Donnerstag, 30. Juni 2016

B-52

„I think I’m having a mid-week crisis.” (Zippy)
Ich sitze auf der Toilette und unter mir, ganz tief unter mir, ich schwöre es, fliegt ein winziger Condor über die Badezimmerfließen.
Warum bekommt man in Deutschland eigentlich kein Philly Cheesesteak Sandwich? Und auch der „Bacon Ultimate Cheeseburger“ von „Jack in the box“ mit seinen 930 Kalorien und „Dave’s Triple“ von „Wendy’s“ (1070 Kalorien) fehlen uns schmerzlich.
Nach dem Mauerfall war Osteuropa das Versuchsfeld der neoliberalen Reconquista (der Sozialismus war nur ein kurzes Intermezzo) und dann hat man dieselben Methoden auf Westeuropa angewandt. Verkauft hat uns die Nummer der Wolf, der die meiste Kreide gefressen hatte, und der hieß Schröder. Aber diesmal wird niemand die kleinen Geißlein aus dem Bauch des Raubtiers befreien.
Bescheidene und ehrliche Menschen sind in den Medien immer eine skurrile Randerscheinung.
Die guten alten fünfziger Jahre, als wir uns mit Hühnerfett oder einem Kotelett die Haare zurückkämmten, bevor wir mit unseren Cousinen Twist getanzt haben.
Arbeit ist mit weitem Abstand die dümmste Form der Vermögensbildung.
Aufgepasst, Nordkorea! Bonetti Universal Ltd. hat heute seine erste Mittelstreckenrakete gezündet. Sie schlug auf dem Parkplatz von Netto ein.
Das Wort „nachdenklich“ habe ich schon lange nicht mehr gehört oder gelesen. So haben sich die Zeiten geändert. Früher waren kluge Leute stolz auf ihre Nachdenklichkeit, heute hat man innerhalb einer Nanosekunde eine felsenfeste Meinung zu jedem Thema.
Hätten Sie’s gewusst? Johnny Maltas Alter, der Verwalter Jakob Malta, hat die Innenbeleuchtung für Handschuhfächer erfunden.
Haushalts-Tipp: Regulieren Sie die Temperatur in Ihrer Küche spielend leicht durch den geöffneten Ofen bei zweihundert Grad (Winter) oder durch den geöffneten Kühlschrank (Sommer).
Auf dem Kreuznacher Wochenmarkt gibt es jetzt auch einen Apple-Store. Eine Pension in Bretzenheim nennt sich „Hinterconti“. Gefällt mir.
Was fällt Ihnen zum Datum 7.11.1989 ein? Nein, nicht der Mauerfall. Der war zwei Tage später. Alle vier Zahlen (7, 11, 19, 89) sind Primzahlen. Mehr Spaß mit Primzahlen demnächst im neuen Bonetti-Magazin. Exklusiv an Ihrem Kiosk!
Warum ist auf der israelischen Flagge eigentlich ein Ninja-Wurfstern?
Empfehlung: Betreten Sie die Filiale der Sparkasse in Waldalgesheim nie mit einer Gorillamaske. Nicht alle Anwesenden sind begeistert.
Schwerpunkt Fußball-EM: Als bekennender Kuchenfreund frage ich mich, warum die Fußballer an ihren Füßen „Stollen“ haben. Wo ist da der Sinn?
„Montgomery Speck, ein aus der Glibberwelt der Sozialdemokratie entsprungener künstlicher Darmausgang und Eskamoteur …“ – „Nein, Mister Bonetti. Welcher Leser weiß denn heutzutage noch, dass ein Eskamoteur ein Trickkünstler und Taschenspieler ist, der etwas ‚durch gezwungene Erklärungen scheinbar zum Verschwinden bringen‘ kann, wie es im Duden heißt?“ Dieser hoffentlich einigermaßen erheiternde Dialog wurde Ihnen vom lexikalischen Auskunftsdienst Bad Nauheim präsentiert.
Stellenausschreibung: Der Zoo Schweppenhausen sucht noch Affen und Faultiere. Bewerben Sie sich jetzt! Elefanten mit Dickhäuterschein Klasse III werden bevorzugt genommen.
Kurzer Hinweis: Rotwein aus dem Tetrapak muss man nicht atmen lassen.
Wenn meine Unterhose als EM-Orakel taugt, dann gewinnt die Mannschaft mit den braunen Trikots.
Nina Hagen - My Way. https://www.youtube.com/watch?v=YP3Uu9Rt6Gc

