Blogstuff 830
„Mein Lieblingsessen ist Trinken.“ (Dirk Stermann)
Die
neue Nr. 1 in den Holz-Charts: Walnuss.
Strombuch
klingt besser als E-Book.
Er ist
der Dr. Frankenstein der Tierwelt: Fritz Blitz. Er bringt ein Hühnerfrikassee
wieder zum Fliegen. Lesen Sie die neue Folge „Der Möwenbändiger“. Jetzt an
Ihrem Kiosk.
Es
geht nichts über eine Kissenschlacht – wenn man das einzige Kissen hat.
Während
ich meine Ochsenbäckchen mit Semmelknödel genieße, höre ich das Geplärre von
drei Klageweibern am Nachbartisch. Es sind Fondmanager, einer von ihnen
verwaltet 600 Millionen Euro Immobilienvermögen, die beiden anderen sind auf
einem ähnlichen Level. Sie reden Klartext: Das Neukundengeschäft geht gegen
null, laufende Bauprojekte werden noch abgeschlossen, aber keine neuen
aufgelegt, die Sorgen sind groß. Am Ende der Litanei die große Frage: Werden
die Zinsen wieder sinken? Die Zinsen sind ihr Hauptproblem. Das Ergebnis der
Debatte: Die „alte Welt“ der Nullzinspolitik der Fed und der EZB kommt nicht
mehr zurück, es bleibt die bange Hoffnung auf eine mittelfristige Erholung des
Immobilienmarkts. Mein Gott, denke ich bei Käsekuchen und Espresso, ihr lebt in
der gleichen Unsicherheit wie die Bauern, die vom Wetter abhängig sind.
Was
mir aufgefallen ist: Unheimlich viele junge Leute haben ein Hörgerät.
Liebe
und Hass machen blind. Die Leidenschaften verdüstern die Vernunft. Gerüchte
statt Fakten, Hetze statt Aufklärung. Stürme der Entrüstung, Wellen der
Empörung. Wer klug ist, hält sich vom Internet fern, liest Bücher und trifft
Freunde.
Natürlich
flattern die anderen Spatzen los, als sie den ersten Spatzen sehen, der
plötzlich abhebt. Aber warum fliegt der erste Spatz weg? Was hat er gesehen?
Weiß er mehr?
Wer
sich um das „Erscheinungsbild“ Sorgen macht, will nicht wirklich etwas ändern.
Es soll nur anders erscheinen.
Ich
beobachte eine winzige Fliege, die in den Schraubverschluss der Rotweinflasche
krabbelt, der auf meinem Schreibtisch liegt. Sie schnorchelt neugierig in einem
Tröpfchen herum. Dann klettert sie wieder hinaus, kehrt aber sofort zurück. So
geht es einige Male, dann verlässt sie – offenbar betrunken – den
Schraubverschluss und läuft ziellos über den Tisch. Ich finde es gut, dass sie
in diesem Zustand nicht mehr fliegt.
Am
Ende einer kleinen Seitenstraße, dort wo die Stadt ins Land übergeht und hinter
einer blühenden Wiese der Wald beginnt, ist ein Hutladen. Ich habe noch nie
einen Kunden hineingehen sehen, aber eines Tages werde ich dort einen Borsalino
kaufen.