Sonntag, 13. Juli 2025

Nach der Apokalypse

 

Der berüchtigte Auftragskiffer Rüdiger „Ritchie“ Lämmerhirt „Lomax“ – Chef der Sons of Apathy – schrieb einen geheimen Wunsch auf ein OCB-Blättchen, baute einen Joint und rauchte ihn. Er war fest davon überzeugt, er würde in Erfüllung gehen. Aber alles kam ganz anders.

Reginald Wysotzki kam in die Küche geschlurft und machte sich einen Kaffee. Wir nannten ihn Buck Hunter, weil er der letzte von uns war, der noch arbeiten ging. Die vierte Person in unserer WG hieß Lucy Deville, eine sehr kleine und sehr resolute Frau mit sehr kurzen Haaren, immer in Schwarz gekleidet. Sie verstand sich auf satanistische Handlesungen und prophezeite uns jeden Tag den Weltuntergang.

Der tatsächlich kam.

Ich saß im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes und briet mir eine Ratte auf einem Grill aus Maschendraht. Alte Stromrechnungen und Mahnschreiben wanderten ins Feuer, über mir nicht Fosters berühmte Kuppel, sondern das leere Himmelszelt.

Ein abgerissener Typ in einer zerschlissenen Polizeiuniform betrat den Raum. „Was machen Sie hier?“

Lucy lachte, Ritchie hielt ihm mit einem leeren und bedeutungslosen Kiffergrinsen seinen Joint entgegen, der Buck Hunter war nicht da. Er arbeitete beim Wiederaufbau einer Montessori-Schule.

„Werden sie uns jetzt festnehmen? Gibt es denn überhaupt noch Polizeiwachen?“

Er tastete nach seiner Waffe, aber der Holster war leer. Also ging er wieder.

Während ich an meiner dürren Ratte herumknabberte, Lucy ihre gesammelten Löwenzahnblätter mümmelte und Ritchie den letzten Schokoriegel aus einer geplünderten Supermarktruine aß, überlegte ich, wie es weitergehen könnte. Meine Vorstellungen zur Zukunft sahen ungefähr so aus:

Eine wunderschöne und verwegene Frau steht plötzlich neben meinem Barhocker am Tresen. Sie trägt eine schwarze Lederjacke, enge Jeans und hat Blutspritzer im Gesicht.

„Endlich habe ich Sie gefunden, Colonel Skyrocket. Sie werden gebraucht.“

Ich stürze ein Wasserglas Whisky hinunter und sehe sie traurig an. Vom Leben enttäuscht. Gebrochen. Bereit, endgültig aufzugeben.

„Das hat doch alles keinen Sinn mehr.“

Sie legt eine doppelläufige Pumpgun auf die Theke.

„Für Ihr Selbstmitleid und zwei Euro können Sie sich eine Tüte Chips kaufen. Da draußen ist Krieg.“

Ich lächle sie grimmig an und nehme die Waffe. Ich lade sie durch. Das Geräusch tut gut.

„Dann werden wir jetzt ein paar Aliens abknallen.“

Den Rest kennen Sie.



Von links nach rechts: Ritchie, Buck Hunter und ich. Sitzend: Lucy.

 

Samstag, 12. Juli 2025

Familiendrama beim Dalai Lama

 

Blogstuff 1157

Die parlamentarische Sommerpause hat ihr Thema gefunden. Nach der Weigerung der CDU, die SPD-Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf zur Verfassungsrichterin zu wählen, ist die neue Regierung an einem Punkt, wo die alte Regierung vor einem Jahr auch war. Die Koalitionspartner belauern sich misstrauisch, keine gute Basis für die Zusammenarbeit bis 2029. Aber die 13%-SPD ist zu schwach und zu feige für ein D-Day-Papier, derweil die Hyänen von der AfD Kreide fressen und auf ihre Chance lauern. Vielleicht reicht der spezialdemokratische Hasenmut wenigstens für die Beantragung eines Untersuchungsausschusses zur Causa Spahn, gemeinsam mit Grünen und Linken?

Netanjahu hat Trump für den Friedensnobelpreis nominiert. Da ist der Mango Mussolini in guter Gesellschaft. Stalin war 1945 und 1947 nominiert, Putin ein Jahr vor der Annexion der Krim 2013 und sogar die FIFA. Jetzt wissen Sie, liebe Lesende, was Sie für Bonetti tun können.

Man spricht an der Börse vom Pralinski-Effekt, wenn gute Nachrichten negativ bewertet werden. Beispiel: Die Leitzinsen steigen, Anleihenkäufer bekommen höhere Renditen, aber die Kurse geben nach, weil man befürchtet, dass Geld vom Aktien- in den Anleihenmarkt abfließen könnte. Umgekehrt spricht man vom Holgi-Effekt. Beispiel: VW entlässt 30.000 Mitarbeiter. Das ist eine schlechte Nachricht für die Beschäftigten, aber der Börsenkurs von VW steigt. Wenn ich über Wirtschaft schreibe, spricht man vom Dunning-Kruger-Effekt.

Da fühle ich mich um sieben Ecken selbst ein wenig geschmeichelt. Der Chefkoch Marco Müller und zwei andere verdiente Werktätige aus der Chef-Etage des Rutz waren in meinem Lieblingsrestaurant essen. Hier gehen also – neben Bonetti – die Leute hin, die im besten Restaurant Berlins (drei Sterne im Guide Michelin) die Gäste mit ihrem dreizehngängigen Inspirationsmenü begeistern (bei dem der Koj endlich mal auf dem Teller landet, wo er hingehört!). Fünf Flaschen Wein wurden, der Legende nach, geleert, wobei der Gastgeber kräftig mitgewirkt haben soll. Am Dienstag bin ich selbst in meinem zweiten Wohnzimmer gewesen (nach der Spargel- wurde die Pfifferlings-Saison eingeläutet), nächste Woche begehe ich hier den ersten Todestag meines Vaters (allerdings ungeplant, ans Datum habe ich bei der Reservierung gar nicht gedacht – ihn hätte es sicher gefreut). 

Noch eine Anmerkung: Der Wirt zeigte mir seine neueste Erwerbung, eine Flasche Champagne Salon Cuvée S Le Mesnil Blanc de Blancs 2013 für 1475 Euro. Hier sprechen wir über das Thema Geldanlage, nicht mehr über Genuss. Man kann nur ahnen, wie er im Vergleich zu irgendeiner Pommery-Plörre schmeckt.

Die Klub-WM in Amerika war ein Flop und stießen beim Publikum auf Desinteresse. Schon beim Eröffnungsspiel bekamen Studenten Tickets für zwanzig Dollar und die FIFA legte noch vier Freikarten drauf. Beim ersten Halbfinalspiel sanken die Preise von 473,90 auf 13,40 Dollar.

Freitag, 11. Juli 2025

Wiener Schnipsel mit steirischem Vokabelsalat

 

Blogstuff 1156

Können Sie sich noch erinnern, dass in Bayern ein „Problembär“ erschossen wurde? Jetzt hat die Polizei einen Problemwels erschossen. Ich hätte ihn ja geangelt – mit einem Hundewelpen als Köder.

Ich weiß nicht, wie sich Deutsch anhört, da ich auf der Innenseite der Sprache lebe. Aber ich denke, es klingt hässlich und langweilig. Andererseits kann man die Dinge sehr präzise formulieren. Wenn ich Amerikaner reden höre, denke ich immer: Was für eine coole Sprache. Auch wenn nur oberflächlicher Schwachsinn aus ihren hohlen Birnen brummt.

Das kleine t hat es geschafft, zum Symbol einer Weltreligion zu werden. Welcher Buchstabe kann das von sich behaupten? Manche behaupten ja, das C sei das Symbol für den Islam, aber es ist eine Mondsichel (+ Genderstern).