Mittwoch, 29. Juni 2016

Die Abenteuer von Eike, dem kleinen Eierbecher 3

„Echte Revolutionäre sind die, die nichts zu verlieren haben.“ (Michail Aleksandrowitsch Bakunin)
Es war tiefe Nacht, als das Segelschiff anlegte. Über dem Hafen funkelten die Sterne, denen die Bewohner dieser alten Stadt noch keine Namen gegeben hatten.
Am nächsten Morgen drängelten sich die Menschen am Pier und sahen zu, wie kostbare Schätze aus fernen Ländern von Bord getragen wurden.
Ganz am Ende verließ ein Paar das Schiff: Eike und Eileen, die beiden kleinen Eierbecher. Sie gingen durch die Stadt, deren Häuser alle weiß gestrichen waren. Die Menschen hatten keine Haare auf dem Kopf und machten allesamt einen korpulenten Eindruck.
In der Ferne sahen sie zwei riesige Türme. Auf einem Turm war ein P, auf dem anderen ein S. Sie beschlossen, zu diesen Türmen zu gehen. Es stellte sich heraus, dass sie zu einer Kirche gehörten, in deren Innerem ein silberner Löffel verehrt wurde.
Vorsicht, ihr kleinen Eierbecher. Hier droht Gefahr! Oder ist es eine Welt, in der Eierbecher respektiert und voller Hochachtung in den Kreis der Gemeinde aufgenommen werden?
Wir haben keine Zeit für diese Frage, denn in der Hochgeschwindigkeitsserie um Eike, den Eierbecher (in Amerika heißt die Serie übrigens „The marvellous adventures of Ike the eggcup“) geht es weiter mit:

Die Abenteuer von Eike, dem kleinen Eierbecher 4
Aufgekratzt wie Edmund Stoiber nach drei Runden Auto-Scooter hielt Eike den Kopf aus dem Fenster. Der Fahrtwind kitzelte ihn und er schrie vor Glück. Zusammen mit Eileen war er auf dem Weg …
Nach Venedig? In die Rummelsburger Bucht? Zur Blue Man Group?
Was passiert als nächstes?
Erzählen Sie es mir! Erzählen Sie es uns allen!
Lassen Sie die Rolle als passiver Zuschauer hinter sich!
Sie sind kein Konsument!
Herunter von der Tribüne!
Wie geht es weiter?
Wenn Sie nicht mitmachen, werden Eike und Eileen sterben!
Na los!!!
Metallica - Hero Of The Day. https://www.youtube.com/watch?v=CBJey2dkiAI

Dienstag, 28. Juni 2016

Scheiß doch die Wand an!

Kennen Sie die Standardabzocke an nächtlichen Burger-, Döner- und Würstchenbuden? Gibt es vermutlich seit der Antike. An Ihrer Alkoholfahne glaubt man, Sie als Opfer erkennen zu können. Und dann beginnt das alte Spiel: Sie zahlen mit einem Zwanziger, der Leichenteilhändler gibt Ihnen auf einen Zehner raus. Wenn man die Arschkrampen hinter dem Tresen auf den Fehler hinweist, kommt noch nicht Mal ein müder Erklärungsversuch, sondern das korrekte Wechselgeld. Seit ein paar Jahren drehe ich den Spieß um. Ich zahle mit einem Zwanziger, behaupte dann aber, ich hätte mit einem Fünfziger bezahlt. Damit sorgst du bei den Pennern für Bluthochdruck. Die Diskussion kann man je nach Stimmung beliebig verlängern. Einfach mal den Spieß umdrehen. Und am Ende sage ich: Nee, war Spaß. Und gehe. Ist mir doch so scheißegal, wer hier das Opfer ist. Mach ich halt mal Stress. Das schaffe ich ganz locker ohne Schauspielunterricht. Leuten auf den Sack gehen – die nach Bratfett stinkenden Hoschis können das und ich auch.

