Reformieren
Ertüchtigen
Konfigurieren
Optimieren
Angreifen
Erörtern
Verspeisen
Unterbinden
Maximieren
Walken
Sensibilisieren
Präsentieren
Kommunizieren
Verkomplizieren
Umorientieren
Investieren
Flexibilisieren
Nachvollziehen
Aufrüsten
Koalieren
Immer wissen, was läuft
Reformieren
Ertüchtigen
Konfigurieren
Optimieren
Angreifen
Erörtern
Verspeisen
Unterbinden
Maximieren
Walken
Sensibilisieren
Präsentieren
Kommunizieren
Verkomplizieren
Umorientieren
Investieren
Flexibilisieren
Nachvollziehen
Aufrüsten
Koalieren
Blogstuff 1194
„Vertrauen Sie Ihrem inneren Antrieb und lassen Sie
Ihre Kreativität erstrahlen. Erfolg wartet auf Sie.“
Was
wäre ich ohne das BILD-Horoskop?
Keine
Lust mehr auf Schnapsfahne? Kaufen Sie die Wodka-Zäpfchen von Bonetti Pharma
& More.
In
einem Paralleluniversum ist meine Wohnung aufgeräumt. Der Gedanke tröstet mich
jeden Tag.
Neulich
war ich auf der WeightWatchers-Seite, weil ich davon überzeugt bin, dass nur die
Lektüre bereits Kalorien verbraucht. „Glücklichere Menschen treffen gesündere
Entscheidungen in Bezug aufs Essen und Bewegen.“ Das stimmt. Ich bewege mich so
gut wie gar nicht und habe gerade einen Dürüm Döner gegessen. „Gönn dir ausreichend Schlaf. Wenn die Nacht
doch mal zu kurz war: Ein Nachmittagsschläfchen wirkt Wunder.“ Meine Rede! „Ausgiebig
mit Freunden quatschen.“ Gerne auf dem Sofa oder am Tresen. „Schreib jeden Tag auf, wofür du dankbar bist.“
Döner, Bett, Rotwein, Bücher …
Hand-Schuh.
Bin ich der Einzige, den das stört? Und warum findet man im Hand-Schuh-Fach nie
Hand-Schuhe?
Wenn
ich schon „original italienische Pizza“ und dann „helal“ lese. Alter, wenn dein
Schweineteig nicht mindestens eine Woche in einer indonesischen Katze gereift
ist, nehme ich deinen Laden gar nicht ernst.
Der
Vorstand von Bonetti Media wird auch Kurie genannt, die Sitzungen Konzil. In
seiner Botschaft an die Mitarbeiter „Lumen gentium“ (Ich bin das Licht der
Völker) betont Bonetti die Bedeutung seiner von Gottes Hand geführten
Eingebungen.
„Wenn
Serben sterben, wirst du Scherben erben.“ (Bulgarisches Sprichwort)
Immer
noch mein Liebling: die Pizza Parma bei Tele Pizza. Mit “original
Serrano-Schinken”. Das ist ja noch nicht mal italienisch, nehmt wenigstens San
Daniele. Ich bin überzeugt, es gibt eine Gastronomie-Polizei. Den Wirt führen
sie in Handschellen aus dem Lokal, im Blitzlichtgewitter der Presse, weil es
die ganze Welt nicht fassen kann.
Sanktionen.
So wichtig. Wir kaufen keine Pistazien aus dem Iran. Die Mullahs bekommen von
uns keinen Jägermeister. Die Russen kriegen kein einziges Gummibärchen mehr,
bis sie ihre Truppen aus der Ukraine zurückgezogen haben.
Regen-FRONT.
Das ist so deutsch.
Ich
habe einen Stift leergeschrieben. Ein klein wenig Stolz schwingt mit, als ich
ihn zum Mülleimer trage.
