Mittwoch, 27. April 2016

Dieser Mann wollte einfach nur zelten – was dann passiert, verschlägt einem den Atem!

„Eine Gesellschaft von Schafen muss mit der Zeit eine Regierung von Wölfen hervorbringen.“ (Juvenal)
Politiker neigen bisweilen zu bizarren Aktionen. Rudolf Heß flog mitten im Zweiten Weltkrieg nach England. Und Norbert Blüm verbrachte eine ganze Nacht im griechischen Flüchtlingscamp Idomeni. Ein Ex-Rentenminister in Jeans, ausgerüstet mit Batschkapp und Bierbauch. Leider verrät uns die Presse zu wenig über den Katastrophentouristen mit Pensionsberechtigung. Kam er mit dem Privatjet? Hatte er Fertiggerichte nebst Propangaskocher und ein Sechserpack Henninger dabei? Musste er den Syrern Autogramme geben? War das eine Bewerbung für das RTL-Dschungelcamp? Wer hat sein Zelt aus der Globetrotter-Einkaufstüte geholt und aufgebaut? Wette verloren? War ihm langweilig? Oder ist er einfach nur Stefan Raab zuvorgekommen?
Wozu haben wir unsere Prominenten? Um von ihnen Antworten auf die großen Fragen unserer Zeit zu bekommen. Franz Beckenbauer zum Thema Zukunft der künstlichen Intelligenz: „Sokrates, Aristoteles, Platon und diese Leute haben sich vor zweitausend Jahren Gedanken gemacht, da sind wir noch auf den Bäumen gesessen und haben uns vor den Wildschweinen gefürchtet. Seither haben sich nur ganz wenige weiterentwickelt.“ Was sagt Helene Fischer zur Altersarmut? „Ich weiß gar nicht, warum da immer so große Schlagzeilen mit gemacht werden.“ Was sagt Sigmar Gabriel zum Oktoberfest? „Wenn wir jeden, der bei uns mal Blödsinn erzählt oder uns Probleme macht, ausschließen, dann wird's auf die Dauer einsam.“ Alle Zitate sind natürlich komplett aus dem Zusammenhang gerissen. Na und? Alte Journalistenregel: „Den Anfang eurer Rede haben wir vergessen und das Letzte nicht verstanden“ (Herodot).
Die „Elite“, die uns in den Medien präsentiert wird, ist Teil der ubiquitären Desinformationskampagne. Dieter Bohlen, die Geissens, Boris Becker und Andrea Nahles gehören zur öffentlichen Präsenzelite. Die eigentliche Elite findet man weder in den News noch bei Wikipedia, weder im Bundestag noch bei ominösen „Konferenzen“. Die Namen, so man sie denn kennt, sucht man vergeblich. Ein Beispiel: Ich saß vor einigen Monaten mit einem älteren Herrn in einer Runde bei Kaffee und Kuchen. Und er sagte tatsächlich: „Ich habe sieben bis acht Milliarden Euro Spielgeld.“ Es ist wirklich wahr, er benutzte das Wort „Spielgeld“. Wenig später erfuhr ich aus der Wirtschaftspresse, wie er einen Teil seines Geldes angelegt hat. Den Namen dieses Mannes oder gar Bilder von ihm werden Sie im Internet nicht finden.
Wir leben in einer Fünf-Klassen-Gesellschaft: Ganz oben die unverschämt Reichen; dann kommen die Chefs, die Direktoren, die Manager; danach das mittlere Management, die Handwerkermeister, die Abteilungsleiter; und darunter das namenlose Heer der Arbeitnehmer, der Befehlsempfänger; ganz am Ende kommen die Überflüssigen, die Hartz IV-Empfänger, die Behinderten und Asylanten. So ist die deutsche Wirtschaft aufgebaut. In welchem Stockwerk der Pyramide leben Sie?
The Adicts - Viva La Revolution. https://www.youtube.com/watch?v=vvWEKhGU6X4&nohtml5=False

10 Kommentare:

  1. Hey Matte.
    Kein Stockwerk...
    Im Keller...Grins..Lach..
    Gruß aus Berlin.
    Hubert

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Dann sind wir ja Zellennachbarn ;o)

      Hauptsache, wir leben!

