Donnerstag, 17. Oktober 2024

It’s always sunny in Bad Fallingbostel

 

Blogstuff 979

2014 begann der Umbau des Bahnhof Zoo, 2027 sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Der Bahnhof wird weder neu gebaut wie der Berliner Flughafen noch tiefergelegt wie der Stuttgarter Bahnhof. Aber er reiht sich ein in eine lange Reihe denkwürdiger deutscher Großprojekte, über die man in China so gerne lacht.

Was macht eigentlich Heinz Pralinski? Er ist Assistant Customer Relationship Manager im Pommes-Palast in der Moabiter Turmstraße. Er entlastet die Geschäftsleitung bei der Ausgabe von Currywurst und Fritten und unterstützt sie bei Entscheidungen wie z.B. den Einkauf von Flaschenbier.

Ich habe Angela Merkel einmal in der Damentoilette des Adlon die Haare gehalten, während sie gekotzt hat. Seitdem sind wir per Du.

Gerade habe ich im Internet den Begriff Romance Slammer gelesen. Das sind Männer, die Frauen in Chats Interesse und später Liebe vorgaukeln, um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Bei meinen sprachlichen Fähigkeiten habe ich wohl ein neues Betätigungsfeld gefunden. Mein Name ist Johnny Handsome, ich bilde Austronauten für das österreichische Weltraumprogramm aus, bin Witwer, habe als Zivildienstleistender Delphine gerettet und meine Hobbys sind Pastellmalerei und Schmuckdesign. Ich habe mich bereits an Marion Lavendel-Stuppikowski rangemacht, eine Managerin bei Porsche, die früher als Model für Victoria’s Secret gearbeitet hat, eine Villa im Tessin hat und Rolexuhren sammelt. Klingt für mich alles ganz plausibel.

Mit Thomas Tuchel wird zum ersten Mal ein Deutscher Trainer der englischen Nationalmannschaft. Damit hat sicher niemand gerechnet. Aber Nagelsmann als Bundestrainer sitzt fest im Sattel, daher hat Tuchel wie Klopp die Wartezone verlassen.

Wenn der Russe uns den Krieg erklärt, wird es richtig lustig. Holgi kommt erst um elf an die Front und ist genervt. Kein W-LAN, Akku gleich leer, der Schützengraben ist dreckig und nirgendwo ist eine Playstation zu sehen, das Gewehr ist viel zu schwer, Gulaschkanone statt Burger King und Fotos in Uniform kommen auf Insta nicht so gut rüber.

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Neulich im Großraumbüro

A: Warum arbeitest du nicht?

B: Ich meditiere.

A: Über was meditierst du?

B: Über meine Arbeit.

 

Mittwoch, 16. Oktober 2024

Being Andy Bonetti

 

Gregor Schwarz arbeitet als Marionettenspieler auf Kindergeburtstagen. Er wohnt mit seiner Frau, die heimatlose Waschbären adoptiert und durchfüttert, in einer Kellerwohnung in Ludwigsburg. Er bewirbt sich aufgrund seiner beruflichen Erfolglosigkeit auf eine Stelle in einem Bürogebäude. Die Firma hat ihren Sitz in Stockwerk 7 ½, das nur durch einen Notstopp des Fahrstuhls erreicht werden kann. Alle Angestellten bewegen sich in gebückter Haltung. Schwarz bekommt die Stelle.

Eines Tages entdeckt er hinter einem Aktenschrank eine kleine Tür, die direkt in den Kopf des Medienmoguls Andy Bonetti führt. Durch einen Tunnel wird er regelrecht in das Jahrhundertgenie hineingesogen. Er kann durch dessen Augen sehen und alles wahrnehmen, was um Bonetti herum passiert. Der Meister sitzt gerade in der Talkshow von Markus Lanz und erklärt dem Publikum seine Pläne für eine umfassende Steuerreform und seine Ideen für neue Samstagabendspielshows im ZDF. Später sitzt er mit Til Schweiger, Robert Habeck und Lukas Podolski in der Berliner Paris Bar.