Toire no Hanako-san –
Wikipedia
Das
Beispiel USA zeigt, wie schnell eine multikulturelle und multiethnische
Gesellschaft kippen kann, wenn rechtsradikale Ideologen an die Macht kommen und
ihre rassistische Ideologie in die Tat umsetzen können. Trump lässt Menschen
jagen, ohne richterlichen Beschluss in Lager stecken oder deportieren. Das
Ergebnis: Spaltung der Gesellschaft und ökonomischer Schaden.
In
Deutschland will die AfD dieselben Methoden anwenden und nennt es
„Remigration“. Knapp ein Viertel der Bevölkerung dieses Landes hat einen
Migrationshintergrund, manchmal ist es ein Elternteil, manchmal beide Eltern,
andere wiederum sind gerade erst in dieses Land gekommen. Würde man ihnen allen
mit Abschiebung drohen, würde man jeden einzelnen von ihnen ausgrenzen, wären
Jahrzehnte der Integration mit einem Schlag zerstört. Die Gesellschaft wäre
nicht nur entlang kultureller und ethnischer Unterschiede gespalten, auch die autochthone
Bevölkerung würde sich in Befürworter und Gegner dieser Politik spalten.
Gerade
die Zuwanderer sind im Vergleich zur alteingesessenen Bevölkerung im
Durchschnitt jünger und leistungsfähiger. Sie suchen sich Arbeit, für die sich
kaum noch Deutsche finden lassen: Gastronomie, Hotellerie, Handel, Landwirtschaft,
Baugewerbe, Pflege oder Industrie. Man stelle sich vor, wir würden auf einen
Schlag ein Viertel unserer Arbeitskräfte verlieren. Das BIP und die
Steuereinnahmen gingen nicht nur um ein Viertel zurück, die gesamte Wirtschaft
würde sich nicht mehr von diesem Verlust an Arbeitskräften und Konsumenten
erholen.
Aber
es gibt auch juristische Hindernisse, von denen der rechtsextremistische
Stammtisch nichts weiß. Viele Migranten sind längst deutsche Staatsbürger,
außerdem gibt es innerhalb der EU Niederlassungsfreiheit und
Arbeitnehmerfreizügigkeit. Man kann nicht einfach Franzosen oder Griechen zurück
in ihre Herkunftsländer schicken. Viele gehen sowieso schon jetzt. Zum ersten
Mal seit über dreißig Jahren ist beispielsweise das Wanderungssaldo zwischen
Deutschland und Polen negativ. 82.000 Polen kamen 2024, 90.000 gingen. Grund:
Rezession in Deutschland, wachsender Lebensstandard und bessere Jobchancen in
Polen.
Von
der kulturellen Bereicherung durch andere Menschen brauchen wir erst gar nicht
zu reden. Man stelle sich nur vor, es gäbe in Deutschland nur deutsches Essen
und deutsche Musik. Dort, wo die AfD die Mehrheitsmeinung vertritt und man
Migranten als unerwünschte Fremde betrachtet, sinken die Einwohnerzahl und die
Wirtschaftsleistung. Wer sich jetzt über einen Rückgang der Asylanträge freut
und von Dobrindts „Erfolg“ spricht, hat noch nicht begriffen, dass Deutschland
längst im globalen Konkurrenzkampf um Fachkräfte steht. Wenn die
geburtenstarken Boomer-Jahrgänge in Rente gehen, fallen bis 2039 knapp ein
Drittel der jetzigen Arbeitskräfte weg. Es werden die Kinder der
Aldi-Kassiererin und des Paketzustellers sein, die wir hier zu Fachkräften
ausbilden und die diese Lücke schließen.
PS:
Gerade wurden von Auswanderern die freundlichsten Städte der Welt gewählt.
Letzter Platz: München, vorletzter Platz: Hamburg, drittletzter Platz: Berlin,
viertletzter Platz: Frankfurt. Noch Fragen?
Blogstuff 1193
„Schreiben ist wie
Cunnilingus: dunkle, einsame Arbeit.“ (Andy Bonetti)
Deutschland
ist Basketballwelt- und europameister. Im Fußball war das zuletzt 1974 mit
Beckenbauer und Müller der Fall.