Die Abenteuer von Eike, dem kleinen Eierbecher 2

„Des Vogelfluges wirre Zeichen lesen
Aussätzige, die zur Nacht vielleicht verwesen.
Im Park erblicken zitternd sich Geschwister.“
(Georg Trakl: Traum des Bösen)
Das Leben in der Fremde fiel Eike nicht schwer. So ein kleiner Eierbecher braucht ja nicht viel. Er isst und er trinkt nicht. Nur ein wenig Nähe und Zärtlichkeit braucht selbst ein Eierbecher. Aber zu Eileen kommen wir später.
Tagsüber trieb sich Eike in der Innenstadt herum und beobachtete das bunte Treiben. Am Abend lag er auf der Wiese im Stadtpark und sah dem Sonnenuntergang zu. Er musste sich natürlich vor habgierigen Menschen in 8 nehmen, die ihn gerne mit zu sich nach Hause genommen hätten. Aber Eike passte auf, denn er war ein pfiffiger Eierbecher. Und er wollte nie wieder in einer finsteren Höhle leben, die er nur verlassen durfte, wenn die Menschen ihn benutzten.
Eike wollte überhaupt nicht mehr benutzt werden. Eigentlich wollte er auch kein Eierbecher mehr sein. „Porzellanwesen“ oder „Freischaffender Künstler““ schwebten ihm als Beschreibungen seiner neuen Existenz vor. Er wollte das Leben in seiner kostbaren Tiefe ausschöpfen und anschließend ein Buch schreiben oder ein Bild malen. Vielleicht auch eine Skulptur oder eine Serie von Skulpturen – aus weißem Porzellan. Oder in bunt. So genau wusste er das noch nicht.
Dann traf er Eileen. Sie war wunderschön und hatte eine schlanke Taille. Ganz filigran, in hellem Rosa glänzend und voller bezaubernder Verzierungen. Sie arbeitete in einem Frühstückscafé in einem Einkaufszentrum. Natürlich als Eierbecher.
Eike verliebte sich in Eileen und eines Tages nahm er seinen ganzen Mut zusammen und sprach sie an. Zuerst sah sie ihn ganz erstaunt an. Dann musterte sie ihn gründlich von oben bis unten. Und nach einer kleinen Ewigkeit lächelte sie.
Fortsetzung folgt
The Temptations - My Girl. https://www.youtube.com/watch?v=6IUG-9jZD-g

Sonntag, 26. Juni 2016

Ich will den Replikator!