Ohne Vorwarnung wird er aus dem Kopf von Bonetti herausgeschleudert und findet sich auf einer Autobahnraststätte wieder. Er isst ein Käsebrötchen und trinkt einen koffeinfreien Früchtetee. Als er am nächsten Tag ins Büro zurückkommt, erzählt er seiner Kollegin Maxi von seiner Erfahrung. Sie hat eine geniale Geschäftsidee. Sie vermietet mit Schwarz Trips in den Kopf von Andy Bonetti für tausend Euro pro Person. Das Geschäft läuft glänzend, weil Bonetti so viele Fans hat.

Schwarz, der Marionettenspieler, lernt im Laufe seiner Besuche, die Bewegungen und Entscheidungen von Bonetti zu kontrollieren. Der Konzernchef ändert sein Verhalten und wird für sein persönliches Umfeld zunehmend ein Rätsel. Er isst Salat und vegane Bowls, verweigert immer öfter Champagner und Kokain, spendet Geld an Greenpeace und Amnesty International, verkauft seinen Fuhrpark und fährt mit dem Bus, erhöht seinen Angestellten die Gehälter und lässt die Gründung einer Gewerkschaft zu.

Bonetti selbst wird misstrauisch und findet Schwarz und Maxi in dem Bürogebäude. Dort kriecht er selbst durch den Tunnel in seinen eigenen Kopf. Er trifft dort viele Leute, die alle sein wollen wie er. Wen wundert das? Jeder will wie Bonetti sein. Kurze Zeit später wird er aus seinem eigenen Bewusstsein herausgeschleudert und landet in einem Vergnügungspark. Schwarz schafft es, sich endgültig in Bonetti einzunisten und ihn dauerhaft zu steuern. Aus dem großartigen Schriftsteller wird ein Marionettenspieler, der bei Kindergeburtstagen auftritt. Und so endet dieser Blog.

 

Dienstag, 15. Oktober 2024

Bonetti auf seinem Zenit: Höchstes Niveau, soweit das Auge reicht

 

Blogstuff 978

LGBT-Kürzel. Niemand redet über das A am Ende. Asexuelle interessieren sich weder für Männer noch für Frauen oder diverse andere Geschlechter. Sie werden in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen, die Medien berichten nicht über sie. Inzwischen würde ich mich selbst zu dieser Gruppe zählen. Ich habe schon lange kein Interesse mehr an einer Beziehung. Ich kenne etliche Singles, denen es genauso geht. Außerdem gehöre ich damit endlich auch zu einer Minderheit, die bei jeder Kleinigkeit die beleidigte Leberwurst spielen kann.

Früher habe ich in Forschung und Beratung gearbeitet. In Amerika nennt man das Spin Doctor. Man entwickelt Lösungen für aktuelle Probleme der Politik, die im Regelfall wegen Geldmangel oder fehlender Parlamentsmehrheiten abgelehnt werden. Ich habe es nur bis auf die Ebene von Bürgermeistern, Senatoren und einmal bis ins Büro eines Ministerpräsidenten aus der Provinz geschafft. Mein Abteilungsleiter war immerhin Berater von Kanzler Schröder. Teile der Hartz-Reformen wurden in unserer Abteilung entwickelt. Man ist im Alltag so unsichtbar wie ein Ghostwriter. Die „Verkaufsabteilung“, also die Politiker, sind ständig in den Medien, wir nicht. Später als Autor war es genauso. Niemand kennt dein Gesicht. Du könntest auch Auftragsmörder der Cosa Nostra sein. Oder Müllmann. Es klingt vielleicht komisch, aber ich habe es immer genossen, ein Niemand zu sein. Jetzt bin ich einfach nur ein Niemand, der nichts macht.

Winnetou und Old Shatterhand hatten eine Blutsbruderschaft. Zwanzig Jahre später teilen sie sich eine Heroinspritze. Habe ich 1991 gemacht, als ich am Görli gelebt habe. Speedball nannte man das damals, eine Mischung aus Heroin und Kokain. Es war eine Megaparty, von den Frauen will ich gar nicht reden. Um fünf Uhr morgens beschwerte sich der Türkenpapa aus der Wohnung unter mir über die laute Musik.

