Freitag, 5. September 2014

Emanzipation

Der deutsche Salonfeminismus wird maßlos überschätzt. Die Erfinder der Waschmaschine, des Staubsaugers, des Mikrowellenherds und der Spülmaschine haben zur Emanzipation der Frau mehr beigetragen als sämtliche Alice Schwarzers dieser Welt mit ihren endlosen ideologischen Debatten, in denen Menschen auf ihre Geschlechtsteile reduziert werden. Der technische Fortschritt hat den Frauen erst die Zeit und damit die Möglichkeit gegeben, den Höhlen des Patriarchats zu entfliehen. Und sobald nicht nur die Frage der Hausarbeit, sondern auch der Kinderbetreuung geklärt ist, sind ihre Chancen zum ersten Mal in der Geschichte wirklich gleich. Vielleicht erleben wir es ja noch.
In der Politik ist es ähnlich. Es ist noch keine hundert Jahre her, dass man in einigen Ländern das Frauenwahlrecht und damit eine echte Demokratie eingeführt hat. In der angeblich ältesten Demokratie der Welt, in der Schweiz, wurde erst 1971 das Wahlrecht für Frauen eingeführt. Wo nur die Männer, nur die Weißen oder nur die Sklavenhalter wählen dürfen, gibt es keine Demokratie. Andererseits gab es bei Nazis und Kommunisten das Frauenwahlrecht – was dennoch kein Zeichen von Demokratie gewesen ist. Global betrachtet sind wir von der Demokratie noch weit entfernt und kommen ihr im Augenblick keinen Schritt näher.
Die Emanzipation beginnt gerade erst. Und ihre Schlachten werden nicht im Feuilleton oder der deutschen Grammatik geschlagen. Es wäre fatal, dieses zentrale Handlungsfeld den selbsternannten Ordenspriesterinnen der Gender-Ideologie zu überlassen. Feminismus ist Lobbyismus, Kampf um Planstellen und Fördermittel, eiskalte Konkurrenz um Macht und Geld. Wo sind die Frauen und Männer, die für Gleichberechtigung jenseits plumper Interessenvertretung kämpfen? Wer sind die Akteure der Emanzipation? Ein Beispiel: Warum werden die arabischen Chauvinisten durch deutsche Ölimporte und Waffenexporte reich und stark gemacht? Warum pflegt man diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen zu Ländern, in denen Frauen noch nicht einmal Auto fahren dürfen? Warum lassen die BundeskanzlerIN und die VerteidigungsministerIN das zu?
P.S.: Ganz besonders amüsant finde ich diesen sehr deutschen, gönnerhaften Herrenmenschentonfall, in dem Andersdenkende von oben herab belehrt werden. Da ähnelt die teutonische Feministin dem selbstverliebten, rechthaberischen Alt-68er-Macho. Sie arbeitet am liebsten im Sprachkommissariat für eine bessere Welt. Die Wärter der Wörter, die Wörter der Wärter. Es heißt jetzt vermutlich auch nicht mehr „Frau“, sondern „Person mit Menstruationshintergrund“. „It is time we began to ask who are these women who continually rubbish men. The most stupid, ill-educated and nasty woman can rubbish the nicest, kindest and most intelligent man and no one protests.” (Doris Lessing)
Die Sterne – Kein Mitleid. http://www.youtube.com/watch?v=NBk_wreZQi0

1 Kommentar:

  1. Das will man da aber nicht wahrhaben. Die Technik, die Technik _ausgerechnet_ die des weißen Mannes hat die Frauen befreit.

    SCHOCK, HORROR!! :)

    AntwortenLöschen