Mittwoch, 25. Juni 2014
Suchen und Finden – die Fortsetzung
Aus Andy Bonettis Autobiographie „Viva Bad Nauheim“:
Ich hatte gerade ein opulentes Frühstück – Rührei mit Bacon, gedünstete Jacobsmuscheln, eine Auswahl spanischer Schinken, pochierte Wachtelbrust, ein frisch aus Paris eingeflogenes Baguette und Nutella – beendet, als mein Diener Johann den Speisesaal betrat. Er trug ein Silbertablett an meinen Tisch, auf dem sich eine Visitenkarte befand. Auf der Karte stand nur: „Monsieur Lefuet, Schicksale en gros et en detail“. Sonst nichts.
„Der Herr wünscht mich zu sprechen?“
„Er wartet im Besuchszimmer, Mister Bonetti.“
Ich rauchte in Ruhe eine Zigarre und begab mich anschließend ins Besuchszimmer im Westflügel meines Anwesens.
Als ich den Raum betrat, stand Monsieur Lefuet von seinem Sessel auf. Er war ein stattlicher Mann in einem schwarzen Dreiteiler mit einer eleganten sepiafarbenen Seidenkrawatte.
„Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, Mister Bonetti.“
„Monsieur Lefuet, wie ich annehme. Wir hatten noch nicht die Ehre. Bitte nehmen Sie doch wieder Platz.“
Wir setzten uns beide in die bequemen Chesterfield-Clubsessel aus dunkelbraunem Leder, die ich mir grundsätzlich von Fleming&Howland in England anfertigen lasse.
„Was kann ich für Sie tun, Monsieur Lefuet?“
„Ich möchte gleich zur Sache kommen, Mister Bonetti. Es geht um den Schlüssel.“
„Von welchem Schlüssel sprechen wir?“
„Der Schlüssel in ihrer Küchenschublade. Wir brauchen ihn dringend.“
„Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht ganz folgen, Monsieur Lefuet.“ Ich versuchte, Zeit zu gewinnen, und gab Johann mit meiner rechten Augenbraue ein unauffälliges Zeichen. Er verließ augenblicklich den Raum.
Und das war der Beginn eines wunderbaren Abenteuers, das ich wenig später unter dem Titel „Der siebte Schlüssel“ in Romanform veröffentlicht habe.
Scatman John – The Scatman. http://www.youtube.com/watch?v=y6oXW_YiV6g
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