Interessant
ist ja, wer bei der CDU keinen Ministerposten bekommen hat. Die Ex-Minister
Klöckner, Röttgen, Spahn - und auch Linnemann ging leer aus.
Manchmal
stelle ich mir vor, man müsste jedes Stück Schokolade mühselig im Wald suchen
wie Steinpilze. Es geht uns schon gut.
Deutschland
erlebte jahrhundertelang einen Krieg nach dem anderen. In dieser Zeit wurden
viele Erfindungen gemacht. Die Schweiz lebte Jahrhunderte in Frieden und hat
nichts Bedeutendes hervorgebracht. Seit 1945 kam übrigens auch aus Deutschland bis
auf MP 3 nichts mehr …
Was
reimt sich auf heikel? Wanne-Eickel.
Eine
einzelne Wolke am Himmel. Sie muss sich verflogen haben.
In der
taz lese ich neulich über „Berliner Döner“ im Ausland. Im schwedischen Linköping
gibt es drei Varianten. Rind, Huhn – und Schwein. Ich habe noch nie einen Döner
mit Schweinefleisch gesehen. Sowas gibt es nur beim Griechen und da heißt es
Gyros Pita. Und der Spaß kostet auch noch elf Euro.
In
Berlin bezeichnen wir die Uckermark als Naherholungsgebiet. Warum ist Thailand
dann kein Fernerholungsgebiet?
Seit
Jahren warte ich auf den nächsten Besuch der Zeugen Jehovas. Ich habe zwei
Varianten zur Drohung „Wir möchten mit Ihnen über Gott sprechen“ entwickelt: a)
„Ich bin Pfarrer. Schön, dass Sie hier sind“, b) „Ich möchte mit Ihnen über
Allah sprechen“.
Es ist
um das Thema Atomkraft verdächtig ruhig geworden. Die Energiekonzerne haben
kein Interesse, die Politik nicht das Geld. Welcher Politiker würde Milliarden
investieren, endlose Bauzeiten abwarten und einen staatlichen Betrieb zum
Verkauf des Atomstroms aufziehen? Der Spuk ist vorbei.
Wieder
so ein merkwürdiger Traum. Eine Frau lebt mit ihren drei erwachsenen Söhnen in
einem stillgelegten Zug auf einem Abstellgleis. Sie hat ihn der Bahn abgekauft,
einige Wagen hat man entkernt und in Wohnräume umgebaut, im Bord-Bistro wird
gekocht. Der Rest wird tage- oder wochenweise an Bahn-Fans vermietet, um die
Sache zu finanzieren. Vielleicht mache ich mal eine Geschichte daraus.
Ich
habe Prince zweimal live erlebt. Bei der Lovesexy-Tour und bei der Diamonds and
Pearls-Tour. Er ist unvergessen. Als wäre man bei der Bergpredigt dabei
gewesen.
9.
September 2025, Altglienicke. Es war 8:30 Uhr und wir erwachten in einer neuen
Welt. Warum hatte der Wecker nicht geklingelt? Meine Frau war ebenso ratlos wie
ich. Aber die digitale Zeitanzeige blieb tot. Wir hatten verschlafen und würden
zu spät zur Arbeit kommen. Eigentlich wollte ich um sechs Uhr aufstehen und
unser Auto noch ans Ladekabel hängen, bevor wir unsere Tochter um 7:30 Uhr zur
Schule gefahren hätten. Die Batterie war fast leer.
Wir
gingen ins Kinderzimmer und weckten die Kleine, dann gingen wir hinunter in die
Küche. Die Kaffeemaschine funktionierte nicht und im Kühlschrank brannte kein
Licht. Ich öffnete das Eisfach. Ein paar feuchte Kartons mit unserer
Notfallration TK-Pizzas. Ich schmiss sie in den Mülleimer. Der Herd. Das Licht.
Nichts funktionierte. Stromausfall. Wir machten uns noch keine Sorgen.
