Jazz-Brunch bei den Steinmeiers.
Mache Witz über Inflation. Man müsse für ein ordentliches Filetsteak inzwischen
eine Niere spenden. Habe vergessen, dass beide zusammen (!) nur noch zwei Nieren
haben. Blicke in fassungslose Mürbeteiggesichter.
Friedrich Merz nimmt mich in
seiner Cessna auf einen Rundflug über Berlin mit. Er möchte mir Orte des
Wirtschaftswachstums zeigen. Ich sehe nix. Erzähle ihm von meinem Airbus A380,
den mir Carsten Maschmeyer geschenkt hat, damit ich endlich die Finger von Veronica
Ferres lasse. Die mopsfidele Büchse hat immer noch einen Prachtarsch.
Bespreche mit meiner Event-Managerin Tiffany von Brentano meine Geburtstagsfeier. Werde um das Olympiastadion nicht
herumkommen, die Anfragen aus aller Herren Länder wachsen ins Unermessliche. Die
Rolling Stones werden exklusiv für mich ihr allerletztes Konzert geben,
Vorgruppe Miley Cyrus + Showwaddywaddy. Für das leibliche Wohl der Gäste sorgt
das Delikatessenkombinat Otto Grotewohl, das für seinen Makrelenkaviar und die
mit Dörrobst gefühlten Schweinefüße bekannt ist.
Kurzer Abstecher ins Büro. Werde
kurz ohnmächtig, als ich meine Kontoauszüge durchgehe. Ich arbeite nicht, gebe
das Geld mit vollen Händen aus und werde trotzdem immer reicher. Wie ist das
möglich?
Lese den Entwurf der Laudatio,
die Peter Handke für meine Feier geschrieben hat. Zitat: „Die verschwenderische
Vielfalt seiner Begabungen, dazu ein gesunder Geschäftssinn, Charme, Eloquenz –
das ist die Basis seines unfassbaren Erfolgs und seines glamourösen
Lebensstils. Bonetti ist ein Gesamtkunstwerk.“ Er muss mit seinen
Schmeicheleien aber auch immer übertreiben.
Mittagessen im Borchardt mit
Oskar Wiener, der einen Spiegel-Artikel über mich schreiben will. Lasse mir den
Koch kommen und züchtige ihn mit der Rute, da die Panade des Schnitzels nicht
wellig genug ist.
Begegne im KaDeWe Harald Juhnke.
Er ist überrascht mich zu sehen. Dachte, ich sei schon tot.
Nachmittag bei Babsi, einer
Edelprostituierten aus dem Baden-Badener Ballettmilieu. Bringe sie mit meiner
Reiki-Technik zum Höhepunkt, verzichte aber auf die Bezahlung.
Anschließend sitze ich zwei
Stunden im Atelier von Gerhard Richter, der ein Porträt von mir anfertigen will.
Er möchte mich in einer goldenen Rüstung auf einem Drachen reitend darstellen,
im Hintergrund das lichterloh brennende Berlin bei Sonnenuntergang. Gutes
Gespräch über Neuplatonismus und seinen Einfluss auf die kubistische Malerei.
Plan eines exklusiven Kulturmagazins für maximal zweihundert Leser.
Abends in der Volksbühne
Uraufführung meines Stücks „Gütersloh – Pankow – Tokio“. Lars Eidinger
enttäuscht in der Rolle des Adolf Hitler, Helge Schneider (spielt sich selbst) ist
recht amüsant.
Später mit Udo Lindenberg, Peter
Sloterdijk und Oliver Welke in der Austernbank,
nicht weit vom Gendarmenmarkt entfernt. Bemühen
sich redlich, mich zu unterhalten. Mäßiger Erfolg, aber gut gemeint. Dürfen
anschließend die Rechnung übernehmen.
"Ich arbeite nicht, gebe das Geld mit vollen Händen aus und werde trotzdem immer reicher. Wie ist das möglich?"
