Dienstag, 19. September 2017

Mein rechter rechter Platz ist frei

… ich wünsche mir die AfD herbei.
Meine These: Mittelfristig wird die AfD zur Mehrheitsbeschafferin einer neokonservativen Regierung der Union in der Post-Merkel-Ära. Sozialdemokraten und Grüne haben als Regierungsparteien, die seit 1998 an der Zerschlagung des Sozialstaats und der Arbeitnehmerrechte maßgeblichen Anteil hatten, ausgedient. Eine weitere Sozialdemokratisierung der Union ist daher gar nicht notwendig. Mithilfe der AfD als Koalitionspartner wird die Union ihr altes konservatives Profil schärfen können, da sämtliche politischen Ziele – Marginalisierung des linken Spektrums auf die zahnlose PdL und Splittergruppen, neoliberale Reformen, Spaltung und Verunsicherung der Gesellschaft, Stärkung der Arbeitgeberposition – erreicht wurden.
Sehen wir uns kurz die wesentlichen Programmpunkte der AfD an und überprüfen wir sie auf ihre Kompatibilität mit der Union:
Stärkung des Nationalstaats. Völlige Übereinstimmung mit der CSU, die auch aktuell an ihrer feudalen Außenpolitik festhält, wenn z.B. Seehofer Staatsbesuche bei Orban oder Putin unternimmt. Eine Ausweitung des europäischen Engagements der Union ist in der Post-Merkel-Ära nicht zu befürchten.
Aufrüstung des Militärs. Völlige Übereinstimmung mit der aktuellen Politik der Union.
Austritt aus dem Euro und dem ESM. Keine Übereinstimmung mit der Union. Wird aufgrund des fehlenden Konsens‘ marginalisiert wie zuvor die Themen Finanztransaktionssteuer oder Reform der Erbschaftssteuer bei Koalitionen mit der SPD.
Aufrüstung der Polizei, Erleichterung von Ausbürgerungen und Abschiebungen von Migranten, Begrenzung der Einwanderung. Völlige Übereinstimmung mit der Union.
Stärkung von Familien und der Ehe zwischen Mann und Frau, Kampf gegen Gender-Ideologie. Völlige Übereinstimmung mit der Union, selbst Merkel hat gegen die Ehe für alle gestimmt.
Deutsche Leitkultur. Völlige Übereinstimmung, v.a. mit der CSU.
Steuersenkungen, Abschaffung der Erbschaftssteuer. Übereinstimmung mit der CSU.
Kein Tempolimit auf Autobahnen, Ausstieg aus der Energiewende, Abschaffung der Umweltzonen. Übereinstimmung mit der CSU.
Schlanker Staat, Senkung der Subventionen und der Staatsquote. An diesem Punkt wird die Anschlussfähigkeit zur FDP als möglichem Partner einer sogenannten Scheißhauskoalition® (schwarz-braun-gelb) hergestellt.
P.S.: Im Kinderspiel „Mein rechter rechter Platz ist frei“ gibt es weder Gewinner noch Verlierer. In der politischen Variante gibt es 99 Prozent Verlierer. Die meisten von ihnen werden es – mal wieder – gar nicht oder zu spät begreifen.
Industry - State Of The Nation. https://www.youtube.com/watch?v=_SEn4Cc8BVM

6 Kommentare:

  1. Saugute Lagebesprechung.
    Und - wie schon gesagt - weit und breit keiner, der den "Scheißhauskini"(bayrisch für die königliche Pyramide auf dem Plumpsklo)auch nur wenigstens ein bissl umschubsen wollte.

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  2. Beschäftigt Euch doch mal mit den "ganz normalen Leuten".
    In der Fa. bei den Facharbeitern wie auch den Büroleuten, so Ihr denn zu so einem Ort Zugang habt, oder an den Stammtischen.
    Raus aus der intellektuellen Diaspora, raus aus dem Elfenbeinturm der Schreibstuben.
    Da wird Euch dann schlecht, ganz einfach.
    Die Leute sind drauf wie das Messer. Überall Feinde und Gegner.
    Es ist zum Kotzen.

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  3. die abortkoalition wäre wenigstens keine mogelpackung man bekommt was draufsteht

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  4. Freu mich auf die AFD, der Stachel im Arsch der Arschlöcher. Euer Normalo.

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  5. Suum cuique, PRVZ. Dein Normalo

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