Freitag, 30. Januar 2015
Wiener Reisenotizen
Ein Sonntagmorgen im November. Als ich in Klosterneuburg aus dem Zug steige, liegt der Ort in dichtem Nebel. Nach ein paar Schritten über den Vorplatz taucht die Klosteranlage zur Linken auf wie eine Trutzburg. Glocken beginnen zu läuten, ich trete näher. Über dem weitläufigen Gebäude werden die Türme einer Kirche sichtbar. Auf dem Hügel angelangt, eröffnet sich eine weite schlossartige Fassadenfront.
Bevor man das Kloster erreicht, muss man einen Platz überqueren, auf dem gerade ein Jahrmarkt stattfindet. Offensichtlich haben die Stände erst kürzlich geöffnet, es ist noch früh und es ist keine Kundschaft zu sehen. Alles lautlos und wegen des Nebels ohne Farben. Ein gespenstischer Ort, ich wandere ein wenig durch die leeren Straßen. Später am Tor zum Innenhof ein Schild mit der Aufschrift „Fremden ist der Zutritt verboten“. Hier ist Kafka also gestorben, in einem Sanatorium im nahen Kierling. Die letzte Station seiner Reise ...
Bahnhof Wien-Mitte am frühen Nachmittag. Ein trauriger kleiner Bierstand, die „Gösser-Insel“, nach einer hiesigen Brauerei benannt. Einige Männer trinken schweigend. Am Stand ist eine verblichene Schrift zu lesen: „Spiel Glück Gewinn“. An solche Orte führt mich eine geheimnisvolle Schwerkraft immer wieder.
Je früher du resignierst, umso besser. Verwandle deine Hoffnungen in Träume. Lass deine Träume nie Wirklichkeit werden.
Ein Haus am Meer. Lesen, Schweigen, Trinken.
Matthias klingt ein wenig wie „my tears“.
Nach uns die Sintflut? Wir sind die Sintflut.
Ultravox – Vienna. https://www.youtube.com/watch?v=3DuCIGvsbMA
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen