Donnerstag, 14. Juli 2016

Blogstuff 55

„Es wird der Tag kommen, da klingeln zwei ältere Herren an meiner Tür, und sie werden sagen: ‚Guten Tag, wir sind die Zeugen Darwins, wir möchten mit Ihnen über Evolution sprechen‘.“ (Andy Bonetti: Die Zukunft und andere Abenteuer)
Salvadore Bonetti, der Urgroßonkel von Andy Bonetti hatte sein Leben der heroischen Konsequenz gewidmet. 1919 war er Mitglied der Räteregierung in Bad Nauheim, 1936 ging er nach Spanien, um im Bürgerkrieg gegen die Faschisten zu kämpfen. Er war einfach aus dem Haus gestürmt, auf der Staffelei hatte er ein unvollendetes Bild hinterlassen … - achtzig Jahre ist das jetzt her.
Aus gewöhnlich gut informierten Greisen erfahre ich, dass nach den Schreckensbildern auf Zigarettenschachteln demnächst Vorher/Nachher-Bilder von Andy Bonetti auf Ginflaschen platziert werden. Außerdem will man Johnny Malta in Badehosen auf Pralinenschachteln präsentieren!
Diesen Ausdruck kann es nur in Amerika geben: „trigger-happy“. Das heißt, dass jemandem der Finger locker am Abzug der Schusswaffe sitzt. „Schießwütig“ wäre der passende Ausdruck im Deutschen.
Ich leide unter postmortaler Depression …
Eine Flasche Wilthener Goldkrone kostet 5,29. Damit kann man sich ins Koma saufen. Fernsehen und Internet zahlt notfalls das Job-Center. Pornographie und Unterhaltung waren noch nie so billig wie jetzt. Das Volk hat alles, was es braucht. Also lasst die Regierung in Ruhe Politik machen!
In der Ingelheimer Metzgerei Stephan bezeichnet sich der Chef in der Werbung als „Fleischsommelier“. Das Fachgeschäft ist „Fleischwurst-Pokalsieger“ 2012 und 2013 (kein Witz!).
Dieses Volk von Steuerhinterziehern, Falschparkern und Ehebrechern macht nichts lieber, als andere mit erhobenem Zeigefinger zu belehren.
Bei einer Lesung in Dortmund-Brackel wurde Andy Bonetti im vergangenen Monat von militanten Floristen mit Disteln beworfen.
2016: Zum ersten Mal tötet ein Roboterauto einen Menschen, zum ersten Mal tötet ein Polizeiroboter einen Menschen. Werden es diese Tatsachen sein, die das Jahr später einmal zum Teil des Geschichtsunterrichts an Schulen machen?
Wenn ich Bundeskanzler wäre, würde ich die Mehrwertsteuer auf fünfzig Prozent raufsetzen. Die Leute können doch sowieso nicht mit Geld umgehen. Und mit der Mehrwertsteuer kriegt man sie alle, auch die Rentner, Kinder und Arbeitslosen, denn essen und trinken müssen sie alle. Mit dem Geld in der Staatskasse könnte man endlich die Unternehmenssteuern, die Erbschaftssteuer und die Kapitalertragssteuer auf null Prozent senken. Die Unternehmer und Banker können doch viel besser mit dem Geld umgehen! Sie schaffen Arbeitsplätze und sorgen für Investitionen. Und nebenbei könnte man auf diese Weise die Steueroasen austrocknen.
Kennen Sie die neue Bio-Küchenrolle? „Zebra Wisch & Weg“. Jetzt bei ihrem ökologisch korrekten Fairtrade-Discounter um die Ecke.
Hätten Sie’s gewusst? Eine welke Nelke ist das Symbol der SPD, eine schwarze Warze ist das Symbol der CDU. Eine Sonnenblume aus purem Gold ist das Symbol der Grünen und ein zahnloser Löwe steht für die CSU.
Früher bekamen Knechte und Mägde, Kammerzofen und Hausdiener als Lohn für ihre Arbeit Kost und Logis, dazu ein kleines Taschengeld. Inzwischen haben die Herren das Gesinde vom Hof gejagt, der Lohn ist aber der gleiche. Man nennt ihn heute Hartz IV.
In meiner Straße ziehen neue Leute in ein Haus. Eine amerikanische Familie aus Hawaii. Was für ein Ortswechsel: von Honolulu nach Schweppenhausen!
Prince - Pop Life. https://www.youtube.com/watch?v=A3fHJIR0Tb4
P.S.: Heute ist der Jahrestag der französischen Revolution. Der aktuelle „sozialistische“ (*proust* *giggel*) Sonnenkönig beschäftigt für sein schütteres Haupthaar einen eigenen Friseur für knapp zehntausend Euro im Monat. Im Unterschied zu seinen aristokratischen Vorgängern gibt es in seinem Palast 924 Hofnarren (das Parlament, d.h. Nationalversammlung und Senat).

2 Kommentare:

  1. Dschörmany iss great !

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  2. Da wird endlich mal ein Friseur anständig bezahlt und dann ist es auch nicht recht.

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