Freitag, 15. Dezember 2023

Gehört die Currywurst zur deutschen Leitkultur?

 

Blogstuff 897

„Du selbst zu sein, in einer Welt, die dich ständig anders haben will, ist die größte Errungenschaft.“ (Ralph Waldo Emerson)

Ich träume, ich hätte eine Schokoladenmanufaktur im Prenzlauer Berg, das Ladengeschäft in der Oderberger Straße heißt „Wilde Zeit“. Die Sorten Maracuja-Altpapier und Staubsaugerbeutel-Lakritze sind der Goldstandard der links-grün-versifften Schickeria. Der Renner ist die Transschokolade, die ich nach demselben Rezept wie Herrenschokolade herstelle. Weil ich gegen Rassismus und für Klimaschutz bin, werden alle Schokoladen grün eingefärbt. Lastenradfahrer und Schwangere ab dem fünften Monat bekommen zehn Prozent Rabatt ab einer Kaufsumme von hundert Euro. Der Kakao wird von rechtskräftig verurteilten Steuerhinterziehern und gescheiterten Influencern geerntet.

Jugendliche bezeichnen meinen Blog übrigens als slay.

Mit deutscher Leitkultur sind sicher nicht Tucholsky oder Kraftwerk gemeint, auch nicht Goethe und Beethoven. Vermutlich geht es um wirtschaftlich verwertbare Sekundärtugenden wie Fleiß und Gehorsam. Mit einer Leitkulturdebatte hatte sich Merz vor zwanzig Jahren aus der Politik verabschiedet, jetzt holt er sie wieder aus der Rumpelkammer.

Schuldenbremse bei 0,35 Prozent des BIP. Die drei Prozent im Maastricht-Vertrag galten schon als strenge Regel. Dazu die ollen Schauermärchen von der schwäbischen Hausfrau und den armen Kindern, die eines Tages unsere Schulden zurückzahlen müssen. Gar nichts wird zurückgezahlt, alte Staatsanleihen werden durch neue Staatsanleihen ersetzt. Das ist billigster Populismus, mit dem die Union sich einer Koalition mit der AfD 2025 annähern möchte. Dazu passt auch das gesamte Grundsatzprogramm, das nur aus aufgewärmtem Kaffee von vorgestern besteht.

Ich freue mich schon auf die Bescherung an Weihnachten, wenn ich wieder Bücher wie „Die beliebtesten Diäten für den kleinen Geldbeutel“ oder „Wie erkenne ich Prostatakrebs?“ geschenkt bekomme. Dazu wie üblich alkoholfreien Eierlikör.   

Vor einem Jahr war Selenskyj noch der gefeierte Star im amerikanischen Parlament, jetzt wird er wie ein lästiger Bettler abgefertigt. Putin hatte doch recht: Man muss nur warten, bis ein Thema aus dem Aufmerksamkeitscharts des Westens herausfällt. Dann ist Polen offen und Orban lässt die russischen Truppen kampflos einmarschieren. Vielleicht auch die Slowakei? Dann sind es nur noch wenige Kilometer bis Wien. 2024 wird offenbar das nächste Seuchenjahr.

Ich weiß nicht, was die Leute an KI so interessant finden. Vielleicht haben sie zu oft die Terminator-Filme gesehen. Kann KI kochen? Nein. Aber ein Thermomix kann. Schießt KI Tore? Nö. Und wer will KI als Freund haben?

Der Sohn eines Freundes hat Selbstmord begangen. Er war gerade mal Anfang zwanzig. Es ist furchtbar deprimierend.

Ingelheim – Home of the rich. ZDF-Doku: Deutschlands reichste Familie kommt offenbar aus Rheinhessen (merkurist.de)

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