Von den Chinesen kann man lernen, wie man erfolgreich Geopolitik betreibt, ohne eine einzige Kugel abzufeuern. Sie machen glänzende Geschäfte, zunächst mit dem wohlhabenden Westen, inzwischen mit der ganzen Welt. Sie gründen und kaufen im Ausland Unternehmen, erwerben Beteiligungen an Aktiengesellschaften und investieren in die Infrastruktur, die für sie wichtig ist, z.B. in Häfen (Hamburg, Piräus). Damit gewinnen sie auch an politischem Einfluss, denn sie können ihr Geld jederzeit wieder abziehen. So haben schon die arabischen Ölscheichtümer ab den siebziger Jahren agiert. Von den Russen kann man lernen, wie man es nicht macht. Sie fördern rechtsradikale Parteien, die keinen Einfluss auf die Politik in den jeweiligen Ländern haben. Sie versuchen, die EU und die NATO zu spalten, haben mit dem Ukrainekrieg aber genau das Gegenteil erreicht. Nur der politische Zwerg Viktor Orban steht auf Putins Gehaltsliste. Noch dämlicher sind nur die Amerikaner, die von einem Vollidioten regiert werden, der in wenigen Monaten das komplette geopolitische Porzellan seines Landes zerschlagen hat und glaubt, er könne mit aller Welt wie der Polier auf der Baustelle umspringen.

Ich habe ein Gerät entwickelt, das Wärmeenergie in kinetische Energie umwandelt. Man muss nur seine Hand auf eine Fläche legen, die Wärme lädt eine Batterie auf und nach einer halben Stunde fällt ein winziges Hämmerchen auf eine Erdnuss und spaltet sie. Ich musste mich nicht einmal bewegen. Nächster Halt: Perpetuum mobile.

Wäre Spahn ein russischer Politiker, wäre er längst beim Fensterputzen im achten Stock ums Leben gekommen wie mancher Oppositionelle oder Top-Manager.

Nichtstun ist manchmal das Beste, was du machen kannst. Im Winter wollte Holgi noch im hohen Alter ein Pharaonenprojekt starten und ein Haus für 700.000 Flocken bauen, die er nicht hat (siehe Blogpost vom 26.12.2024). Außerdem hat er gerade seinen neuen Job verloren (siehe Blogpost vom 5.1.2025). Drei Jobs in zwölf Monaten, wenn man jenseits der sechzig ist – keine gute Zeit für Mega-Investitionen. Jetzt ist er zum Glück aus der Nummer ausgestiegen.

Donnerstag, 10. Juli 2025

Gordon Bleu

 

Blogstuff 1155

Nach „konstruktiven Gesprächen“ zwischen BSW und AfD in Thüringen befürwortet Wagenknecht jetzt auch Gespräche auf Bundesebene. Eine Partei schafft sich ab.

Neulich habe ich mich beim Thema Kulinarik eines Seitenhiebs gegen das „Cordon Bleu“ nicht enthalten können. Ich schulde also Ihnen, liebe Lesende, eine Erklärung. Der Name des Gerichts, ein gefaltetes Stück Fleisch mit Käse und Schinken, assoziiert die Herkunft aus der französischen Haut Cuisine. Übersetzt heißt es „blaues Band“, im Französischen eine Metapher für höchste Kochkunst, weil es an das himmelblaue Band des Ordens vom Heiligen Geist erinnert, den höchsten Ritterorden Frankreichs. Die erste Erwähnung dieses Schnitzels aus dem Jahr 1949 stammt von Harry Schraemli (alter französischer Landadel), einem ausgiebig publizierenden Barkeeper, der später als UNO-Experte für Gastronomie und Hotellerie die Welt bereiste (kein Witz! Er wurde übrigens 91 Jahre alt, hat sich also nicht totgesoffen, sondern hat’s sauber durchgezogen, aber das nur am Rande). Der Sage nach wurde es in Brig im Wallis erfunden, um die vorhandene Fleischmenge für die Gäste zu strecken. Der Wirt wollte die Köchin für diese Idee mit einem blauen Band belohnen, die jedoch ablehnte, weil sie kein blaues Band benötigte. Seit 2018 wird in Brig beim Alpenstadtfest der Erfindung des Cordon Blues gehuldigt. In Österreich wird das Gericht auch Gordon Bleu genannt, wenn man Schweinefleisch verwendet, da nach dem „Österreichischen Lebensmittelbuch“ nur Kalbfleisch verwendet werden darf.

