Montag, 1. Februar 2021

Die wahre Verschwörung


Samstagnacht. Wir befinden uns im Konferenzzentrum der Villa Bonetti in Wichtelbach, einem abhörsicheren Komplex fünfzig Meter unter der Erdoberfläche.

„Schön, dass ihr alle gekommen seid, Freunde“, begrüßt Bonetti seine Gäste. „Ich darf die Runde kurz vorstellen: Ray Barboni von der New Yorker Mafia, Wataru Okazaki von den japanischen Yakuza, Li Guangming von den chinesischen Triaden, Hassan Abou Murad von den Vereinigten Arabischen Clans, Luigi Palermo von der Cosa Nostra und Messer-Kalle aus St. Pauli.“

Alle grinsen sich gegenseitig an und heben die Schnapsgläser.

„Wir ihr alle wisst, stagnieren unsere Profite bei Prostitution, Drogen, Glücksspiel und Groschenromanen. Wir brauchen neue Geschäftsfelder“, fährt Bonetti fort. „Unser hochgeschätzter Kollege Li Guangming hatte die hervorragende Idee, ein Coronavirus in Wuhan zu entwickeln und ihn in alle Welt zu exportieren. Die Aufgabe von Bonetit Media bestand in der PR. Neben mir sitzt Heinz Pralinski, der die Öffentlichkeitsarbeit organisiert. Wie ist der Stand der Dinge, Heinz?“

„Wir haben die Geschichte von einem Krankheitserreger, der zufällig von einer Fledermaussuppe auf den Menschen übergesprungen ist, erfolgreich in den Medien und der Öffentlichkeit gestreut. Die Leute glauben, Bill Gates, Soros, die Politiker und die Wissenschaftler seien an allem schuld.“  

„Sehr gut“, sagt Bonetti in den allgemeinen Applaus. „Und wie steht es mit unseren neuen Geschäftsfeldern Mode, Gastronomie und Tourismus?“

„Wir haben es mit den neuen Virus-Varianten geschafft, den Lockdown von November bis Februar zu verlängern. Eine weitere Verlängerung bis Mai sollte problemlos möglich sein. Bis dahin werden schätzungsweise zwei Drittel der Restaurants, Geschäfte und Hotels durch Bankrott vernichtet sein“, sagt Pralinski.

„Wie finden Sie das, meine Herren?“

Jubel bricht aus, Tischfeuerwerke werden gezündet, bunte Ballons kommen von der Decke.

„Dann teilen wir den Kuchen mal auf. Die Cosa Nostra bekommt sämtliche Pizzerias und Osterias, die frei werden. Die Yakuza bekommen das Sushi-Geschäft, die Triaden die China- und Thai-Restaurants, die New Yorker Mafia die Steakhäuser, die arabischen Clans die Döner- und Falafelbuden, Kalle kriegt die Clubs und Kneipen. Wir haben mit den Kollegen von Wirecard einen Deal gemacht. Sie übernehmen Klamotten- und Schuhgeschäfte und beteiligen uns mit fünfzig Prozent am Gewinn. Mit Blackrock haben wir einen Deal über Hotels und Ferienresorts. Sind alle einverstanden?“

Es ist der Beginn einer wunderbaren Zusammenarbeit.

Léo Delibes - Sylvia - Pizzicato - YouTube

2 Kommentare:

  1. Sooooo .... viel POSITIVITÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄT
    ... kaum, zum Aushalten ;D

    1 plus mit Sternchen ... ★

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  2. Mensch, wer rechnet schon mit so viel Veränderung?

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