„I’m afraid! I need something in a heavy cream sauce.” (Zippy)
„Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise …“ Damit ging es los – und ich war fasziniert. Was würde es in der fernen Zukunft nicht alles geben. Kleine, flache Geräte, mit denen man kabellos über große Distanzen telefonieren kann. Nicht diesen klobigen grauen Apparat, der auf der Kommode im Flur unserer Wohnung stand und über dessen verknäultes Kabel man immer gestolpert ist. Monitore auf dem Schreibtisch, die Informationen aufnehmen und geben können. Diese Geräte sind miteinander vernetzt und dieses Netzwerk enthält alle Informationen, so dass Bücher und Bibliotheken vollkommen überflüssig werden. Ich habe auf einer mechanischen Schreibmaschine angefangen zu schreiben. Als ich die erste elektrische Schreibmaschine bekommen habe, die an das Stromnetz (!) angeschlossen war, dachte ich, okay, das war’s. Das ist das High Tech-Teil, an dem du den Rest deines Lebens schreiben wirst.
Damals hat man über die Visionen der Drehbuchautoren gelacht. Verrückte Welt des 23. Jahrhunderts. Wie kann es so etwas Durchgeknalltes jemals geben? Heute lachen wir über diese Erfindungen, die längst selbstverständlich geworden sind. Ist doch klar, dass jeder ein Smartphone und einen internetfähigen PC hat. Schnee von gestern. Und den Phaser, also Laserwaffen, gibt es auch schon. „Beamen“ können wir noch nicht und ich glaube auch nicht, dass wir das je hinkriegen werden. Einen Menschen mit alle seinen Erinnerungen bis ins letzte Atom zu zerlegen, zu versenden und anderswo wieder zusammenzusetzen? Das ist so, als würde man aus einem Schwein eine Wurst und aus der Wurst wieder ein Schwein machen. Daran glaube ich nicht. Mir geht es hier auch um etwas anderes: Ich will den Replikator!
Der Replikator auf der Enterprise ist eine Maschine, der man sagt: „Ich will eine Lasagne!“ Und Sekunden später kann man einen Teller mit heißer Lasagne aus dem Gerät holen. Es geht mir nicht um Bequemlichkeit. Na gut, ein bisschen vielleicht. Es geht mir um den Traum der Veganer. Essen, ohne das Leben von Tieren zu beenden. Fleisch essen ohne Massentierhaltung. Letztlich um Ernährung ohne den Tod von Lebewesen – und Pflanzen sind schließlich auch Lebewesen, die im Zweifelsfall nicht in meinem Magen landen wollen, sondern wachsen, blühen und sich fortpflanzen wollen. Gäbe es den Replikator, der die Atome einer Lasagne auf einem Teller perfekt zusammensetzen könnte, bräuchten wir keine Landwirtschaft mehr. Keine Hühnerfarmen, Maisfelder, Kuhställe, Gewächshäuser.
So wie Automobil und Traktor das Pferd und den Ochsen von mühseliger Arbeit befreit haben, befreit der Replikator den Menschen von der Arbeit auf den Feldern, er rettet die Tiere und die Pflanzen dieser Welt. Wir könnten die Zucht all dieser kranken Viecher – Kühe, die ohne gemolken zu werden, platzen würden, hässliche fette Schweine, die mit den Wildscheinen im Wald nichts mehr gemein haben, Hühner, denen am Fließband Eier aus dem Arsch fallen – endlich einstellen und die Welt der Natur ihrer freien Bestimmung zurückgeben. Es wäre eine Welt, in der das Futtern von drei Hamburgern hintereinander moralisch korrekt wäre. In der Veganer den ganzen chemieverseuchten Tofu- und Seitan-Plunder fröhlich aus dem Fenster werfen könnten. In der Wisente auf wilden Wiesen grasen würden. Deswegen möchte ich den Replikator. Der Kollateralnutzen: Küchenlegastheniker wie ich haben immer lecker zu essen und müssen ihren faulen Arsch auch nicht in den Supermarkt bewegen.
Kommen wir zur technischen Umsetzung. Ich gebe zu, am Ende dieser kleinen Einlassung zum Thema Ernährung nähere ich mich unaufhaltsam meinem Schwachpunkt. Ich habe von Technik keine Ahnung. Wie kommen die Streifen in meine Zahnpasta? Weiß ich nicht. Ist mir auch egal. Aber es gibt 3D-Drucker, die Gegenstände herstellen können. Das „Internet der Dinge“. Angeblich wird an einem Gerät gearbeitet, das eine echte Pizza „ausdrucken“ kann, obwohl wir dann ein neues Verb für diesen Prozess brauchen. Irgendwann – und ich bin überzeugt, dass es vor dem Jahr 2200 sein wird – gibt es den Replikator. So wie wir die Informations- und Kommunikationstechnik der Sechziger-Jahre-Serie bereits haben, werden wir auch die Produktionstechnik der Enterprise bekommen. Ich werde es vermutlich nicht mehr erleben, aber mir gefällt dieser Traum aus meiner Kindheit. Immerhin schaffen wir bereits den Teller für die Lasagne mit der aktuellen Technik.
P.S.: Star Trek wird am 8. September fünfzig Jahre alt (Erstausstrahlung auf den Vereinigten Planeten). Nur wenige Wochen nach mir. Der Bericht in der „TV-Spielfilm“ zum neuen Star Trek-Film, der nächsten Monat in die deutschen Kinos kommt, beginnt mit folgenden Sätzen: „Fünfzig zu werden kann traumatisch sein. Man wird langsamer. Fühlt sich nicht mehr ganz so jung. Sieht vielleicht auch nicht mehr ganz so positiv in die Zukunft wie früher …“
Wheel Catherine – Delicious. https://www.youtube.com/watch?v=FbjnGvZvpSY

