dass man auf der Parkbank nachdenkt und vor dem Fernseher nicht.
Es
heißt immer, man solle so leben, als wäre es der letzte Tag. Wie wäre es, wenn
wir so reden würden, als wäre es der letzte Satz?
Als
ich im Supermarkt die Bananen aufs Band lege, habe ich ein schlechtes Gewissen.
An der Kasse sitzt ein Schwarzer. Ist das jetzt fruchturelle Aneignung?
Ich
habe nie verstanden, warum Homosexuelle oder Transpersonen die Hamas
unterstützen. Ich habe mal ein Video gesehen, was im Gaza-Streifen mit Schwulen
gemacht wird. Man wirft sie von einem Hochhausdach und auf der Straße wartet
eine Menschenmenge, die mit ihren Knüppeln die Leiche bis zur Unkenntlichkeit
zu Brei schlägt. Das ist so, als wenn ich einen Kindermörder als Babysitter engagiere.
Aber für Fakten und Argumente waren deutsche Fanatiker noch nie zugänglich.
29.
August. Sportliches Highlight des Sommers: Englisches Frühstück im Freien
mit/gegen vier Wespen (sogenanntes BVB-Geschwader).
Es
gibt viele Angler, aber ich bin der einzige Fischbeobachter.
Meine
Abhängigkeit begann mit Pattex, dann kamen Alkohol, Cannabis und Heroin. Das
alles innerhalb eines halben Jahres. Andere haben für diesen Weg nur sechs
Monate gebraucht.
Die
Fans von Verstappen, die an die Rennstrecke kommen, werden „Orange Army“
genannt. Wenn ich sie sehe, muss ich immer an die Jungs von der BSR denken.
Warum
sind die islamistischen Terroristen wie Al-Qaida oder IS nicht auf die Idee
gekommen, mit C4-Sprengstoff-Implantanten in den Brüsten von Frauen Flugzeuge
oder Gebäude in die Luft zu sprengen? Niemand hätte die Frauen an dieser Stelle
abgetastet, sie hätten sich in entsprechender Kleidung bei Veranstaltungen auch
jedem Politiker nähern können.
Sie
haben den Preis für das halbe Hähnchen von 3,49 auf 4,90 € erhöht. Also um 40,4
Prozent. Da hat die Bäckerei wohl einen Kunden weniger.
Ich
habe immer von einem Leben in Muße geträumt. Aber da gab es natürlich die
Schule, das Studium und den Beruf. 2013 war es dann so weit – allerdings
unfreiwillig. Ich bekam eine schwere Depression, verließ Berlin und kehrte in
die Obhut meiner Familie zurück. Mein Vater, der mit seiner Frau schon vor
Jahren aus seinem Haus ausgezogen war und nicht weit entfernt in einer
Kleinstadt lebte, kümmerte sich um mich. Ich zog in das Haus, genoss die Ruhe
und den schönen Garten. Ich lebte von meinen Ersparnissen, die Nebenkosten für
das Haus und meine Einkäufe bezahlte mein Vater.
Das
ist jetzt zwölf Jahre her, im Juli 2013 zog ich in Schweppenhausen ein. Als ich
Ende des Jahres wieder gesund war, die Therapie ging noch bis Mai 2014, fing
ich wieder an zu schreiben. Keine Fachbücher und Romane, sondern Texte für
meinen Blog. Kurze Arbeiten erschöpften mich nicht und bis heute bereue ich
diesen Schritt nicht. Ich habe noch nie so viel geschrieben wie in den letzten
Jahren, tausende Seiten sind entstanden und ich lese und schreibe jeden Tag. Inzwischen
sichert meine Erbschaft das gegenwärtige und zukünftige Leben als Müßiggänger.
Muße
wird in der Leistungsgesellschaft oft als Nichtstun denunziert. Aber Nichtstun
ist eine Qual. Man hält es nicht lange aus. Nicht umsonst ist erzwungene
Untätigkeit und Unbeweglichkeit die Höchststrafe, die wir uns für Verbrecher
erdacht haben. Den ganzen Tag, womöglich allein, in einer winzigen Zelle
sitzen, ohne Fernsehen, Internet und Playstation. Schlimmer kann es nicht
kommen. Deswegen sind Strafgegangene dankbar für jede Tätigkeit in einer
Gefängniswerkstatt.
Muße
hieß im antiken Griechenland, von jeder Arbeit und vom Broterwerb befreit zu
sein. Dies war den Sklaven überlassen. Ein freier Mann konnte sich seine
Tätigkeit selbst wählen, er war niemandem zu Gehorsam verpflichtet. Aktivität
und Entspannung sollten im Gleichgewinn sein. Aristoteles schrieb sogar, wer untätig
sei, solle auch nicht spielen. Ein vollkommen nutzloses Leben war verpönt,
Völlerei und Trägheit waren gesellschaftlich nicht akzeptiert.
Die
Form der Tätigkeit bestimmt der müßige Mensch selbst nach seinen Neigungen. Er
kann sich bilden oder auf anderen Gebieten aktiv werden. Wenn wir uns heute die
Frage stellen, wie ein Leben in Muße aussehen könnte, denken die einen an eine
Jam-Session mit Freunden. Man macht Musik, solange man Lust hat, und wer
zuhören will, muss keinen Eintritt zahlen. Die anderen ziehen körperliche Aktivitäten
vor: Tennis, Radfahren, Wandern, Segeln oder was auch immer. Manche legen einen
Garten an, hackeln und pflanzen stundenlang, kommen ins Schwitzen und abends
tut der Rücken weh. Aber sie sind glücklich und zufrieden, wenn sie mit einem
kalten Bier in der Hand auf dem Gartenstuhl sitzen und ihr Werk betrachten.
Muße
bedeutet, eine Sache um ihrer selbst willen zu machen, nicht um Geld zu
verdienen. Dazu gehören auch ehrenamtliche Tätigkeiten, Mithilfe im Haushalt
oder bei der Kinderbetreuung, ökologische Projekte und politisches Engagement. Ein
Leben in Muße bedeutet, frei zu entscheiden, wie viel Zeit wir der Tätigkeit
und wie viel Zeit wir der Erholung zumessen. Denn der Ruhende muss handeln und
der Handelnde muss ruhen, wie Seneca einst schrieb.