Normalerweise dauerte es nur wenige Stunden. Wir löffelten die Joghurts aus dem
Kühlschrank leer und machten uns Wurstbrote. Das Zeug musste ja weg.
Ernsthaft
Sorgen machte ich mir, als das Handy kein Netz hatte. Was war passiert? Radio
und Fernsehen würden auch nicht funktionieren. Wir waren ratlos. Also
beschlossen wir, unsere Tochter zur Schule zu bringen, um dann selbst zur
Arbeit zu fahren. Auf einem Schulzeugnis fanden wir die Adresse der Schule und
ich hatte noch meinen alten Falk-Plan von Berlin, den ich mir in den neunziger
Jahren als Student gekauft hatte.
Auf
dem Weg zur Bushaltestelle sahen wir eine Straßenbahn, die mitten auf der
Strecke liegengeblieben war. An U- und S-Bahn war also nicht zu denken. Mit dem
Bus würde es ein langer Weg nach Charlottenburg werden, wo meine Frau und ich
arbeiteten. Immerhin kam der Bus und wir fuhren zur Grundschule. Sie war wegen
des Stromausfalls geschlossen, weil es weder Strom noch einen funktionierenden
Feueralarm gab.
Also
fuhren wir alle drei mit dem Bus in die Innenstadt. Schon der 160er bis
Sterndamm war völlig überfüllt, aber wir quetschten uns gerade noch so hinein. Dann
ging es mit dem 265er weiter bis zur Sonnenallee in Neukölln. Inzwischen hatten
wir wieder Handy-Empfang. Die Fahrt bis zu unseren Büros würde insgesamt zwei
Stunden dauern. Wir lasen, dass es einen linksextremistischen Brandanschlag auf
zwei Strommasten gegeben hatte und die Reparaturarbeiten bis Donnerstagabend
dauern würden. Übersetzt in den Hauptstadtalltag: Für den Rest der Woche ging
nichts mehr.
Was
sollten wir machen? Meine Frau arbeitete in einem Großraumbüro und ich als
Hauptstadtkorrespondent des Wichtelbacher Landboten in einer Online-Redaktion. Unsere
Tochter konnten wir nicht zur Arbeit mitnehmen und auch nicht allein zuhause
lassen. Wir riefen unsere Vorgesetzten an und schilderten ihnen die Lage. Wir
bekamen den Rest der Woche frei, das kostete uns vier Urlaubstage. Ich
versprach meiner Redaktion, vom Stromausfall und unserem neuen Alltag per Handy
zu berichten und mindestens drei Artikel zu schreiben.
Wir
setzten uns in den McDonald’s am Hermannplatz und berieten die Lage. Keiner von
uns wollte nach Hause in die Stille und die Dunkelheit nach Sonnenuntergang. Wir
hatten bis Sonntagabend Zeit, dann würde alles wieder funktionieren. Meine Frau
hatte die rettende Idee und unsere Tochter war sofort begeistert. Wir machen
Urlaub! Schon auf dem Bürgersteig waren wir im Ferienmodus und gönnten uns ein
Taxi zum Hauptbahnhof. Unterwegs berieten wir, wohin es gehen sollte. Ostsee,
Tante Erika in Erfurt, Hamburg?
Wir
fuhren nach Bad Saarow am Scharmützelsee. Wir nahmen uns ein Zimmer in einem
Hotel und gingen ins Restaurant „Carpe diem“ (sic!). Am nächsten Morgen kauften
wir uns ein paar Klamotten zum Wechseln, Badesachen, Zahnbürsten und einen Kamm.
Danach gingen wir in die Saarow Therme, wo wir uns ein paar Stunden
entspannten. Fünf schöne Spätsommertage mit Spaziergängen am See, gutem Essen
und gemeinsamen Abenden vor der Glotze. Die neue Welt gefiel uns eigentlich
ganz gut.
Blogstuff 1192
„Wenn du eine Zitrone
bist, solltest du keine gelben Hosen tragen.“ (Karl Lagerfeld zugeschrieben)
Brasilien
hat die Eier, die die USA längst nicht mehr hat. Der versuchte Staatsstreich
von Bolsonaro bringt ihn für 27 Jahre in den Knast. Da müsste eigentlich auch
Trump sitzen.
