Freitag, 14. Oktober 2016

Perlen der Akquise

So sieht das Schriftstellerleben in Wirklichkeit aus:
Exposé Reisekrimi
Die Idee
Reiseführer und Reiselektüre wie etwa einen spannenden Kriminalroman haben fast alle Reisenden im Gepäck. Warum verbindet man nicht einfach Unterhaltung und Information in einer neuen Form? Reiseführer und Kriminalroman werden in einem Format miteinander verknüpft. Buy one, get two. Der Krimi ist die klassische Unterhaltungs- und Reiselektüre, die Verbindung von Action und Location fern des Alltags hat bereits eine lange Tradition – schließlich ist jeder James Bond-Film eine Art „Weltreise-Krimi“. Warum sollte man also nicht in einem Crossover beider Formate eine neue Form der Reiseliteratur erschaffen, die – im Vorfeld und während der Reise – den Leser zugleich unterhält und informiert?
Das Produkt
Eingebettet in die Handlung eines Kriminalromans erhält der Leser Informationen über die Geschichte, die Sehenswürdigkeiten, Gastronomie, Hotellerie, Kultur, Architektur usw. einer Stadt, einer Region oder eines Landes. Der Text soll etwa 160 Seiten umfassen, 140 Seiten Roman und 20 Seiten Informationsteil, in dem noch einmal alle im Text enthaltenen Hinweise in knapper Form zusammen gefasst und um weitere Informationen (Anreise, Klima, Geldumtausch usw.) ergänzt werden. Da in diesem Format nur wenige Abbildungen und keine komplexen Layouts wie Info-Kästchen, wechselnde Schriften usw. vorgesehen sind, ist die Produktion vergleichsweise günstig.
Möglicher Plot für einen Prag-Reisekrimi
Es gibt eine rätselhafte Mordserie in Prag, die Opfer werden an verschiedenen Schauplätzen gefunden und haben immer eine zerknüllte Buchseite im Mund. Opfer Nr. 1 wird im Goldmachergäßchen gefunden (Seite aus Schloßroman => Hradschin), Opfer Nr. 2 vor einem Gerichtsgebäude ("Vor dem Gesetz"-Seite aus dem "Prozeß"), Opfer Nr. 3 vor einem tschechischen Reisebüro (=> "Amerika"), Opfer Nr. 4 am Grab Kafkas (Seite aus "Das Urteil"). Alle Opfer sind Lektoren.
Der Ermittler trifft verdächtige Personen in ausgewählten Gasthäusern (=> Gastronomie-Verweise), einzelne Szenen spielen z.B. an der Hungermauer und in Vysegrad (=> Sehenswürdigkeiten und Geschichte). Zum Zeitpunkt der Mordserie findet ein Schriftstellerkongress in Prag statt (Ermittlungen in Hotels => Hotellerie-Verweise; die Autoren wohnen dort), die Verdächtigen kommen aus diesem Kreis. Am Ende ist der Täter ein erfolgloser Schriftsteller, der sich am Literaturbetrieb rächen will.
2008 wurde diese Idee von diversen Verlagen abgelehnt. Wer möchte es noch einmal versuchen?

7 Kommentare:

  1. Wie wird man Verlag? Ich würde direkt zugreifen! *schleim*

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  2. Gerne, ist Moselwein angenehm? :-)

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    1. Ab zwei Zwölfer-Kisten darfst du dich Verleger nennen. Und gleich mit Bonetti als Top-Autor. Glückwunsch!

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  3. Ein Prag Krimi. Da könnte ich jede Menge Bildmaterial beisteuern. Du hast somit eine Top-Fotografin an Bord.

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    1. Sehr gut. Ich war 8 x da und habe praktisch keine Fotos. Außer von den Touren in den 80er Jahren, als Prag noch schön düster war und hinter dem "eisernen Vorhang" lag.

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  4. Naja... xD zumindest nicht ernsthaft :P

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