Dienstag, 18. Oktober 2016

Ein ganz heißes Eisen

Wie viele Menschen sind in Deutschland eigentlich transsexuell? Ist es angesichts der Fallzahlen nicht eine ähnliche Gespensterdebatte wie um die Burka?
Faktencheck: Es gibt diverse Studien mit unterschiedlichen Ergebnissen. Die Häufigkeit variiert von 0,001 Prozent der Bevölkerung bis 0,25 Prozent. Als verlässlich gilt die Schätzung der Amsterdamer Gender Clinic, die Daten über mehr als vier Jahrzehnte gesammelt hat. Danach sind es 0,005 Prozent der Bevölkerung. Ein Mann von 10.000 Männern, eine Frau von 30.000 Frauen. Das wären in Deutschland etwa 5.500 Menschen, wenn man die komplette Bevölkerung berücksichtigt.
Zur Burka gibt es keine verlässlichen Zahlen, vielleicht sind es hundert Frauen, vielleicht auch mehr. Es lässt sich in Prozentzahlen nicht mehr vernünftig ausdrücken, selbst wenn man andere Formen der Verschleierung addiert.
Wichtig ist, dass wir immer neue Themen zur Diskussion stellen. Über die Diskriminierung rollstuhlfahrender Hindus in McDonald’s-Filialen ohne Barrierefreiheit wird meines Erachtens nicht ausreichend und mit dem nötigen sittlichen Ernst debattiert. Die Medien schweigen das Thema bewusst tot. Typisch.
Aber wenn es um biodeutsche und blütenweiße Hetero-Einzelhandelskaufleute bei Tengelmann geht, da flennen sie alle wieder um die Wette.
Nächste Woche findet übrigens mein veganer Transgender-Antifa-Workshop zum Thema Heteronormativität statt. Anmeldungen bitte an: Rudi Weißmann, Fleischhauergasse 18, 1933 Braunau.

9 Kommentare:

  1. Schätze mal, sie haben 90-300 Leser am Tag. Wenn man die komplette Weltbevölkeung berücksichtigt werden es auch nicht mehr, es sterben ja auch viele und die ganz neuen können noch gar nicht lesen.
    Das sind alles ganz heiße Eisen. Hochachtungsvoll Ihr A.Kerr

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    1. Alfred Kerr hätte sich eine solche anonyme Einlassung verbeten. Das wäre unter seiner Würde gewesen - und Ihre Schätzungen sind äußerst amüsant.

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  2. Find ich toll, was Dir alles so im Kopf rumgeht und dann gepostet wird! Wo wohl die Anregungen herkommen in dem kleinen Dorf?

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  3. Mein heutiges -> heiße Eisen, zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse:

    „Das Reden vom Ende des Buches kenne ich nunmehr seit 25 Jahren.
    Erst war es der Bildschirmtext, dann die so genannte tragbare Staatsbibliothek von Sony,
    anschließend CDROM und DVD, jetzt ist es das World Wide Web, welches das Buch verdrängen soll.

    Nein! Das Buch hat eine wunderbare Zukunft!“

    Florian Langenscheidt (* 1955), deutscher Unternehmer und Publizist

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    1. Das Buch ist unsterblich, weil das Geschichten-Erzählen niemals aufhören wird. Meinetwegen nicht mehr auf Papier (obwohl es mein Favorit ist, derzeit lese ich zum zweiten Mal den "Oblomov"), sondern auf einem E-Reader. Die Phantasie stirbt nicht und auch nicht unser Lesehunger.

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  4. Hübsche Médisance!
    Der grassierende Mittelstands - Anti"Verschissmus" zeichnet sich tatsächlich durch massenhafte Themenverfehlung und durch Höchstleistungen am moralischen Hochreck aus.

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  5. Als aktive Veganerin kann ich nur sagen: "Alle Fleischfresser aufhängen, sofort"

    Als bekennende Feministin der letzten Minuten kann ich mich nur dergestalt äußern: "Schwanz ab!"

    Als Mitgliedin des Hohen UN-Kommissars für Genderfragen erarbeite ich die neue Bauvorschrift für alle Gebäude, ab sofort 3 Toiletten verpflichtend einzubauen: Kerle, Weiber und Opfer der Genderdiskussionen.

    Nachträglicher Einbau in bestehenden Baubestand ist Pflicht.
    Unser Kreis hält Aktien in Sanitärherstellungsbetrieben.

    Als Mitgliedin im beigeordneten Ausschuss des Bundeskanzleramtes werde ich demnächst die neueste Kreation unserer Denkleistungen vorstellen: "Jedem Kind sein ADHS - die Gesellschaft darf hier nicht weiter die Augen verschließen"

    Zum Workshop werde ich meine alte Obergruppenführer-Uniform tragen.

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