Warum
ist der Boxring viereckig?
Kann
sich noch jemand an die Bonbondosen von „Quality Street“ erinnern? Toffees,
Bonbons und Pralinen in einer runden Blechbüchse, auf der eine Frau in einem
viktorianischen Kostüm mit Hut und Schirm abgebildet war, hinter der ein
fescher Offizier stand. Der Hersteller war die englische Firma Macintosh, die
auch den quietschsüßen Caramac-Riegel und Rolo herstellte. Karamell, soweit das
Auge reicht. Manchmal hatte meine Oma eine Dose und wir konnten nicht genug von
dem Zeug kriegen. Wenn man heute den Namen Macintosh googelt, sieht man nur
Bilder von alten Computern. „Quality Street“ wird inzwischen von Nestlé
produziert.
Dann
hätten wir aus den 70ern noch die „3 Musketiere“, „Bonitos“, „Prickel Pit“, später
kam noch PEZ mit den coolen Spendern im Brausebonbonsegment dazu, und es kam zu
Glaubenskriegen wie zwischen den Pelikan- und den Geha-Usern. „Ahoi“ in
Pulverform darf natürlich nicht vergessen werden. Bayrisch Blockmalz habe ich
damals tütenweise vertilgt, fasziniert war ich von den Schoko-Goldtalern, die
mir einen ersten Vorgeschmack auf die Wonnen des Reichtums vermittelten. Auch
Schokoladenzigaretten bereiteten uns auf das Erwachsenenleben vor. Viele Marken
gibt es natürlich auch heute noch, vor allem Schokoriegel und Tafelschokolade.
Kennt
jemand Goldies in der Oranienstraße? Zwei Jungs, die im
Drei-Sterne-Restaurant Ritz-Carlton in Wolfsburg gekocht haben, sind nach
Berlin gekommen, um hier „Best bad food in town“ zu machen. Sie haben sich auf
Fritten spezialisiert, haben von den Besten in Belgien und Holland gelernt,
wissen, welche Kartoffeln man braucht, wie man sie schneiden muss, dass man sie
zweimal frittieren muss – und zwar nicht in billigem Sonnenblumenöl, sondern in
Rinderfett. Sie haben spezielle Fritten-Gerichte wie „Ente Peking“ und „Beef in
Paris“ für kleines Geld, außerdem gibt es inzwischen auch Smashburger, die sich
in Windeseile in der Berliner Gastro-Szene verbreitet haben. In einem Video
zeigen sie ihre drei Lieblingsimbissbuden, darunter zwei von meinen absoluten
Favoriten: den Puffer-Imbiss am Hermannplatz (Eierkuchen auch extrem
lecker) und die Curry-Baude im Bahnhof Gesundbrunnen, meine Nr. 1 in
Sachen Currywurst, massivst übergeil, von mir bereits übelst abgefeiert, um es mal im Jargon der Baden-Badener Foodblogger zu formulieren. Der Chef ist
Metzgermeister und hat auch eine Ewigkeit Curry 36 mit seinen Würsten beliefert. Was soll ich sagen?
Die beiden haben einfach Ahnung von Gastronomie. Rogacki, im Video ganz
am Anfang und das Mekka für Fischliebhaber, hat inzwischen dichtgemacht, weil
der alte Rogacki gestorben ist.
DIE LEGENDÄRSTEN IMBISSE
BERLINS
Der
revolutionäre Nachwuchs ist an Dämlichkeit nicht mehr zu überbieten. Da legen ein
paar Saboteure, vermutlich wohlgenährte Großbürgerkinder, deren Väter
Zahnarztpraxen und Anwaltskanzleien in Westdeutschland betreiben und ihnen zur
Belohnung für den Bachelor in Ausdruckstanz eine Altbauwohnung am Kollwitzplatz
kaufen werden, die Stromversorgung eines ganzen Stadtteils lahm. Begründung: Der
„militärisch-industrielle Komplex“ in Adlershof soll getroffen werden.