      Beste Grüße
      Matthias

      Löschen
  2. Die Ökonomie des unschuldigen Betrugs. Vom Realitätsverlust der heutigen Wirtschaft. Siedler, München 2005, ISBN 3-88680-821-1. Mehr sog i ned.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke für den Tipp! Hab's mir gerade im Versandantiquariat für 3,78 € bestellt. Vielleicht demnächst mehr über das Buch in diesem Blog.

      Löschen
  3. Dazu, und allem anderen liest man bei Wikipedia zu RUHE IST DIE ERSTE BÜRGERPFLICHT:
    In der Schlacht von Jena und Auerstedt schlugen die französischen Truppen unter Napoléon Bonaparte am 14. Oktober 1806 die preußisch-sächsische Armee. Es war absehbar, dass Napoleon nun Berlin erobern würde. Deshalb richtete dort der preußische Minister Friedrich Wilhelm Graf von der Schulenburg-Kehnert eine Aufforderung an die Einwohner:
    „Der König hat eine Bataille verloren. Jetzt ist Ruhe die erste Bürgerpflicht. Ich fordere die Einwohner Berlins dazu auf. Der König und seine Brüder leben! Berlin, den 17. October 1806. Graf v. d. Schulenburg.“

    Dieses geflügelte Wort wurde zum Motto der Gesellschaft nach dem Wiener Kongress bzw. insbesondere nach den Karlsbader Beschlüssen von 1819, mit denen politische Aktivitäten unterdrückt wurden. Das repressive Zeitalter bis 1848 wurde später Biedermeier genannt. Dieser Name entstammt einer 1855 erschienenen parodistischen Gedichtsammlung eines fiktiven Schulmeisters Gottlieb Biedermaier, die der Jurist und Schriftsteller Ludwig Eichrodt und der Arzt Adolf Kussmaul erfanden. Der namensgebende Biedermaier begnügte sich darin mit seinem beschaulich-ruhigen Leben ohne jedes politische Engagement"

    Solange dieses dämliche deutsche Volk sich mit diesem Spruck weiter chloroformieren läßt, wirst Du noch viele Texte veröffentlichen dürfen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Bis 1918 war "Die Wacht am Rhein" die heimliche Nationalhymne des Reichs. "Lieb Vaterland, magst ruhig sein" lautet der Refrain. Und da hat sich - trotz Weimarer, Bonner und Berliner Republik - auch nichts dran geändert.

      Löschen
    2. Traditionen sind diesem Volk nun mal heilig und werden in Ehren gehalten, in hündischer Ergebenheit verinnerlicht, in sklavischer Geduldsamkeit und unverbrüchlicher Obrigkeitshörigkeit befolgt.
      Was da schief lief, hat zu viele Ursachen und wird wohl niemals überwunden werden können.
      Das werde ich wohl ertragen lernen müssen, aber wenigstens kann ich noch darüber schreiben.

      Löschen
  4. Der einzige Trost ist, daß diese Leute, wenn mal alles im Arsch ist, die Natur, die Meere, die Sitten und Gebräuche, genau so verrecken wie alle anderen auch.
    Erst sterben die Fliegen, dann die Menschen, dann die Menschen wie die Fliegen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Leider sterben die Schweine aber nach uns. Ich hätte ihnen gerne dabei zugesehen und eventuell auch nachgeholfen :o)))

      Löschen
  5. Bitte so etwas nicht Schweine nennen.
    Schweine sind sehr soziale, saubere und witzige Wesen.
    Wenn man Sie lässt.
    Im Schweine-KZ werden die natürlich auch etwas seltsam und brutal.

    Und.....Es ist auch rechschaffen naiv, " Wenn Wir verrecken, dann verrecken die auch ".
    Klar. Völliger Blödsinn.
    Auf Einsicht hoffen dito.
    Also, dann hilft nur noch blöde saufen. Dann tut's nicht mehr so weh.
    Oder was ?

    AntwortenLöschen