Blogstuff 1112
„Ein
tiefes Verständnis Ihres Finanzbewusstseins kann Ihnen helfen, Zufriedenheit zu
finden.“ (aus meinem BILD-Horoskop)
Warum fliegen die Leute so gerne
nach Australien? Erstens ist es weit, weit weg. Das beeindruckt die Reisenden
und die Daheimgebliebenen gleichermaßen. Zweitens ist es da genauso wie bei uns
(Bier, Steak, kalkweiße Netflix-Junkies). Drittens kann man nur dort in kurzer
Zeit und für kleines Geld einen ganzen Kontinent bereisen. Machen Sie das mal
in Asien.
Das Marx-Engels-Forum vor dem
Roten Rathaus wird umgestaltet. Meine Meinung: Baut an dieser Stelle Hotels,
Büros und schicke Wohnungen. So kommt Geld in die Senatskasse. Das
Marx/Engels-Denkmal stellen wir dahin, wo es hingehört, in den Rosengarten an
der Karl-Marx-Allee. Meinetwegen auch vor das KOSMOS. Die Berliner Innenstadt
hat sowieso zu viele Grünflächen (Tiergarten, Tempelhofer Feld). Das ist hier
eine Großstadt, Keule, und kein Erholungspark. Dein Köter kann auch an eine
Litfaßsäule pissen, es muss nicht immer ein Baum sein. Geh doch nach
Baden-Baden, wenn’s dir hier nicht passt!
Laptop & Lederhosen (Söder)?
Mampe & Mousepad (Bonetti).
Ich mag es, wenn man einer
Fassade ansieht, dass das Haus alt ist. So wie man einem Gesicht ja auch das
Alter ansieht, es sei denn, es ist eine Botoxfratze. Deswegen fahre ich nicht
mehr nach Prag. Zu Tode saniert, bunt gestrichen, ein Disneyland für Texaner
und Chinesen. Vor der Wende war ich dreimal da. Es war so, wie ich es nach der
Lektüre von Kafkas Romanen und Kurzgeschichten erwartet hatte. Der morbide
Charme des Weltuntergangs.
Hätten Sie’s gewusst? Die
Penneria ist ein typisches italienisches Nudellokal und kein Obdachlosenasyl.
Kleiner Spaß. Aber die Spaghetteria gibt’s wirklich.
Ich sitze mal wieder auf der
Bank. Was spricht der junge Mann neben mir ins Handy? Ist das Finnisch? Dann
plötzlich ein einzelnes deutsches Wort: Möhrensalat. Unser Geschenk an die Welt.
Was macht eigentlich Heinz
Pralinski? Er schreibt an seinem großen Spielerroman „Rivalen der Rennbahn“. Wobei
er mattschimmernde Redewendungen wie „Der fiebrige Dunst glühender Sommertage“
bei Altmeister Bonetti abgestaubt hat, der wiederum „mattschimmernd“ und
„abgestaubt“ von Henscheid übernommen hat.
Wer in Schule und Beruf den Mund
aufmacht, gilt schnell als Querulant. Wer nicht aalglatt ist, eckt an. Das hat
sich seit Heinrich Manns „Untertan“ nicht geändert.
Aus heutiger Sicht war Adam,
solange er noch im Paradies lebte, ein Faulpelz. Aber er war sicher glücklicher
als nach seiner Vertreibung in die Arbeitswelt.
Das war vor vierzig Jahren mal
ein Hit. Wir sind alle verloren. Video
Kids Woodpeckers From Space - YouTube
"Geh doch nach Baden-Baden, wenn’s dir hier nicht passt!"
AntwortenLöschen... uiuiui — dezent reaktionär-aggresive vibes. So kennen wir unseren symphatischen Weltbürger eigentlich nicht
evtl. noch mal kurz ins Bett — ausschlafen?
empfiehlt ein Freund
Schon wieder ist die Pointe an dir vorübergegangen. Ich bin natürlich gegen Hotels usw. anstelle des Parks. Heiße ich Lindner? Die Methode heißt "contrary opinion" - einfach mal eine Position vertreten, die praktisch alle Leute vor den Kopf stößt.
LöschenZum letzten Mal war ich 2006 in Prag, da sah die Innenstadt auch schon fast so aus wie Disneyland. Und die Schlange vorm Veitsdom war so lang, als ob drinnen in ein Dutzend frisch verblichener Päpste aufgebahrt wäre. Immerhin, je weiter man sich vom Zentrum entfernte, desto weniger schlimm wurde es mit den Fassaden und den Menschen. Erstere waren durchweg in augenfreundlichen Missfarben gehalten und manche wiesen sogar noch einige sehr schöne Einschusslöcher (Prager Frühling? WK II?) auf. Ein Einschussloch hätte ich mir dort damals übrigens auch fast eingefangen, wegen eines kleinen Missverständnisses mit einem übereifrigen Beamten der Policie České Republiky. Ich war ein wenig angetrunken, es war nicht seine Schuld. Aber das ist eine andere Geschichte.
AntwortenLöschenMan muss eigentlich nur hundert oder zweihundert Meter vom Ameisenstrom vom Wenzelsplatz über die Karlsbrücke zum Hradschin entfernen, schon sind die Touris weg und die Bierpreise zivil.
Löschen1986 hat der halbe Liter Bier noch 50 Pf. West gekostet.
1986 war ich auch da, leider ohne Westpfennige, für diverse Pilsener hats trotzdem gereicht: das war eins der letzten golden years in der Goldenen Stadt. Ach, es war nicht alles schlecht in den Zeiten des abnehmenden Lichts ...
LöschenDa hat man von aufmerksamen Kellnern schon das nächste Bier hingestellt bekommen, wenn das erste zur Neige ging. So stelle ich mir das Paradies vor.
LöschenWenn's mich heute nach Gulasch, Pivo und Knedliky gelüstet, gehe ich immer in die Prager Hopfenstuben. Gerade eben habe ich in einem polnischen Lokal Rinderrouladen bestellt. Die Merz-Schlappe muss gefeiert werden!
Heute ist es ja im Bundestag fast (!) spannender hier ;)
AntwortenLöschen* +als
LöschenHab's mir live angesehen. Um ein Haar hätte ich mir heute ein Piccolöchen gegönnt. Was für ein schöner Tag. Auch die versteinerten Gesichter der Fritz-Family. Unbezahlbar. Aber zum Parteivorsitz hat er ja auch drei Anläufe gebraucht.
LöschenAch, gönn` Dir. Solche Ereignisse und totale Sonnenfinsternisse bekommt man doch nicht alle Tage zu sehen.
Löschen"einfach mal eine Position vertreten, die praktisch alle Leute vor den Kopf stößt."
AntwortenLöschenGenau damit bin ich Betriebsrat seinerzeit und im Schützenverein erfolgreich zum Paria geworden ÷ Mission completed.
alleine, ein Freund
Im echten Leben funktioniert das natürlich nicht, nur bei Satire oder Comedy. Ich habe die Nummer aus "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug" aus den 70ern.
LöschenNie allein, wegen der Stimmen in meinem Kopf, Bonetti