Donnerstag, 15. Mai 2014
Überwachung 1981
Interpol und Deutsche Bank, FBI und Scotland Yard
Finanzamt und das BKA, haben unsere Daten da
Automat und Telespiel
Leiten heute die Zukunft ein
Computer für den Kleinbetrieb
Computer für das eigene Heim
Computerwelt
Denn Zeit ist Geld
Die meisten Sachen werden einfach nur alt und nutzlos. Sie sind dann eben verbraucht und das war es dann. Müll. Aber einige Sachen bekommen Patina. Sie werden Antiquitäten, sie reifen, sie werden wertvoller. Sie sind heute noch besser als sie es bei ihrer Schöpfung waren. Dazu gehört die visionäre Musik von Kraftwerk. Vor 33 Jahren waren sie schon klüger als das Werbemaskottchen von SPD und Vodafone mit dem roten Hahnenkamm, das uns in seinen erbärmlichen Predigten hilflos um Geld für eine angebliche „Netzpolitik“ anbettelt. Ein Politiker, der Bargeld dafür verlangt, politisch die Interessen seiner Wähler zu vertreten – alle Achtung! So dummdreist ist ja noch nicht mal sein Chef Käpt’n Schweinebacke aka Sigmar Gabriel. SPD und Vodafone … die einen sind als Regierungspartei unmittelbar verantwortlich für die Überwachung, die anderen liefern ihnen unsere Daten (und lassen mit Genehmigung des Berliner SPD-Bürgermeisters einen Teil der East Side Gallery für ihre O2-Wörld abreißen). Und solchen kompetenzfreien Rattenfängern wie Sascha „Internet-kaputt“ Lobo, die rhetorisch noch nicht einmal das Niveau amerikanischer Fernsehprediger erreichen, hört das iPhone-süchtige Jungvolk ergriffen zu. Ihr habt euch den Überwachungsstaat wirklich verdient. Aber leider gibt es bei dieser endlos pubertierenden Generation Leerzeichen (bitte einen Großbuchstaben, ein Konsumprodukt oder einen Kraftausdruck Ihrer Wahl einfügen) nichts, was einen Überwachungsstaat verdient hätte.
Kraftwerk: Computerwelt. http://www.youtube.com/watch?v=zWSkwvvfmco
Ich kann mich noch genau an diese Schallplatte erinnern. Ich war mit einem Freund auf einem Crackers-Konzert in der Schlossgartenhalle in Schweppenhausen. Die Eintrittskarten waren nummeriert und unter den Besuchern wurden Schallplatten verlost. M. stand vor mir in der Warteschlange an der Kasse und bekam die Karte mit der Losnummer für die Kraftwerk-Platte. Ich hatte die nächste Nummer und ging leer aus. Bis heute zieht er mich damit auf, wenn er die Platte auflegt. Hätte ich vor ihm in der Schlange gestanden und nicht umgekehrt, wäre ich stolzer Besitzer der Scheibe geworden. Natürlich habe ich sie inzwischen als CD, aber damals waren Schallplatten etwas Besonderes. Erstmal musste man das Geld haben bzw. auftreiben, dann ist man in die Stadt gefahren, hat die Platte in einem Fachgeschäft gekauft, sie wurde von einem Verkäufer eingepackt und in eine Tüte mit dem Logo vom Plattenladen gesteckt (allein mit so einer coolen Plastiktüte warst du der King, die hast du noch wochenlang benutzt und wenn es nur zum Transport von Katzenfutter war), man ist mit dem kostbaren und zerbrechlichen Tonträger nach Hause gefahren, hat die glänzende schwarze Scheibe mit leichtem Herzklopfen aufgelegt und zum ersten Mal angehört. Dieses Gefühl kann man gar nicht beschreiben. Meine ersten Schallplatten habe ich mit meiner Oma bei „Musik Alexander“ in Mainz gekauft. An- und Abreise per Zug, da ging ein halber Tag drauf und dann stehst du im Laden und darfst dir zwei Schallplatten aussuchen. Was für eine Aufregung, was für ein Stress … alter Finne – der erste Kuss nix dagegen! Es wurden dann die „Wish You Were Here“ von Pink Floyd und die „Highway to Hell“ von AC/DC. Heute ist Musik ein beliebiges Konsumprodukt im Internet geworden: Anklicken, Nörgeln, nächster Reiz.
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