Eine Zeitlang habe ich für die Gastro-Mafia gearbeitet und konkurrierende All-You-Can-Eat-Restaurants in den Ruin gefressen.

Das verspricht, lustig zu werden. Bei einem Wahlsieg will Trump die Nationalgarde und das Militär gegen den „Feind im Inneren“, gegen „linksradikale Irre“ wie die Abgeordneten der Demokraten zum Einsatz bringen. China und Russland seien im Vergleich keine Bedrohung. Die AfD und Marine Le Pen werden von Russland bezahlt. Wer bezahlt Trump, der vor dem Wahlkampf zur Präsidentenwahl 2016 nicht durch politisches Interesse aufgefallen ist? Putin, Musk oder Dr. Evil? Ich bin es nicht.

Cyberangriff auf die Serverfarm von Bonetti Media in Las Vegas. Falls Sie jemals auf meiner Seite kommentiert haben, müssen Sie damit rechnen, in den nächsten Tagen und Wochen von nigerianischen Prinzen kontaktiert zu werden.

Noch 22 Blogstuffs und ich bin bei Nr. 1000. Chris Kurbjuhn! Ich hoffe, du spürst meinen heißen Atem im Nacken. Ich werde dich und deine Splitterbrötchen einholen, ich werde euch überholen und dann beschleunige ich auf WARP 7.

Montag, 14. Oktober 2024

Wenn ich eine Waffe hätte

 

Blogstuff 977

Höcke sieht aus wie eine lesbische Kunstlehrerin, die gerade eine Hormonbehandlung macht.

Privatjet-Skandal: Bonetti fliegt von Berlin nach Potsdam.

Das Forschungslabor von Bonetti hat gerade einen Bananenmagnet zum Patent angemeldet. Der Verkauf läuft schleppend.

Ich habe zum ersten Mal was bei Temu bestellt, ein Sitzkissen. Die Sendungsverfolgung ist atemberaubend. Ich bekomme mehrere Mails am Tag. Wann es die Fabrik verlassen hat, wann es ins Flugzeug gebracht wurde, wann es beim Zoll in Deutschland ankam, wann es den Zoll erfolgreich passiert hat, wann es im Versandzentrum ankam, wann es in einen Van geladen wurde, wie es dem Fahrer geht, wann er sich zuletzt die Zähne geputzt hat, ob seine Mutter gesund ist, ob die Felgen seines Wagens gewaschen sind, an welcher Ampel er gerade steht, wie die Wahlchancen von Scholz sind, wenn das Paket vor dem 22. Oktober kommt, ob es Gott gibt und warum. Acht der letzten zehn Mails habe ich aus China bekommen. Ich liebe Temu jetzt schon. Vielleicht brauche ich noch ein zweites Sitzkissen.

Giacomo Casanova heißt jetzt Jack Newhouse und arbeitet in der Porno-Industrie.

Sie haben Fragen? Bonetti ist in der Antwort-Branche.

„Notruf Haferkonto“. Was für ein bescheuerter Serienname.

Ich erzähle mal wieder im Gasthaus die Story, als die Polizei im August die Maschinenpistole meines Vaters abgeholt hat. Ich solle daraus doch bitte einen Krimi machen. Der Anfang ist auch perfekt und verlockend. Man findet eine nicht-registrierte Waffe mit nicht-registrierter Munition. Was könnte man damit machen? Leider schreibe ich keine Krimis mehr. Es reicht nur noch für Blogstuff und andern Kleinscheiß.

Wir wissen alle, dass Karl Lauterbach bekloppt ist. Und er isst kein Salz. Frage: Macht Salzmangel geisteskrank? Wir alle brauchen Salz, selbst das Kaninchen, das ich als Kind hatte, brauchte seinen Salzleckstein.