Freitag, 24. Juni 2016

Katastrophenalarm

Alle reden heute über den Brexit. Alle? Nein, hier im Hunsrück hat es ein schweres Unwetter gegeben. In Stromberg wurde Katastrophenalarm ausgelöst, die Freiwillige Feuerwehr Schweppenhausen ist im Einsatz.
http://www.bild.de/news/inland/unwetter/gewitter-unwetter-46465574.bild.html
Nach dem Regen wollte ich ins drei Kilometer entfernte Stromberg, um dort einzukaufen. Wir haben uns durch die überflutete Landstraße bis zum Ortseingang gekämpft – dann war Schluss. In Schweppenhausen kompletter Stau bis zur Autobahnauffahrt. Über Schleichwege haben wir uns zu Edeka in Waldalgesheim durchgekämpft, sonst hätte ich jetzt noch nicht einmal das Bier in meiner Hand! Kein Brot, keine Schokolade. Von TP und TK-Produkten ganz zu schweigen (morgen braten wir Burger im Garten) …
http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/polizei/unwetter-am-rhein-und-im-hunsrueck-land-unter-in-trechtingshausen-katastrophenalarm-in-stromberg_17021527.htm
Der Abschied von Großbritannien aus der EU ist gar nicht so schlimm. „Brüssel“ ist zu einem neoliberalen Elitenprojekt verkommen, in der das Führungsduo Merkel / Hollande im Alleingang regiert und die gewählten Volksvertreter im Parlament für die Gurkenkrümmung zuständig sind. Das war ein Wake Up Call für Kontinentaleuropa:
Phil Collins - Wake Up Call. https://www.youtube.com/watch?v=gHFds7yE4uw

