Mittwoch, 16. Februar 2022

Operation Dirty Lion

 

Die beiden Männer beobachteten das Haus aus etwa fünfhundert Meter Entfernung. Sie hatten Tarnkleidung an. Einer hatte ein Fernglas, der andere saß neben ihm und notierte die Vorgänge, die ihm vom Späher berichtet wurden. Zweihundert Meter hinter ihnen, in einem Wald, hatten sie ihr Tarnzelt aufgeschlagen. Seit fünf Tagen waren sie jetzt auf ihrem Posten. Nachts wechselten sie sich ab.

Zwischen ihrer Position in einem Gebüsch am Waldrand und der Hinterseite des Hauses lagen ein Acker und der Garten, ein gepflegter Rasen und ein Blumenbeet, das die Terrasse einrahmte. Die Sonne ging auf.

„Das Licht im Bad geht an“, sagte der Späher.

„7 Uhr 12. Licht im Bad geht an“, sagte der andere Mann und notierte es.

„Das Licht geht wieder aus“, sagte der Späher vier Minuten später. „Zielperson bewegt sich in Richtung Küche. Küchenlicht geht an.“

Alles wurde penibel protokolliert.

Um 7 Uhr 49 verließ die Zielperson das Haus und stieg in seinen BMW X7. Zeit für die Übergabe. Der Schreiber zückte ein Walkie Talkie. Sie hatten keine Handys dabei, um von möglichen Gegnern nicht geortet zu werden.

„Hier Team Vorsicht. Zielperson fährt los.“

Team Hoffnung nahm die Verfolgung auf. Sie konnten hundert Meter Abstand halten, denn der Wagen der Zielperson war mit einem Peilsender präpariert.

Um 8 Uhr 37 fuhr der Wagen in eine Tiefgarage. Team Hoffnung fuhr den Wagen in ein Parkhaus und ging zum Hotel, das dem Bürogebäude gegenüberlag, in dem die Zielperson arbeitete. Die beiden Männer hatten ein Zimmer gemietet, von dem man das Büro der Zielperson beobachten konnte.

Um Punkt neun Uhr brachte die Assistentin der Zielperson eine Tasse Kaffee und mehrere Mappen. Im Laufe des Vormittags telefonierte die Zielperson vier Mal, aber sie verließ das Büro nicht. Es schien wieder ein ganz normaler Tag zu werden. Routine. Feste Abläufe.

Aber eines Tages würde die Zielperson einen Fehler machen. Sein Vorgänger nannte es „Schmutzeleien“. Dann würde das dritte Team übernehmen. Team Wahlniederlage.

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2 Kommentare:

  1. Denke es gibt ständig Bestrebungen, mächtige Leute in kompromittierende Situationen zu bringen.
    Schöne Frauen, Drogen auf Partys, eine teure Einladung zum Essen, Einladung auf die Yacht, dort dann weiß der Teufel was. ( Alles vorher genannte dann zusammen...)
    Und je mehr man sich in so etwas verstrickt, um so interessanter wird man für die Leute im Hintergrund.
    Aus diesem Grund kommen integre Leute auch nicht nach oben.

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  2. Der Schmutzler wird nächstes Jahr eine heftige Klatsche zur Landtagswahl bekommen, der Hund.

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