Montag, 22. April 2013

War es so, Uli?

Die Geschichte von Ulrich Hoeneß könnte so gelaufen sein: Im Jahr 2012 wird das deutsch-schweizerische Steuerabkommen verhandelt. Der Bayern-Krösus ist längst Intimfreund der schwarzen Politgarde und nimmt regen Anteil an den Diskussionen. Schließlich verspricht er sich von diesem Abkommen ein elegantes Ende seiner dubiosen Karriere als Steuerhinterzieher. Dann platzt das Abkommen aufgrund der Ablehnung des Gesetzes durch Rot-Grün im Bundesrat. Hoeneß schäumt und schimpft auf die Politiker, derweil bekommt er in der Bevölkerung und in den Medien immer mehr das Image eines Säulenheiligen, eines „Vater Theresa“ (wie ein grenzdebiler Rummenigge es dereinst formuliert hatte). Das wiederum schmeckt der Politik nicht. Seit langem ist ihnen der Saubermann und Vorzeigeunternehmer mit seiner Stammtischpolemik ein Dorn im Auge. Die Hoheit über den Stammtischen gehört schließlich der CSU! Also steckt irgendeiner aus dem Regierungslager dem „Stern“, dass es einen dicken Finanzskandal in der Bundesliga gibt, in den ein Prominenter verwickelt ist. Es geht um Hunderte Millionen Euro, der Kreis der Verdächtigen ist klein. Die Stern-Reporter recherchieren den Fall. Dabei rufen sie auch Hoeneß an und fragen ihn, ob er was zu dieser Sache weiß. Dem selbstverliebten Moralapostel geht postwendend der Arsch auf Grundeis. Sie sind mir auf den Fersen! Er gibt eine ausweichende Antwort und bespricht die Sache mit seinen Steuerberatern, Anwälten und engen Familienangehörigen. Das Ergebnis: Am 17. Januar 2013 erstattet Hoeneß Selbstanzeige, am gleichen Tag veröffentlicht der „Stern“ die Story (interessanterweise wird die Geschichte medial von der gleichzeitigen Verpflichtung von Josep Guardiola durch den FC Bayern überlagert). Die Staatsanwaltschaft ermittelt nachlässig (Hausdurchsuchung erst im März), die CSU-Staatskanzlei ist über den Vorgang permanent informiert. Erst als die Müncher „Abendzeitung“ Wind von der Story bekommt (ein Leck beim zuständigen Finanzamt Miesbach oder ein freundlicher Sozialdemokrat bzw. Grüner in der Staatsanwaltschaft?), muss Hoeneß mit seinen Straftaten an die Öffentlichkeit. Dem FC Bayern-Aufsichtsratskollegen Markwort erteilt er die exklusiven Rechte an seiner Story, um sie wenigstens halbwegs unter Kontrolle zu halten. Der „Abendzeitung“ droht er mit dem Rechtsanwalt und hofft nun wie Guttenberg, dass die Zeit und ein wenig Heuchelei in Bayern alle Wunden heilen werden.

2 Kommentare:

  1. Absolut hirnrissiger und vorallem subjektiver Kommentar. Den Link zu sonem geistigen Müll dann auf dem facebook-Auftritt der Bayern zu posten zeugt von Geltungssucht. Von einem promovierten Politikwissenschaftler würde ich da erheblich mehr erwarten.
    Lieber nochmal gründlich hinterfragen und sich Themen widmen die dem eigenen Horizont entsprechen... in diesem Fall wahrscheinlich Kochrezepte oder Ausflugstipps...

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  2. Getretene Hunde bellen ;o)

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