Blogstuff 51

„Die originellen Bücher sind in der Nacht der Zeiten verstreut wie die Sonnen in den Einöden des Weltenraums, um ihre Dunkelheit zu erhellen.“ (Claude-Adrien Helvetius)
NEWSFLASH: Nach dem Brexit wurden heute überraschend England, Wales und Nordirland von der EM ausgeschlossen. Nachnominiert wurden Holland, Dänemark und Griechenland.
Ich plädiere für die Einführung der Prügelstrafe in Werbeagenturen. Ich bin nur ein Wortspiel vom bewaffneten Widerstand entfernt.
Er war ein Universaldilettant. Spielte Klavier wie Messi und Fußball wie Mozart.
Bonetti Innovations Ltd. hat eine überdachte Teststrecke für Regenschirme entwickelt, auf der auch Unwetter mit Hagel und Sturm simuliert werden können.
Hätten Sie’s gewusst? 1851 erfindet Friedrich von Lunger das Herumlungern, das sich bis heute großer Beliebtheit erfreut.
Trotz aller technischen Innovationen gibt es eine Konstante: Je bedeutender ein Mensch ist, desto mehr Türen und Zimmer müssen wir durchschreiten. Vom Obdachlosen trennt uns keine Tür, vom Vorstandsboss trennen uns viele Türen.
Idee für ein Gemälde: Büroangestellte, die panisch durch starken Regen rennen.
Ich finde eine leere Dose und dribble sie durch die Straßen bis zu mir nach Hause, wo ich sie meinem Nachbarn in den Vorgarten schieße.
Die Linke im Netz: exzentrische Scharmützel von Splittergruppen und Einzelkämpfern. Jeder will der Heiland sein, keiner der Jünger. Der Erfolg der Rechten hingegen hat etwas Hündisches, sie folgen willig ihrem Rudelführer.
Haben Sie schon mal vom Homo floresiensis gehört, der in grauer Vorzeit auf der indonesischen Insel Flores gelebt hat? Der war nur einen Meter groß. Das ist doch die Lösung unserer Probleme! Der Mensch muss kleiner werden. Dann konsumiert er weniger, fährt keine riesigen SUVs mehr und es passen mehr Leute auf den Planeten. Deswegen schreibe ich ja seit Jahren nur noch Kurzgeschichten.
Hätten Sie’s gewusst? Das Bundesministerium für Bildung und Forschung wurde 1955 gegründet und hieß ursprünglich Bundesministerium für Atomfragen, ab 1957 dann Bundesministerium für Atomkernenergie und Wasserwirtschaft. Der erste Chef dieses Ministeriums war Franz-Josef Strauß.
Ich habe beim TuS 09 Schweppenhausen Fußball gespielt. Das ist charakterbildend. 0:8 oder 1:10 haben wir gegen andere Kuhkäffer verloren. Das waren keine Niederlagen, das waren Demütigungen. Tabellenletzter in einer Liga, aus der man nicht mehr nach unten absteigen konnte, weil da einfach nichts mehr kam. Und doch sind wir erhobenen Hauptes nach Hause gegangen und zum nächsten Spiel wieder angetreten. Auf staubigen Hartplätzen und sumpfigen Matschwiesen. Die Bälle fischte man aus trüben Bächen oder suchte sie in trostlosen Weizenfeldern. Nie habe ich eine Meisterschaft oder einen Pokal gewonnen. In all den Jahren nicht. Aber es hat mich auf das Leben vorbereitet. Da träumt man ab der E-Jugend nicht mehr davon, ein Prinz zu sein. Kein Vorgesetzter und kein Vater hat uns je so angebrüllt wie der Fußballtrainer. Eherne Lehrsätze: „Du bist nichts Besonderes“ – „Aus dir wird sowieso nix mehr“ - „Geh nach Hause“. Als Erwachsener brüllst du dann mit tausenden anderen Fans im Stadion den Gegner an: „Ihr könnt nach Hause fahr’n, ihr könnt nach Hause fahr’n, olé olé olé olé!“
Nationalismus, Religion, Ideologie – das sind die schweren Möbel, die in manches leere Zimmer gestellt werden.
Heinz Pralinski hatte in seiner Jugend so schwere Akne, dass er Pink Floyd zu ihrem Album „The Dark Side Of The Moon“ inspiriert hat.
Blut und Boden ist wieder in. Der Sultan aus dem Morgenland fordert einen Bluttest für türkischstämmige Abgeordnete im Bundestag, weil er deren völkische Herkunft anzweifelt, Schäuble mahnt offen die Auffrischung des teutonischen Volkskörpers durch Kriegsflüchtlinge an – Integration als Infusion: „Die Abschottung ist doch das, was uns kaputtmachen würde, was uns in Inzucht degenerieren ließe.“
Er hatte Augen wie ein Luchs. Aber wie ein sehr alter Luchs.
Der Unterschied zwischen Individualismus und Egoismus ist der gleiche wie zwischen Netzwerk und Seilschaft – alles eine Frage der Perspektive.
Die Bundesregierung? Hier eine kleine Auswahl meiner Empfindungen: Abscheu, Resignation, Fassungslosigkeit, Zorn, Entsetzen, ungläubiges Staunen, Zynismus.
Hätten Sie’s gewusst? Die Strahlung der Sonne wird thermonuklear erzeugt. Atomkraft ist eigentlich nichts anders als hausgemachte Sonnenenergie. Denken Sie mal darüber nach, wenn Sie in diesem Sommer vor einem Eiscafé sitzen und die wohltuende Strahlung unseres Zentralgestirns genießen. Windräder sind hingegen im heimatlichen Spiralarm unserer Galaxis bis vor kurzem noch völlig unbekannt gewesen und sehen außerdem doof aus.
Gianna Nannini – America. https://www.youtube.com/watch?v=JfYgghOqo0s