„Um über gewisse Gegenstände mit Dreistigkeit zu schreiben, ist fast notwendig, dass man nicht viel davon versteht.“ (Georg Christoph Lichtenberg)
Eigentlich hätte ich es mir denken können. Im Nachhinein ist es mir natürlich sonnenklar. Die Kernfrage ist doch: Warum bin ich nicht früher darauf gekommen? Liegt es daran, dass ich diese Tipps nie gebraucht habe, weil ich mit einem unglaublichen Talent als dreister Schwadroneur und leichtfertiger Schaumschläger gesegnet bin?
Wenn ich ein guter Autor werden will – wo schaue ich zuerst nach? Natürlich bei Youtube. Alles andere ist Quatsch. Und so lerne ich aus diversen Videoclips, dass man sich vor dem ersten Roman nicht vorstellen sollte, wie man mit einem Riesenapplaus bei einer Lesung empfangen wird, nachdem man aus seiner Limousine gestiegen ist. Es werden wichtige Fragen diskutiert: „Wie lang ist denn so ein Buch?“ Das folgende Video – pars pro toto ausgewählt – besticht vor allem durch seinen unsterblich witzigen Anfang. So habe ich es mir immer vorgestellt, von einem Erfolgsautor in seine Geheimnisse eingeweiht zu werden:
https://www.youtube.com/watch?v=Yx7XGYGa4Kc
Aber nicht nur der Anfang hat mir Tränen in die Augen getrieben, auch die folgende Formulierungsempfehlung ist einfach unschlagbar. Warum bin ich nicht so wie Christian Kißler? „Der adrette Mann öffnet die verschlossene Tür und betritt den obskuren Raum.“ So schreibe ich einen guten Roman.
P.S.: Es gibt selbstverständlich keine einzige Veröffentlichung von Christian Kißler.
Fatboy Slim – Praise You. https://www.youtube.com/watch?v=Ex1qzIggZnA
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