Dienstag, 22. Februar 2011

Nachtrag zum Thema "ehemalige Hoffnungsträger der CSU"

Der Täter ist endlich geständig und erspart uns die würdelose Prozedur des Schuldnachweises in einer eindeutigen Angelegenheit. Nun denken viele, damit sei die Sache ausgestanden. Sie vergessen, dass Guttenbergs Dissertationsversuch auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich zieht. Er hat sich widerrechtlich geistiges Eigentum angeeignet. Er hat die Urheberrechte zahlreicher Autoren verletzt und damit ihr persönliches Recht an ihrem Erzeugnis, in diesem Falle an einem Text. Wo genau ist der Unterschied zum Ladendiebstahl? Für mich als Laie ist klar, das jede Form von Diebstahl Konsequenzen nach sich ziehen muss. Ob ich jetzt im Supermarkt Kartoffeln mitgehen lasse, ein Auto aufbreche, einem Wissenschaftler die Erfindung klaue oder in anderen Ländern billige Plagiate von Originalprodukten herstelle - immer hat die Tat eine strafrechtliche Relevanz und ist eben kein Kavaliersdelikt. Guttenberg hat über hundert Mal geistiges Eigentum gestohlen, er gilt somit als typischer Fall eines Serientäters (immerhin hat er nach eigenen Aussagen sieben Jahre an dieser "Doktorarbeit" geschrieben, er blickt also als Kleinkrimineller durchaus auf eine bewegte Vergangenheit zurück). Interessanterweise sind es an diesem Punkt, wo es doch eigentlich um Privateigentum, um den Schutz des persönlichen Besitzes vor dem Zugriff Fremder geht, gerade die Konservativen, die sich einer kommunistischen Argumentationslinie bedienen: Eigentum ist Diebstahl, alles gehört allen, jeder hat doch schon mal vom anderen einen Text geklaut. Wie groß muss die Not der Rechten sein?! Wer unsere Rechtsordnung und ihren Schutz des Privateigentums ernst nimmt, wird erst nach der Aburteilung des ehemaligen Dr. Guttenberg wirklich zufrieden sein können. Es sind ja schon einige Strafanzeigen gegen ihn gestellt worden - und spätestens mit dem Urteilsspruch endet seine peinliche Zeit als Bundesverteidigungsminister. FJS 1962 lässt grüßen … Eigentlich ist die Causa Guttenberg schon abgehakt, nächster Halt der seit erfreulich langer Zeit andauernden Arschloch-go-home-Tour (Köhler, Koch, Mubarak e tutti quanti): Gaddafi.

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