Mittwoch, 24. August 2016

Blogstuff 62

„Der Mensch wird geboren mit der Forderung nach Gerechtigkeit – wie er sie versteht. Da sein Begehren unerfüllt bleibt, entfaltet sich in ihm allmählich ein weites Verständnis für den willkürlichen Ablauf des Daseins.“ (Hans Henny Jahnn: Fluss ohne Ufer)
In der Empörung über den Kontrollverlust der Bundesregierung während der „Flüchtlingskrise“ zeigt sich das starke Autoritätsbedürfnis der deutschen Bevölkerung.
Schlechte Nachricht: Es gibt jetzt Psycho-Strahlen, die durch Aluminiumfolie durchgehen.
Welche Folgen Onanie haben kann, sehen wir an Peter Altmaier.
Gebt mir Krisen, gebt mir Skandale, gebt mir Weltuntergänge! Schließlich habe ich Eintritt bezahlt.
Rucksäcke sollen verboten werden, aber Golftaschen und Diplomatenkoffer bleiben erlaubt. Quo vadis, Klassengesellschaft?
Statt der Burka sollte man die Jogginghose verbieten.
Menüvorschlag: „Käsespätzle Hanoi“ – mit Zitronengras statt Petersilie und Original-Wasserbüffelmozzarella. Nachtisch: „Snickers Fidel Castro“ – mit Rohrzucker und Rumaroma.
Eine schwere Epidemie wütet in der Stadt, ganze Viertel sind vom Geldfieber betroffen, das die Menschen dahinrafft.
Hatten Sie auch schon mal den Mund voller Kartoffelchips und mussten dann niesen? So entstand die moderne Kunst.
„Und da kommt die Kellnerin über links, meine Damen und Herren! Es ist das fünfte Bier in diesem Spiel und sie stellt es vor Michelangelo Marmeloni auf den Tisch, eine Standardsituation.“
Die Ökonomen versuchen, die Praxis der Wirtschaft mit naturwissenschaftlichen Methoden zu erklären, so als wären es nicht Menschen, die das Geschehen bestimmen, sondern kugelförmige Objekte in einem Vakuum.
Sensationell: Das Rhabarber-Rinderspucke-Sorbet im „Do You Really Like My Eis“ in der Schönhauser Allee 99.
1974 konnte man im deutschen Fernsehen zum ersten Mal zwei junge Männer mit nacktem Oberkörper zusammen in einem Bett sehen: Uli Hoeneß und Paul Breitner in ihrem Doppelzimmer während der Fußball-WM. Die süße Unschuld vergangener Tage.
„Wenn du in deines Nächsten Weinberg gehst, so magst du Trauben essen nach deinem Willen, bis du satt habest, aber du sollst nichts in das Gefäß tun.“ (5. Mose 23, Vers 24) Diese Regel gilt nach etwa dreitausend Jahren immer noch in meiner rheinhessischen Heimat. Du kannst Weintrauben, Kirschen und Mirabellen essen, wenn du durch diesen fruchtbaren Garten am Rheinufer gehst und Hunger hast, aber du darfst dir nicht Plastiktüten oder Säcke mit Obst füllen, um es nach Hause mitzunehmen oder um es zu verkaufen – das ist strafbar.
Wäre es nicht schön, wenn es einen Fußballspieler mit dem Nachnamen „Elfmeter“ gäbe? Das würde die Fernsehübertragungen etwas interessanter machen.
Die aus dem Sprachschutt leerer Parteitagsfloskeln zusammengebastelten Reden eines Joachim „Jogi“ Gauck. Eine Freundin von mir kennt den Redenschreiber des Bundespräsidenten persönlich und charakterisiert ihn als ängstlichen und einsamen Menschen.
Die Fernbedienungen von Fernsehern und Stereoanlagen werden offensichtlich von Männern entworfen, denn sie haben immer die Länge von erigierten Penissen.
Der Augenblick des Abschieds ist nur darum so kostbar und schön, weil wir wissen, dass auf ihn der Schmerz folgen wird.
Warum trugen die kleinen Jungs zur Kaiserzeit Matrosenanzüge? Weil die Marine damals so hip war wie heute das Internet.
Er hatte ein ausgezeichnetes Versteck gefunden, sorgfältig alle Spuren verwischt und wartete nun mit klopfendem Herzen. Aber niemand suchte ihn.
Die dritte Generation der RAF, die noch irgendwo da draußen ist, überfällt Banken und Geldtransporter. Politisch sind sie erloschen, es geht nur noch ums Kapital. Was für eine Ironie. Am Ende sind diese Witzblattfiguren so geldgeil wie die Karikatur eines Bonzen.
FAZ.NET, 23.8.16: „Nur 36 Prozent sehen den kommenden zwölf Monaten hoffnungsvoll entgegen; das ist einer der geringsten Werte in der Nachkriegsgeschichte.“ Das Land der Jammerlappen …
Zur Frage der Hygiene: Andy Bonetti wird täglich entlaubt, gekärchert und geföhnt.
Im Traum fahre ich mit dem Zug nach Bremen und betrete ein Schildergeschäft. Ich kaufe das Schild „Kein Giraffenparken vor dem Haus. Klaus“. Was bedeutet dieser Traum?
Zu guter Letzt: Für sog. „trockene“ Alkoholiker bietet Bonetti Unlimited jetzt ein Bierpulver in Tütenform an.
She Past Away – Sanrı. https://www.youtube.com/watch?v=Zwi4BHMnJvg

4 Kommentare:

  1. Kässpätzle mit Büffelmozzarella nicht schwäbisch ?
    Wir haben auf der schwäb. Alp beachtliche Büffelherden und Mozzarella wird aus deren Milch zu Hauf produziert.
    In Ödenwaldstetten z.B. ( heißt wirklich so )
    Oder auch noch an anderen Orten.
    Halt voll regional, gell ?
    Von wegen Hanoi, ist übrigens voll schwäbisch und bedeutet
    Ha nein ! ( nein = noi )

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  2. Was dieser Traum bedeutet?
    1. Dass Du ein pfiffiger Erzähler von Kürzestgeschichten bist.
    2. Dass die Bedeutungdeutung von intentional ungesteuertem Textmaterial eine willkürliche Zuschreibung ist.

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  3. Einspruch, Euer Ehren!
    Die Semantik des Kleidungscodes geht anders.
    Die Matrosenanzüge waren das Bekenntnis zum deutschnationalen Flottenaufbauprogramm. Auf den nationalen Kitschpostkarten trugen sogar die herzigen Babies flotte Matrosenmützen.
    So etwa wie heute die Jeans östlich der Euro-/Dollarsphäre ein hippes Bekenntnis zu einem erfolgreichen, nämlich dem westlichen Lebensstil sind.
    Internet trägt keiner.

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    1. Da habe ich mich wohl unklar ausgedrückt. Ich meinte Tirpitz und seine Kriegsflotte. Handelsmarine ist ja was für Krämerseelen ...

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