„Da kommt Krankl in den Strafraum – Schuss…Tooor, Toor, Tooor, Toor, Toor!. I wear narrisch! Krankl schießt ein – 3:2 für Österreich. Meine Damen und Herren, wir fallen uns um den Hals, der Kollege Rippel, der Diplom-Ingenieur Posch – wir busseln uns ab…“ (Edi Finger)
Was ist schon Watutinki, wenn du Ascochinga kennst. Auf diesem argentinischen Luftwaffenstützpunkt, dessen Name übersetzt „toter Hund“ bedeutet, waren die DFB-Kicker 1978 fünf Wochen eingesperrt. Aus Angst vor Entführungen durfte niemand das Camp verlassen, Lagerkoller war die Folge. Schließlich gab es damals noch keine Gameboys und Smartphones, auch das Internet und das Kabelfernsehen waren noch nicht erfunden. Für die gesamte Mannschaft, die auf dem Gelände von der GSG 9 bewacht wurde, stand nur ein einziges Telefon zur Verfügung. Pro Spieler gab es drei Freiminuten in der Woche, wer länger telefonieren wollte, musste zahlen.
Vor vierzig Jahren war eine Fußball-WM, die von einer Militärdiktatur organisiert wurde, kein Problem. So wie der Mannschaftskapitän von 1974, Franz Beckenbauer, auf den Baustellen in Katar keinen Sklavenarbeiter gesehen hat, so hat auch sein Nachfolger von 1978, Berti Vogts, nichts erkennen können: „Argentinien ist ein Land, in dem Ordnung herrscht. Ich habe keinen einzigen politischen Gefangenen gesehen.“
„Höhepunkt“ dieser WM-Teilnahme, die bekanntlich mit der „Schande von Cordoba“ und dem Ausscheiden nach der Niederlage gegen Österreich endete (inklusive einem Vogts-Eigentor), war der Besuch des Nazi-Generals Hans-Ulrich Rudel bei den DFB-Funktionären und der Mannschaft. Rudel war ein erklärter Liebling Hitlers und der am höchsten dekorierte deutsche Soldat im Zweiten Weltkrieg (nachdem Göring eine Woche vor Hitlers Selbstmord sein Lametta wieder abgegeben hatte).
Nach dem Krieg setzte er sich nach Argentinien ab und gründete dort das „Kameradenwerk“, das untergetauchte Nazis versorgte. Unter anderem brachte er Josef Mengele in Sicherheit. Er arbeitete für den Hitlerversteher Juan Perón, der nach seinem Militärputsch zum argentinischen Präsidenten gewählt worden war, und für die Diktatoren Pinochet in Chile und Stroessner in Paraguay. Außerdem war er Auslandsvertreter für deutsche Firmen, unter anderem auch für Siemens.
In Deutschland vertrat er offen rechtsradikale Positionen. Er unterstützte die 1952 verbotene Sozialistische Reichspartei, war 1953 Spitzenkandidat der Deutschen Reichspartei und trat noch in den siebziger Jahren als Redner für die DVU auf. Er nahm an Traditionstreffen der Bundeswehr teil und wurde 1982 mit allen Ehren im Freistaat Bayern beerdigt.
Der damalige DFB-Präsident Neuberger verstieg sich zu dem Satz, eine Kritik an Rudels Erscheinen käme „einer Beleidigung aller deutschen Soldaten gleich“.
P.S.: Zum fröhlichen Abschluss eines traurigen Rückblicks möchte ich noch auf den österreichischen Spieler Eduard Krieger hinweisen, dem ein Hund im Training in den Hintern gebissen hat, und auf die schottische Mannschaft, die sich in ihrem Hotel jeden Abend besoffen hat. Lassen wir den Hoteldirektor Jesus Garcia zu Wort kommen: „Dass Weltstars sich im betrunkenen Zustand zum Teil splitternackt ausziehen und im Whisky-Delirium den Korridor mit der Toilette verwechseln, hat uns alle sehr geschockt“.
P.P.S.: Ein Wort noch zur heutigen Partie Deutschland-Schweden. Was haben wir gelacht, als wir hörten, dass Italien und Holland nicht die Qualifikation zur Fußball-WM geschafft haben. Heute spielt die DFB-Auswahl gegen das Team, dass die beiden Traditionsmannschaften aus der Quali gekegelt hat. Wenn wir verlieren, habe ich es schon immer gewusst. Wenn wir gewinnen, habe ich nie gezweifelt.
Udo Jürgens & die deutsche Fußballnationalmannschaft - Buenos Dias Argentina. https://www.youtube.com/watch?v=r8x8MstDwpg
"Schon immer gewusst und noch nie Zweifel gehabt...
AntwortenLöschenDamit kannst Du es beim Springer-Verlag weit bringen, zumindest monetär, die Selbstachtung musst Du, zu deinem Selbstschutz, dann allerdings zu Hause lassen.
Ob die DFB-Auswahl heute gewinnt, verliert oder unentschieden spielt, ist mir mittlerweile egal geworden. Hauptsache, jeder reißt sicht den Arsch auf, so wie Mexico das gegen das DFB-Team gemacht hat. Taktisch klug spielen, laufen, um den Ball kämpfen, den Gegner früh stören, und einfach mal wieder clever spielen. Das würde meine müden Augen schon erfreuen und Özil nur noch auf der Bank.
Özil hat gegen Mexico so gespielt, wie er auf dem Foto mit Erdowahn zu sehen war, nur gestanden und geguckt. Wenn er keine Lust mehr auf DFB-Auswahl hat, dann soll er halt aufhören. Kein Problem.
Brasilien, mit dem 220 Mio-Hanswurst, der gestern alle 5 Minuten auf seinem Arsch saß, um Elfmeter zu provozieren. Dafür gab's früüüher mal Rot.
Brasiliens Spiel gegen Costa Rica war unterirdisch und deren Theatralik geht mir immer mehr auf die Nerven. Schade für CR, ich hatte ihnen wenigstens ein 0:0 gewünscht.
Mal sehen was wird...
Ist doch egal, diese Mannschaft wird eh nicht weit kommen. Man spürt es, der Fußballgott will dass auch mal andere drankommen.
AntwortenLöschenBei der Mannschaft aus Brasilien ist der Knoten geplatzt. Nach dem Tor wurde es zauberhaft. Die werden weit kommen und Fallobst spielen Sie heute leider fast alle. Gibt halt so Modeerscheinungen.
Animal Farm ist die Vorlage: Alle sind gleich, aber einige sind gleicher, die dürfen fast alles. Und töten damit jede demokratische Idee im Ansatz.
AntwortenLöschenWie mir meine Stimmung stinkt! Ich will mich nicht hinunterziehen lassen, aber dann darf ich keine Infos mehr bekommen. Das halte ich auch nicht aus.