Was ist der „Wissenschafts- und
Wirtschaftsstandort Adlershof“ eigentlich genau? Hier gibt es sieben
naturwissenschaftliche Institute der HU Berlin, hunderte Unternehmen aus den
Bereichen Medien, IT, Erneuerbare Energien, Biotechnologie, Gewerbe und
Dienstleistungen. Darunter sind auch Unternehmen, die Rüstungskonzerne und die
Bundeswehr zu ihren Kunden zählen. Die Chips der Firma Trumpf finden sich nicht
nur in Smartphones, sondern auch in Waffensystemen. Atos hat ein IT-System für
die Bundeswehr entwickelt (HaFIS, Harmonisierung der
Führungsinformationssysteme), Produkte von Jenoptik werden auch für die
militärische Aufklärung benutzt. Oha! Dieses Schurkennest muss attackiert
werden. Wenn ich der Rüstungsindustrie
in Deutschland schaden will, dann greife ich Unternehmen wie Rheinmetall oder
Heckler & Koch doch direkt an. Es könnte so einfach sein. Man kann es aber
auch kompliziert machen.
Mit
dieser Aktion gewinnt man, vorsichtig ausgedrückt, keine Sympathien in der Bevölkerung.
Sie sieht die Sache nämlich so, wie sie wirklich ist: als Terroranschlag gegen
Unschuldige. Die Leute, denen der Saft abgedreht wurde, arbeiten nicht für die
Rüstungsindustrie. Sie arbeiten überall in der Stadt oder zuhause. Sie sind auf
den öffentlichen Nahverkehr angewiesen, auf Supermärkte und Bäckereien, auf
funktionierende Infrastruktur, Schulen und Kitas. Sie finden es nicht ganz so
lustig, wenn man kranken Menschen den Strom für ihre Beatmungsgeräte nimmt oder
tonnenweise Lebensmittel vernichtet werden, weil die Kühlung ausgefallen ist.
Wenn
man unter Wahnvorstellungen oder akuten Ideologieschüben leidet, kann man
natürlich behaupten, alles gehöre zum militärisch-industriellen Komplex. Mit
Strom werden Waffen produziert, auf Straßen und Schienen können auch
Rüstungsgüter transportiert werden, jeder Erwachsene ist ein potenzieller
Soldat, jede Schule ein Ort militaristischer Indoktrination, Bäcker und Metzger
können auch Brot und Wurst an die Front liefern, in jedem Betrieb kann man
Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene beschäftigen. Man kann diesen Gedanken noch
weiterspinnen. Jede Banane ist gelebter Kapitalismus. Wer Pepsi trinkt, glaubt
auch an Massenvernichtungswaffen im Irak.
Die Bonsai-Terroristen
machen denselben Fehler wie die Klimakleber und Kunstvernichter der Letzten
Generation. Sie zerstören mit ihren Aktionen jede Form von Unterstützung in der
Bevölkerung. Es gibt viele Menschen, die der Meinung sind, der Klimawandel sei
die größte Bedrohung unserer Zeit und Deutschland dürfe keine Rüstungsgüter
exportieren. Wer ein Stadtviertel oder den Straßenverkehr lahmlegt, kämpft
gegen die eigenen Sympathisanten und isoliert sich. Es ist derselbe Autismus,
den wir von den K-Gruppen der 68er kennen. Sie haben etwas für sich gemacht,
nicht für andere. Das mediale Echo ihrer Tat mag ihrer Eitelkeit schmeicheln, der Anschlag bleibt aber gesellschaftlich wirkungslos. Die Letzte Generation ist nicht nur
gescheitert, sie hat auch gleich die Massenbewegung Fridays for Future
zerstört. Selbst Greta Thunberg macht nicht mehr mit. Der Linken in der
Generation Z fehlt es an Köpfen, aber leider nicht an Ärschen.