Hier eine Zusammenfassung des Films „Deathsport“ aus dem Jahr 1978. Gefällt mir. Warum läuft sowas nicht im Fernsehen? „Im Jahre 3000, in einer postapokalyptischen Welt nach den Neutronen-Kriegen, ist die Welt gespalten. Die Todesstrafe wurde abgeschafft, zur Beruhigung der Massen finden sogenannte „Todesrallyes“ statt. Die „Geächteten“ treten mit primitiven Waffen gegen die mit Laserkanonen und Motorrädern ausgerüsteten Stadtmenschen an.“ (Wikipedia)

Ihr Kind hat eine 5 in Mathe? Es hat die Hausaufgaben nicht gemacht? Kaufen Sie Quinoa-Nuggets! Jetzt auch mit Rote-Beete-Dip.

Werbung: Die unaufdringliche Kraft und hypnotisierende Prägnanz seiner Formulierungen machen Bonetti so ergiebig.

Wenn wir damals gleich geheiratet hätten, würden wir jetzt goldene Hochzeit feiern. Leider haben wir uns vor 48 Jahren getrennt. Heute arbeitet sie als Bräunungsassistentin in einem Sonnenstudio in Wiesbaden.

Was wurde eigentlich aus dem schrulligen Eigenbrötler Holgi, bekanntlich technisch-zypriotischer Abstammung? Er hat den Lebensratgeber „Stoned Faces Don’t Cry“ veröffentlicht, der es in die Top Ten der Spiegel-Bestsellerliste geschafft hat.

Da lacht der Salonbolschewist: „Herr Ober, können Sie mir bitte die Abrechnung mit dem Neoliberalismus bringen?“

Mittwoch, 9. Juli 2025

Du willst wissen, wie viel dein Autor wert ist?

 

Blogstuff 1154

„Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem den Mund halten.“ (Oscar Wilde)

Der Mund als Reagenzglas. Man sieht verschiedene Dinge auf dem Teller und fragt sich, wie sie zwischen Zunge und Gaumen miteinander korrespondieren – oder sich gegenseitig ausschließen. Zur Steinpilzzeit fragte ich den Wirt, was dazu passen würde. Er brachte mir die Pilze mit Ziegenkäse und Rote Beete. Beim Anblick hatte ich große Zweifel, der Geschmack war unglaublich. Gute Köche sind Komponisten, eine Binse, aber in Zeiten der Convenience-Küche von der Stange („Cordon Bleu“) durchaus erwähnenswert.

Parkbank-Time. Ich lausche den beiden (anderen … *hüstel*) älteren Menschen auf der Nachbarbank. Er fragt die Frau neben ihm, woher sie komme. Taipeh, Taiwan. Er sei aus Afrika, Kairo, „mit den Pyramiden“. Er wohne schon vierzig Jahre in Berlin. „Zeit vergeht schnell“. Sätze für die Ewigkeit. Dann geht der Pharaonensohn in die Offensive. Er fragt, ob sie mit ihm einen Kaffee trinken würde und ob sie verheiratet sei. Das kenne ich selbst aus Samstagnächten in der Disco nicht in diesem Tempo. „Isch bezahle“. Sie hat kein Interesse, er verabschiedet sich und geht, neuen Abenteuern entgegen.

Was macht eigentlich Heinz Pralinski? Er schreibt gerade an der Biographie der berühmten Münchner Immobilienmaklerin Hedwig von Röbel. Arbeitstitel: „Mutter Courtage“.

Da lacht der Numismatiker: Die Republik Kongo hat eine Friedrich-Merz-Gedenkmünze in Gold herausgebracht. Preis 59,99 €. Durchmesser: 14 mm. Zum Vergleich: Die Ein-Cent-Münze hat einen Durchmesser von 16,25 mm. Gewicht: 1/100 Unze = 0,31 Gramm. Bitte nicht auf den Schreibtisch legen, wenn der Ventilator läuft, sonst ist sie weg. Passt aber irgendwie zum Politzwerg und Leichtgewicht im Kanzleramt.