Wer scharf essen will, sollte zu einem Chinesen gehen, bei dem auch die Chinesen essen gehen. Ich sage nur: Sichuan-Küche. Gehen Sie ins Tian Fu in der Uhlandstraße (Wilmersdorf) und bestellen Sie den Rindfleischtopf. Ich habe schon am Morgen danach am Häuserl gesessen, wie die Österreicher sagen, und hätte am liebsten vor Schmerz geschrien oder geheult. Als würde man einen Bunsenbrenner an den Arsch gehalten bekommen.

Ma wat Schönet (ha’ick schon mal im letzten Jahrzehnt verlinkt). Es ist nicht nur ergreifend, es ist fast schon übergriffig: Maria Callas – Puccini: Gianni Schicchi: “O mio babbino caro” (youtube.com)

 

Sonntag, 13. Oktober 2024

Limited Edition Bonetti Special

 

Blogstuff 976

Im Winter geht wieder die Scheiße mit dem Eisbaden los. Ich brauche Eis im Gin Tonic, aber nicht im Badewasser.

Kompaktes Pressing, keine Gegenbewegung zulassen. Das ist die Strategie von Bonetti Media. Und übrigens auch von Sahra Wagenknecht.

Nur weil etwas wahr ist, muss es noch lange nicht richtig sein. Man zerstört die Träume anderer Menschen. Wenn Scholz sagt, wir wären auf einem guten Weg, sollte man verständnisvoll sein wie bei einem kleinen Kind. True Story: Eine Dreijährige hat uns vier Erwachsenen mal beim Abendessen erklärt, man müsse später nie wieder arbeiten, wenn man schon als Baby gearbeitet hätte. Keine Ahnung, wie sie auf diese Schnapsidee gekommen ist, aber wir haben geschwiegen und sie nicht korrigiert.  

Was macht eigentlich Heinz Pralinski? Er verteilt als Reverend Poopswindle die Bonetti-Bibel an die Amish.

Okay, ich teile mir in einer Männer-WG eine Kochplatte mit zwei Gerüstbauern, aber meine Zeit wird kommen.

„Brauchst du‘n Golf, komm zu Rolf.“ Mein Werbespruch für das VW-Autohaus von Rolf Prickelbutter. Kein Wunder, dass der Konzern in Schwierigkeiten steckt.

In meinem Glückskeks finde ich den Spruch „Türen eröffnen wird für Sie.“ Sollte es nicht heißen „Türken öffnen Türen für Sie“? Speziell in Clubs?

Der Film „Bonetti schenkt den Klonen eine Stadt“ kommt am zweiten Adventswochenende in die Kinos. Filmmusik: Extrabreit.

Ich höre in letzter Zeit wieder öfter die alten Sachen von Manfred Mann’s Earth Band. Ich habe die Band zweimal live gesehen. Sie gehört zum akustischen Repertoire meines Lebens. Irgendwann sind sie ins Exil nach London gegangen, weil die faschistische Repression im Apartheidstaat Südafrika nicht mehr auszuhalten war.  Ich erinnere mich an die Abende am Lagerfeuer von Masai Mara, dem nördlichen Ausläufer der Serengeti. Februar 1994. Wir saßen mit Südafrikanern zusammen. Die Jungen hatten Hoffnung auf Nelson Mandela, die Alten befürchteten das Schlimmste. Im Vergleich zu vielen anderen afrikanischen Staaten ist es relativ gut ausgegangen. Nicht perfekt, aber auch nicht katastrophal. Tribal Statistics (youtube.com)

Klopp zu Red Bull. Da blutet einem 05er-Fan schon das Herz. Fun Fact zu RB Leipzig: Der Verein hat nur 21 handverlesene Mitglieder. Der DFB hat schon mehrfach angemahnt (selbstverständlich kenne ich einen Mitarbeiter persönlich), den Fans eine Mitgliedschaft zu ermöglichen. Red Bull hat keinen Bock auf eine Mitgliederversammlung mit Rederecht für jedermann (ein Bekannter von mir hat mal seine Rede bei den Kluberern wochenlang vor dem Spiegel geprobt, der FCB hat 300.000 zahlende Mitglieder). Aber Red Bull ist für Kloppo nur eine Zwischenstation auf dem Weg zum Bundestrainer. Read it from my hips.

