Sonntag, 1. Juli 2018

Kunst, Koks und Kartoffeln

Heimat ist ein Kartoffelkeller. Wir liegen nebeneinander im Dunkeln und kennen uns nicht. Ich bin mit einer Freundin in einer Bar. Wir sitzen an der Theke und trinken. Nur wenige Straßen weiter läuft ein sogenannter Independent-Film und wir beschließen, die Spätvorstellung zu besuchen. Nach dem Film stehe ich am Pissoir des schäbigen kleinen Kinos. Am Waschbecken komme ich mit Georg ins Gespräch. Er hat diesen Filmabend organisiert. Das Drehbuch stammt von ihm und einem Kollegen. Ich erzähle ihm, dass ich auch schreibe. Er lädt mich in seine Wohnung ein. Dort hat er Koks und Whisky. Die Freundin ist verschwunden und ich rufe uns ein Taxi. Ich habe nur noch zwanzig Euro und ich frage den Fahrer, ob das Geld für die Fahrt reicht. Er lächelt in den Rückspiegel und nickt. Wir fahren los. Der Taxifahrer erzählt uns, er sei Musiker und kenne die langen Nächte ohne Geld. Wir sind alle Künstler in dieser großen Stadt. (Traum, 27.6.2018)

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