Donnerstag, 2. Juni 2016

Blogstuff 46

„Meine Bücher werden veröffentlicht, sagte ich. Irgendwelche Leute lesen sie, und ich kenne keinen einzigen von ihnen. Ohne dass ich selbst etwas davon mitbekomme, trete ich in das Leben von Fremden ein (…). Ein Buch ist ein geheimnisvoller Gegenstand, sagte ich, und wenn es sich einmal auf den Weg in die Welt gemacht hat, kann alles mögliche passieren. Alles mögliche Unheil kann daraus entstehen, aber es lässt sich gar nichts dagegen machen.“ (Paul Auster: Leviathan)
Veganer verspeisen keine Tiere, aber sie benutzen Autos und Flugzeuge, sie sind Teil einer Wirtschaft und Gesellschaft, die systematisch die Umwelt zerstört und für das Artensterben verantwortlich ist. Auch die Veganer sind für den Tod von Tieren verantwortlich. In letzter Konsequenz kann man nur einen Beitrag zur Rettung der Welt leisten: Suizid. Ich empfehle ein Hanfseil aus regionalem Anbau und mit Fairtrade-Siegel. Jeder Mensch in diesem Land ist ein Problem, Veganer ebenso wie Omnivoren. Man muss den gesamten Lebensstil betrachten, nicht nur die Ernährung.
Prominente setzen in der Öffentlichkeit riesige Sonnenbrillen auf, um nicht „gesehen“ zu werden. Das finde ich lustig. So wie Kinder sich die Hände vor die Augen halten, um nicht gesehen zu werden. Wenn man sich verkleidet, dann doch bitte auffällig. Ich war mal als Late Elvis in der Fastnacht unterwegs, mit einem Paillettenanzug vom Theaterfundus, der entsprechenden Sonnenbrille und einer Gummitolle. Dutzendfach wurde ich angesprochen, habe Autogramme gegeben und bin fotografiert worden. Einmal der King sein!
Bei den meisten deutschen Literaturpreisen schmückt sich nicht der Autor mit dem Preis, sondern der Preis mit dem Autor. Und die lächerlichen Preisgelder lohnen die Anreise nicht.
Das Geräusch explodierender Höschen, wenn Andy Bonetti bauchfrei das Sitzungszimmer betritt.
Gerechtigkeit? Das war niemals vorgesehen, also beschwert euch nicht. Gott hat die Milben und die Juristen am gleichen Tag erschaffen.
Im Winter lasse ich mir einen Bart wachsen und gehe zur nächsten Fastnacht als Bud Spencer.
Werbung: „Waschen, Schneiden, Sterben“ – der neue Risco Tanner. Eine rätselhafte Mordwelle erschüttert die Friseur-Szene in München. Jetzt an Ihrem Kiosk!
Abgesehen vom Schädeldach ist die Behaarung bei Männern rund ums Maul und das Arschloch am dichtesten. Will uns die Natur damit etwas sagen?
Vor zwei Jahren war Putin noch der neue Hitler. Aber dieser Operettenkrieg in der Ukraine hat doch kaum ein paar tausend Tote gefordert. In den USA sterben jedes Jahr 30.000 Menschen durch Schusswaffen. Das nenne ich einen Bürgerkrieg!
Nicht nur der Mond, auch die Klobrille hat eine dunkle Seite.
Interessantes Phänomen: Nicht nur die Parteien sammeln sich ängstlich in der Mitte wie das Vieh in der Nacht, sondern auch die Medien. Der linke und der rechte Rand werden medial gar nicht mehr abgedeckt. Und so gehen an den Rändern nicht nur Wähler, sondern auch Leser, Zuschauer und User verloren. Deren Suche nach einer neuen Herde kommt mir seltsam bekannt vor … Die Filterblase als neue Wagenburg.
Wurde jemals ein Schriftsteller oder ein Kunstmaler wegen Doping verurteilt?
Es trägt meinen (Spitz-)Namen und ist unglaublich lecker: Ebi Tempura, eine in Teig frittierte Garnele auf einem Reisbett.
„Ich bin in einer Punkband“ bedeutet: Ich kann zwei Riffs. „Ich bin in einer Rockband“ bedeutet: Ich kann drei Riffs. So hat mir das mal ein Musiker erklärt.
„Schlagzeuger nehmen wir nur von der Sonderschule.“ Ich finde diese Aussage diskriminierend.
Unser Kunstlehrer, ein bekannter Künstler, der später Professor geworden ist (Guido Ludes), hat uns mal folgende Aufgabe bei der Klassenarbeit gestellt: Zieht euren rechten Schuh aus und zeichnet ihn. Ich fand das gut, auch wenn ich nur eine Drei bekommen habe.
Warum gibt es noch keine Tageszeitung für Veganer? Alleine mit den Tier-Nachrufen müsste ein Vermögen zu verdienen sein. „Plötzlich, aber nicht unerwartet, geriet Porky im Schlachthaus in falsche Gesellschaft.“ – „Du bist nicht tot. Du wechselst nur die Räume. (Michelangelo) Unvergessen: Unser Kalb Anton.“ – „Als die Kraft zu Ende ging, war es nicht Tod, sondern Erlösung. Gestorben mögen sie sein, tot sind sie erst, wenn sie vergessen sind. Wir nehmen Abschied von unseren namenlosen Küken, die leider vergast wurden.“
Nur damit Ihr mal wisst, womit ich auf dem Weg in den Kindergarten schon terrorisiert wurde – und natürlich bin ich heute gegen Atomkraft:
Middle of the Road - Chirpy Chirpy Cheep Cheep. https://www.youtube.com/watch?v=HSNSTerj2Kc

4 Kommentare:

  1. Der Veganismus ist ein westliches Luxusphänomen. Die gesamte Menschheit könnte sich gar nicht vegan ernähren. Weideland ist kein Ackerland, Ackerland hingegen muss gedüngt werden (nur mit industriell erzeugtem Kunstdünger?) Und zudem müssen Tiere, die die für den menschlichen Verzehr bestimmten Pflanzen am Wachstum hindern und die Vorräte fressen, weiterhin massenhaft getötet werden. Unschuldig zu bleiben, ist illusorisch.

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  2. Ein Punkt Abzug für die Filterblase.
    (Die gesellt sich mittlerweile rhetorisch zum Gutmenschen, zur Neiddebatte, zum kranken Mann Europas...)

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  3. Ich habe meinen Kindern fleischfressende Pflanzen gekauft. Wir haben viel Spaß mit den Dingern.

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  4. Jaja, Herr Dr. Eberling, in unserm Alter sieht man entweder aus wie einer von den Puhdys oder Bud Spencer.

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