Samstag, 12. Oktober 2024

Die sieben Phasen der männlichen Trauer

 

1.    Alkohol

2.    Drogen

3.    Binge Watching

4.    Lieferpizza

5.    Noch mehr Alkohol

6.    Fremde anschreien

7.    Selbstmitleid

Freitag, 11. Oktober 2024

„Teile der Sahara versinken im Hochwasser“


Blogstuff 975

BILD-Schlagzeile am 8.10.2024. Aber alles ist okay, Leute. Keine Panik.

Es gibt jetzt Flaschenverschlüsse, die nach dem Öffnen mit dem Flaschenhals verbunden bleiben, als würde es sich um eine katholische Ehe handeln. Mich stört das nicht. Wein-, Bier- und Schnapsflaschen sind von dieser Neuerung nicht betroffen. Sonst gäbe es vermutlich Massendemonstrationen gegen die Regierung.

Das ist gelebter Sexismus: Die Friseurin bietet mir ein Glas Wasser an, während die ältere Dame neben mir die Wahl zwischen Tee, Kaffee und Champagner hat. Wenigstens sind die Haarschnitte für Frauen teurer.

Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Mein Dönerladen hat den Preis für einen Döner von 6,50 auf 6 Euro gesenkt. Danke, Habeck!

„Als mein Nervus marcus exmatrikuliert wurde, bekam ich einen multiplen Organismus.“ Achtzig Millionen Experten nicken wissend.

Das ist der Rekord: Ich bin mit einer Freundin um 12:30 Uhr zum Mittagessen in unserem Stammlokal verabredet und wir gehen um 19 Uhr. Der Wirt, der die ganze Zeit bei uns sitzt, schenkt immer wieder Wein nach und bringt nach Vorspeise (frische Steinpilze) und Hauptspeise (Hirschgulasch) immer wieder neue Leckereien wie Garnelen und Süßspeisen an den Tisch. Er erzählt von seinen illustren Gästen, die es allesamt mit Bonetti aufnehmen können. David Garrett, der beim ersten Mal kein Bargeld und keine EC-Karte dabeihat, beim zweiten Mal aber immerhin die richtige Karte vorweisen kann. Der Bugatti-Fahrer, der ihm seine Armbanduhr im Wert von 300.000 Euro zeigt, die man beim Kauf eines Bugatti Chiron Super Sport für vier Millionen Euro geschenkt bekommt. Das Ziffernblatt zeigt nicht nach oben, sondern nach rechts, damit man bei Tempo 440 nicht den Unterarm drehen muss.

Wie viele Demokratien waren zu meinen Lebzeiten noch Diktaturen? Spanien, Portugal, Südkorea, Türkei, Argentinien, Chile, Osteuropa komplett usw. Die Demokratie ist nicht auf dem Rückzug.

Ku’damm 195 ist ein Imbiss mit Tradition. Zwei Currywürste mit Pommes + eine Bratwurst für den Hund kosten aktuell 18 Euro. Als ich in den Neunzigern zuletzt da war, sah die Sache noch anders aus. Es war zwar die einzige Bude, in der man auch Champagner trinken konnte, aber die Preise waren normal. Aus guten Gründen meide ich den Ku’damm inzwischen. Mit dem „Petrocelli“ ist es genauso. Sie fingen in meinem Kiez mit einem kleinen Lokal an, hausgemachte Pasta und guter Wein. Inzwischen sind sie auf dem Ku’damm und zocken Touristen ab. Der alte Petrocelli, dessen Frau nach altem Familienrezept die Nudeln machte, eröffnet fortlaufend neue Lokale mit Investoren, die von seinem Namen profitieren wollen. Nach einem halben Jahr zieht er sein Geld ab und lässt die gierigen Trottel gegen die Wand laufen. Funktioniert, laut meinen Insider-Informationen, seit vielen Jahren sehr erfolgreich.