Januar: Das Jahr beginnt mit
einem Naturwunder. Kirschblüte schon am Neujahrsmorgen. Am Himmel Schwärme
zurückkehrender Zugvögel. Wir grillen im Garten. Danke, Klima!
Februar: Zum Jahrestag des
Kriegsbeginns tritt Putin zurück. Er will sich in Zukunft nur noch seinen
Hobbys Nacktreiten und Barschangeln widmen. Der Plan der Bundesregierung,
Nicole („Ein bisschen Frieden“) in die Ukraine zu schicken, wird fallengelassen.
März: Infantino erklärt im Namen
der FIFA, dass der Fußball komplett reamateurisiert wird. Tausende von
Profispielern treten zurück. Die Scheichs investieren wieder in Rennkamele.
April: Söder weiht den ersten
Fusionsreaktor ein, den er selbst gebaut hat. Im Gegenzug können alle Windräder
stillgelegt werden.
Mai: Saarländer werden endlich
als diskriminierte Minderheit anerkannt. Es heißt jetzt SLGBT.
Juni: Boris veröffentlich seine
Knast-Memoiren „Der Tennisspieler von Monte Christo“. Siebzig Seiten, die die
SPIEGEL-Literaturcharts stürmen.
Juli: Das 100-Milliarden-Paket
für die Bundeswehr zeigt erste Wirkungen. Eine mobile Frontsauna wurde an die
Truppe ausgeliefert. Außerdem wurden Entwürfe für eine spezielle
Elternzeit-Uniform präsentiert.
August: Die letzte
One-Love-Armbinde wird im Ein-Euro-Shop Bottrop verkauft.
September: AfD-Abgeordnete
kleben sich auf Radwegen fest und fordern die totale Automobilmachung
Deutschlands.
Oktober: Söder bekennt nach
seiner Wiederwahl, dass der Fusionsreaktor nur zur Anreicherung von Uran gebaut
wurde. Bayern ist jetzt Atommacht und droht Österreich mit einem Nuklearschlag.
Tirol muss wieder bayrisch werden.
November: Putin bekommt den
Friedensnobelpreis, wir heizen wieder mit russischem Gas und Lauterbach fordert
die Maskenpflicht.
Dezember: Torpedo Wichtelbach
wird Herbstmeister in der Fußballbundesliga.
Ich
wünsche Ihnen, liebe Lesende, einen guten Rutsch ins neue Jahr und viel Glück
2023. Sie werden es brauchen. There is no happy new year. Vielleicht ist unsere
Gattung auch einfach nur ein Scheißhaufen auf dem Weg zum Darmausgang?