AntwortenLöschen... finde gerade die Telefonnummern von Babette Albrecht und Carmen Geissen nicht ... würde dir gerne weiterhelfen. Irgendwo hatte ich die unter "bauernschlau" abgelegt. Evtl. aber auch unter "geiler Sex"
ein vergesslicher Freund
Beides trifft auf Bonetti zu. Der Mann ist zu beneiden.
LöschenAufregend! Und so könnte es weitergehen:
AntwortenLöschen... Entsetzliche Nacht. Schmerzhafteste Darmkoliken, begleitet von schwerem Durchfall. Hab ich dem Welke, der alten Dreckschleuder, gestern abend etwa die Hand gegeben? Falls ja, hab ich sie mir danach gründlich gewaschen? Waren die Austern schlecht?
Wie dem auch sei, die neue Lotusseidenbettwäsche ist nicht mehr zu gebrauchen. Vielleicht könnte ich sie immerhin noch der Galerie Hetzler anbieten? Die plant demnächst eine Manzoni-Werkschau und sucht aktuelles Begleitmaterial. Gut gerahmt könnte es passen. Möglicher Titel: "Merda d’artista 2.0 - auf der Suche nach den Spuren Bonettis" ...
Seit seiner Mexiko-Rundreise hat Bonetti einen Schließmuskel aus Stahl. Und Welke gibt er nicht die Hand, er darf höchstens seinen Ring küssen.
LöschenDas wusste ich nicht und ich nehm alles zurück.
AntwortenLöschenPS.
Aber anstelle des albernen Drachenreiter-Sujets würde ich doch etwas eher Ernstzunehmendes und der Realität Näheres empfehlen, vielleicht ein Gemälde, das z.B. heißen könnte: "Ein dicker Hofnarr küsst den Ring des Kardinals Bonetti". Und bitte nicht den schnarchigen Gerhard Richter ranlassen, sondern vielleicht Roberto Ferri, Odd Nerdrum oder Jamie Coreth.
Wenn Richter es malt, ist es mehr wert. Und nur darum geht's im Kulturbusiness. Die anderen Namen sagen mir nix, Odd Nerdrum klingt nach "Herr der Ringe".
LöschenFür den Bonetti, den ich kenne, spielt Geld keine Rolle. Und lebt der Richter überhaupt noch?Jamie hat Obama oder Osama porträtiert, die beiden andern sagen mir inzwischen auch nix mehr.
AntwortenLöschenRichter lebt und gehört zu den am besten bezahlten lebenden Malern. Der macht mit nem Edding ein Herzchen auf ne Kaffeetasse und kassiert eine Million.
LöschenDer letzte Malerkittel hat keine Taschen. Aber die Erben, ach ...
Löschen@dndp
AntwortenLöschenFalsch.
Richtig muss es heissen: "Ein dicker Kardinal küsst den Ring des Bischofs von Rom - Bonetti"
Auch nicht ganz richtig. Besser ist es so: "Der Bischof von Rom betet den geheiligten und wahrhaftig gewandelten Leib Bonettis an"
LöschenSo langsam wird's. Bitte noch Astralleib und Schöpfergott unterbringen.
LöschenStimmt. So ist es richtig.
LöschenKommt alle her, ihr Niedrigen, kommt her in hellen Scharen und werft euch in den Staub, um zu lobpreisen und zu huldigen und anzubeten Bonetti, den übergöttlichen Schöpfer alles Gewesenen, Seienden und Werdenden, dessen herrlicher Leib nicht Maß noch Grenzen kennt, demütig umkreist von Sternen ohne Zahl und freudvoll umwirbelt von allen Galaxien aller Universen von aller Zeiten Anbeginn bis ihrem Ende!
LöschenSo, das muss für heute reichen.
Geht doch.
LöschenDas Besondere daran: Diese Bescheidenheit in allen Dingen, die Bonetti jedoch aus wahrer Bescheidenheit nie erwähnen würde!
AntwortenLöschenBonetti hat in diesem Jahr einen goldenen Pokal überreicht bekommen. "Für den bescheidensten Menschen der Welt" ;o)
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