Montag, 12. Dezember 2016

Eike – Die Heimkehr

Kannst dem Schicksal widerstehen,
Aber manchmal gibt es Schläge;
Will's nicht aus dem Wege gehen,
Ei, so geh' du aus dem Wege!
(Goethe)
Er hat in der Nacht zuvor kaum geschlafen. Es war der leichte Dämmerschlaf der Tiere, die unter den Sternen ein paar Stunden der Ruhe finden, umgeben von geheimnisvollen Geräuschen und Gerüchen. Die Aufregung und die Sehnsucht, die mit jedem Schritt in Richtung Heimat stärker geworden ist.
Wichtelbach. Stille. Die lärmende, oberflächliche Fröhlichkeit der Filmindustrie liegt hinter ihm. Die nervenzersetzende Aufdringlichkeit der Stadt kann ihm nichts mehr anhaben. Nie mehr diese Konfettimenschen mit ihren bunten Klamotten sehen müssen, die durch ihre bloße Anwesenheit die Ruhe der monochromen Wälder und Meere stören.
Über ihm das riesige dunkelblaue Auge des Abendhimmels. Das warme Licht der kleinen Fenster im Dorf.
Endlich kommt er an das Fenster seines Hauses.
Er sieht lange hinein.
Eike ist wieder zurück. Eike ist angekommen.
***
Ruhig nimmt er Stufe für Stufe zur Haustür und klingelt.
Ein großer Mann öffnet ihm, den er noch nie zuvor gesehen hat. Er hat ein breites, knallrotes Gesicht und in seinem Mundwinkel glimmt eine dicke Zigarre, die genauso hässlich ist wie er selbst. Seine Figur erinnert an einen Flamingo: grotesk dünne Beine und darüber ein kugelrunder Körper.
„Komm doch rein, Eike.“
Eike betritt das Haus. Die Tür schlägt hinter ihm zu.
Der erste Leser so: Facepalm.
Eike folgt dem dicken Mann in den schwarzen Lederklamotten ins Wohnzimmer. Dort sitzt seine Familie regungslos auf dem Sofa. Genauso, wie er sie durch das Fenster gesehen hat. Neben dem Fernseher steht sogar ein Weihnachtsbaum, unter dem Geschenke liegen. Obwohl gerade Juli ist.
Die Wohnzimmertür schlägt hinter ihm zu.
Keiner lacht. Alle schauen ihn ängstlich an.
Eike betrachtet sich mit einem warmen Lächeln die einzelnen Gesichter. Seinen Vater. Seine Mutter. Seine fünf Brüder. Sogar Grandpa Eierbecher ist da. Sie schauen ihn mit großen Augen an.
„Hallo. Ich bin wieder da.“
Keine Reaktion.
„Ist das hier nicht das Happy End?“
Und seine Familie komplett so: Facepalm.
Und der Gangster so: Facepalm.
Und Eike so: „Kann mir mal einer sagen, was hier los ist?“
Dusty Runzlmeyer entsichert die achtläufige Pumpgun.
Hat der Ich-Erzähler plötzlich die Seiten gewechselt und arbeitet jetzt mit dem berüchtigten Porzellanjäger zusammen?
Muss Eike wieder zurück nach Las Vegas? Da waren wir doch schon!
Wie geht es weiter?
Fortsetzung folgt.
H-Blockx – Pour Me A Glas. https://www.youtube.com/watch?v=rQPQS3g9j-Y

5 Kommentare:

  1. Freut mich, dass es mit Eike weitergeht. Langsam steig ich nicht mehr durch. Wird das - das ist keine (!) Beleidigung - jetzt das Niveau von Fanfiktion, Nickstories oder sonst wo, wo vorwiegend jugendliche oder unerfahrene Autoren ihrer Fantasie freien Lauf lassen? Das ist nichts schlechtes, aber ich habe da andere Lese- und damit Aufnahmekriterien um einen Text zu verstehen.


    (Falls es auf das Niveau geht: Ich mache nicht den Betaleser, nein! ;) )

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    1. Richtig. Ich bin jugendlich und unerfahren. Ich lasse meiner Phantasie freien Lauf. Andy Bonetti gibt es auch nicht wirklich. Bad Nauheim habe ich nie gesehen und Wichtelbach ist eine Erfindung von mir. Ehrlich gesagt steige ich da auch nicht mehr durch ... Wären wir doch wieder zurück in den faktischen Zeiten!

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    2. Ach so. Ja klar! Alle so yeah

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  2. Ich steige nicht mehr durch. Wer ist der Ich - Erzähler? Was führt er im Schilde? Meint er es gut mit Eike? Ich fürchte, nicht.

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    1. Die Geschichte ist doch wirklich sehr einfach gestrickt. Aber, selbstverständlich nur für dich, werde ich ab jetzt gaaanz langsam schreiben. Im Zweifelsfall einfach nochmal alle Eike-Geschichten ab Folge 1 (Die dunkle Bedrohung) lesen.

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