„Kinderteller (groß)“. Schnitzel mit Pommes und Ketchup. Gruß geht raus ans Potemkin am Viktoria-Luise-Platz.

Wie wäre es gewesen, wenn es im Mittelalter schon moderne Medien gegeben hätte? RTL: „Fürst von Dobrindt: Wir müssen die Zahl der Hexenverbrennungen verdoppeln.“ In der WhatsApp-Gruppe „Pest“ fordern Impfgegner die Therapie mit Rhabarber, die Impfbefürworter die subkutane Verabreichung von Krötenblut. Netflix bietet eine Mystery-Serie an, die in einem fiktiven Dorf voller Dreck und Ratten spielt. Natürlich darf die Live-Reportage von irgendeiner Feuersbrunst nicht fehlen, im Hintergrund läuft ein nackter Mann mit brennenden Haaren durchs Bild.

Nico Hülkenberg fährt in Silverstone von Platz 19 auf Platz 3, das erste Podium in seiner F1-Karriere. Mit 37 Jahren, im 239. Grand Prix. Einfach nur geil.

Hilfe! Wir werden von Black Rock und Red Bull regiert. Die Jungs brauchen dringend Superheldenklamotten.

Dienstag, 8. Juli 2025

Die Choreographie der Ignoranz


Blogstuff 1153

Unter dieser Überschrift sollte eigentlich ein Text über die angepassten Medien, die Politclowns und ihren engen Themenkorridor stehen, aber ich habe nicht die Motivation, das Offensichtliche in Worte zu fassen. Auch wenn es schon lange kein Sommerloch mehr gibt, mache ich mir jetzt eins und versuche, dieses Land einfach auszublenden. No news are good news.

Waren das Zeiten, als man das Schlafzimmer noch „Lustgemach“ nannte (Thomas Mann: Die Betrogene).

In meinem Bezirk plant man, die Stelle eines Hitzeschutzbeauftragten zu schaffen. Die Entscheidung wurde jetzt auf den Spätherbst verschoben. Das satirische Material ist schon da, man muss nicht mehr kreativ werden. Man muss nur ernten, nicht säen.

Ich kann Marihuana auf Rezept bekommen. Wegen meiner permanenten Panikattacken, Psychosen und Phobien. Aber ich löse das Rezept nie ein, weil ich Angst habe, drogenabhängig zu werden.

Was macht eigentlich Heinz Pralinski? Er arbeitet an einem Stück über die Ermordung von Markus Söder. Ninjas dringen nachts ins Schlafzimmer des Papstes ein. Auf dem Nachttisch liegt sein Fischerring. Sie vergiften ihn (den Ring, nicht den Papst). Als Söder am nächsten Morgen bei der Audienz den Ring küsst, bricht er tot zusammen. Der Papst wird des Mordes verdächtigt und wird von der italienischen Polizei verhaftet. Es kommt zu Tumulten, als zehntausende Katholiken die Polizeistation belagern. Als der Papst an einem Herzinfarkt stirbt, bricht in Rom und anschließend im ganzen Land die öffentliche Ordnung zusammen. Meloni und ihre Regierung treten zurück, Bonetti übernimmt in Personalunion als Provolone der Erste den Heiligen Stuhl sowie die Ämter des bayrischen und des italienischen Ministerpräsidenten. Er residiert fortan in einem Palast am Gardasee, der in Lago di Piefke umbenannt wird. Chris Kurbjuhn wird die Premiere am Berliner Ensemble inszenieren. In der Rolle des Andy Bonetti: der Iffland-Ring-Träger Til Schweiger.

Gesellschaftlich akzeptiert: Sekt mit Orangensaft um zehn Uhr morgens. Gesellschaftlich nicht akzeptiert: Doppelkorn um zehn Uhr morgens.

