Mittwoch, 1. Juli 2020

Herr Ober, ein neues Thema!


In diesem Sommer ist eine Debatte aus Amerika herübergeschwappt, die alle Merkmale einer Sommerlochdiskussion hat. Erstens führt niemand diese Debatte außer ein paar gelangweilten Journalisten und Leuten, die zu viel Zeit in den sozialen Medien verbringen. Zweitens vertritt niemand ernsthaft die Forderung, um die es geht. Drittens gibt es keine Chance, die Forderung umzusetzen.
Das Schlagwort der aktuellen Gespensterdebatte lautet „Abschaffung der Polizei“. In Minneapolis, dem Ausgangspunkt der BlackLivesMatters-Bewegung, wird es ernsthaft diskutiert, also glaubt man, wir müssten auch in Karlsruhe oder Regensburg darüber diskutieren. Kurze Antwort: Nein, müssen wir nicht.
Wir können und müssen über das Thema Rassismus diskutieren. Rassismus in unserer Gesellschaft und Rassismus in der Polizei als Teil dieser Gesellschaft. Wie viele Rechtsextremisten haben wir in Deutschland? Zehn Prozent der Bevölkerung? Fünfzehn Prozent? In dieser Größenordnung gibt es vermutlich auch Rechtsextremismus und Rassismus in der Polizei. Und bei den Chirurgen. Oder bei den Fernfahrern. Im Osten und im Westen. In den Großstädten und auf dem Land. Was wir brauchen: Strafverfolgung, Ermittlungen gegen Netzwerke. Da gibt es im Kampf gegen rechte Gewalttäter noch erhebliches Verbesserungspotential. An diesem Punkt lohnt es sich, die Diskussion langfristig weiter zu führen.
Zurück zum Thema: Wer fordert die Abschaffung der Polizei? Die freie Mitarbeiterin einer Zeitung mit bundesweit 49.000 verkauften Exemplaren täglich. Keine Partei, die im Bundestag vertreten ist. Keine der sechzehn Landesregierungen, denen bekanntlich die Polizei unterstellt ist. Und selbstverständlich auch nicht der Bundesinnenminister, dem die Bundespolizei unterstellt ist. Die Debatte wird nur an den digitalen Stammtischen geführt.
Warum wird es niemals einen Politiker geben, der die Abschaffung der Polizei fordert? Weil der Personenschutz für Politiker Aufgabe der Polizei ist. Es gab nie einen Staat ohne Polizei. Keine Polizei, kein Staat. Ganz einfach. Ende der Debatte. Herr Ober, ein neues Thema!
P.S.: Bonetti Media hat einen Katzenhai in einem Baggersee ausgesetzt. Wir verraten nicht, wo genau seine Rückenflosse demnächst das Badewasser teilt. Wir kriegen das Sommerloch schon klein.
Pink Floyd - A Saucerful of Secrets. https://www.youtube.com/watch?v=eEqPX-Z833Y

5 Kommentare:

  1. Die Abschaffung der Polizei zu fordern ist Infantil.
    Denn als junger Mensch ist die Polizei in der Tat dein Feind, hindert Sie einen doch, sich so zu verhalten wie es einem die Hormone, die unbändige Energie und Unruhe eines jungen Menschen, vor allem männlich, abverlangen.
    Zu schnell fahren mit was auch immer, gerne ohne Fahrerlaubnis, laut muß es sein, das Fahrzeug, seht her wer ich bin, das ganze unter Alkoholeinfluß, Dope rauchen, Scheiß bauen, Klauen im Supermarkt oder im Klamottenladen, sich rumprügeln, lärm machen, wichtig machen.
    Sollte man erwachsen werde, was nicht jedem gelingt, ändert sich das Leben und das Sicherheitsbedürfnis.

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  2. ☜✿☞ Willkommen J U L I ☜✿☞

    Internationaler Witze-Tag 2020
    1. Juli 2020 in der Welt

    Sommerloch...

    Ein Rentnerehepaar sitzt im JULI auf der Parkbank.
    Fragt er: "Wann haben wir es eigentlich das letzte mal getan?".
    Darauf sie: "Ich glaube letztes Jahr um die gleiche Zeit".
    "Sagenhaft... ich könnt schon wieder!" antwortet er.

    ☜✿☞ Willkommen J U L I ☜✿☞

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  3. Wieder einmal ... Äpfel und Birnen.

    Etwa 6% der Bevölkerung haben eine Sehbeeinträchtigung. Nun würde niemand fordern, dass die Quote auch bei Fernfahrern eingehalten wird.

    Chirurgen müssen sich durch eine ca achtjährige Auswahl schleppen, niemand würde auf die Idee kommen, das in einen einwöchigen Crashkurs zu verkürzen.

    Und selbstverständlich möchte niemand Besitzendes die eigentumssichernde bzw -garantierende Staatsgewalt abschaffen - höchstens durch privatisierte Exekutive.

    Mal sehen, ob dein Hai meine Mäusepiranhas trifft.

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    1. Du vergleichst Äpfel mit Birnen :o)

      Niemand fordert Quoten. Es geht darum, dass sich rechte Gesinnung überall in der Bevölkerung finden lässt. In den Medien wundert man sich immer über rassistische Polizisten, aber nie über rassistische Bäcker.

      Um Ausbildungszeiten ging es im Text auch nicht. In ihrer dreijährigen Ausbildung erfahren die Polizisten genug über Recht & Gesetz, Demokratie usw. Dennoch gibt es Rassisten bei der Polizei.

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  4. Polizistenversteher1. Juli 2020 um 17:52

    Auf der Autobahn sind es die Biodeutschen, die Stress machen.
    Mit 5er BMW oder Audi A6 hinten auffahren und aufblinken, könnte alle rausziehen und die Fresse polieren.
    Auf der Straße die unterprivilegierten Assis, die auf dicke Arme machen.
    Würde ich am liebsten auch mal alle in den Schwitzkasten nehmen, würde mir aber nicht gut bekommen.
    Beide Gruppen dumm wie Brot.

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