Manchmal starren Frauen meinen Wanst an und ich sage zu ihnen: „Meine Augen sind hier oben.“

Hätten Sie’s gewusst? Ian Curtis, der Sänger von Joy Division, war ein großer Fan von Werner Herzog. Unmittelbar, nachdem er 1980 dessen Film „Stroszek“ in seinem Haus gesehen hatte, nahm er sich das Leben. Hauptdarsteller des Films ist Bruno Schleinstein: Straßenmusiker, Kind einer Prostituierten, das mit drei Jahren ins Heim kam, danach in eine Berliner Irrenanstalt, wo die Nazis Experimente an ihm durchgeführt haben. Kannst du dir alles gar nicht ausdenken: Bruno S. – Wikipedia


Montag, 7. Juli 2025

Werner vom Bund

 

Blogstuff 1152

„Diese verdammten Chinesen, die mit ihren kleinen Händen für Geld alles tun, ich kann es langsam nicht mehr hören: China, China! China!“ (Andreas Glumm)

Meister Glumm ist derzeit mal wieder in Hochform. Vermutlich muss die Gräfin ihn nach Leibeskräften schütteln, damit endlich die reifen Früchte vom Baum fallen. Man möchte diesen begnadeten Gebrauchslyriker und Tuwort-Klempner ja von morgens bis abends anbrüllen und zusammenscheißen wie in „Full Metal Jacket“, damit der feine Herr sich bequemt, ein paar Textsequenzen rauszudrücken.

Aus dem Leben eines Hundedarstellers. Es beginnt mit einem traurigen, anklagenden Blick. Er bellt nicht, er jault nicht, nicht einmal ein leises Seufzen ist von ihm zu hören. Er ist der letzte Stummfilmstar unter den Hunden. Mühsam, mit letzter Kraft erhebt er sich aus seinen Kissen und läuft zur Küche. Seine Krallen hören sich auf dem Parkett an wie die Stöckelschuhe einer Hollywood-Diva. Die leere Schüssel ist sein Ziel. Wie viele Wochen ist es her, dass er gefüttert wurde? Müde senkt er sein von Gram gebeugtes Haupt. Wenn man bei Wikipedia den Begriff Resignation eingibt, können Sie ein Foto von ihm sehen. Er kommt zurück und legt sich, scheinbar zum Sterben, vor uns auf den Teppich. Man möchte ihm applaudieren, sein Ruhm wird ihn überleben.

Man soll ja über Namen keine Witze machen, aber als Frau REICHE, die ehemalige Gas-Managerin, Wirtschaftsministerin wurde, war mir klar, wohin die Reise geht. Keine Entlastung für Stromkunden, aber die Gasspeicherumlage wird für den Verbraucher gesenkt. Und das ganze aus dem Klima- und Transformationsfonds, den die Grünen für ihre Zustimmung zur Abschaffung der Schuldenbremse ausgehandelt haben. Wir haben uns mit Merz und seinen geflügelten Affen einen Trump auf Provinzniveau eingehandelt, der uns noch viele böse Überraschungen bereiten wird. Am Ende werden wir die Zahl der Lügen nicht mehr kennen. Mit Gas haben wir schließlich in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht – ich meine natürlich Erdgas. Schluss mit dem Öko-Wahnsinn. Im Scheichtum Borkum wird jetzt richtig Geld gemacht. Bohrturm statt Windrad.

Endlich haben die Grünen das Thema Populismus begriffen. Sie fordern eine Preisbremse für Eis. Das gefällt, das passt zum Wetter. Die Kugel soll für Kinder aus armen Familien nur fünfzig Cent kosten. Bitte Bürgergeldbescheid in die Eisdiele mitbringen! Gesegnet sei das Fruchteis.

Der 4. Juli 1954 ging als „Wunder von Bern“ in die Sportgeschichte ein. Deutschland wurde zum ersten Mal Fußballweltmeister. Was wenige wissen: Am selben Tag kehrte Mercedes beim Großen Preis von Frankreich in den Motorsport zurück. Es gelang auf Anhieb ein Doppelsieg mit Fangio und Kling, Fangio wurde in diesem Jahr Formel 1-Weltmeister.

Nach der spannenden U21-EM sehe ich jetzt die Frauen-EM. Erstes Gruppenspiel der deutschen Mannschaft. Endlich kann ich mal wieder meine alten Sprüche bringen. Eine polnische Spielerin liegt am Boden und hält sich den Bauch. „Ja, was denn? PMS oder was?“

The Jam - Going Underground