Als
ich im Internet von der Demo las, wusste ich sofort, dass es meine große Chance
sein würde. Die Nazis wollten unter dem Motto „Wir holen uns Neukölln zurück“
auf der Sonnenallee demonstrieren. Natürlich kam es zu einer Schlägerei
zwischen den Migranten und den Faschos. Ich beobachtete aus einem Hauseingang
die wüste Prügelei und warf mich erst in die Menge, als die Polizei kam.
Ich
wurde verhaftet und wir fuhren in einer sogenannten Wanne aufs nächste
Polizeirevier. Selbstverständlich war ich auf den Punkt vorbereitet. Ich trug
ein T-Shirt mit der Aufschrift „Haut die Bullen platt wie Stullen“, dazu eine Jogginghose
und Schuhe mit Klettverschluss. Als auf der Dienststelle meine Personalien
aufgenommen wurden, verweigerte ich die Aussage. Ich musste alle persönlichen
Gegenstände abgeben, aber meine Taschen waren leer. Ich hatte auch keine
Papiere dabei. Also kam ich in die Arrestzelle.
In der
Zelle waren ein halbes Dutzend Nazis, ein dürrer alter Mann und drei Mitglieder
eines mexikanischen Kartells, deren nackte Oberkörper, rasierte Schädel und
Gesichter komplett tätowiert waren. Alle sahen mich wütend an, als ich in die
Zelle gebracht wurde. Nur der Alte kauerte ängstlich und verzweifelt in der
Ecke. Man hatte allen die Gürtel und Schnürsenkel abgenommen und so hielten sie
ihre Hosen oben, indem sie ihre Hände in den Hosentaschen hatten.
Das Wichtigste
im Knast ist der Respekt. Du darfst keine Schwächen zeigen, du musst den
anderen klarmachen, dass du das Alphatier bist. Mächtig großer Krieger. Eine
tödliche Gefahr. Also machte ich erstmal zwanzig Liegestütze nur mit dem linken
Arm, dann zwanzig nur mit dem rechten Arm, anschließend zwanzig ohne Arme. Dann
sprang ich auf. Ich hatte absoluten Ruhepuls.
Ich
ging zu den drei mexikanischen Kartellkillern hinüber und blickte dem Größten
von ihnen eiskalt in die Augen.
„He, Inka-Hackfresse,
warum haben sie dich eingebuchtet?“
Er
grinste verächtlich und spuckte vor mir auf den Boden.
„Hab
ein Weißbrot aufgeschlitzt, du verpisste Gestapo-Schwuchtel.“
Er
spannte seine Muskeln und nahm die Fäuste aus den Hosentaschen. Seine Hose
begann zu rutschen und ich nutzte diesen winzigen Augenblick der Irritation.
Eine stahlharte Gerade landete mitten in seiner Visage und ich ließ umgehend
einen tückischen Leberhaken folgen. Während er stöhnend zu Boden sank, spuckte
er seine Zähne aus wie ein Popcornautomat.
Die
beiden anderen Mexikaner kamen drohend auf mich zu, aber dann griffen die Nazis
an. Da ihnen allen die Hosen rutschten, war der Kampf eher peinlich als brutal.
Ein Polizist kam und hieb mit seinem Schlagstock auf das Gitter der Zelle ein.
„Aufhören!
Ich schick euch alle nach Moabit!“
Ich ging
zu dem ängstlichen Mann in der Ecke, der mich verzweifelt ansah. Nachdem ich
mich neben ihn gesetzt hatte, legte ich väterlich meinen Arm um seine
Schultern.
„Ich
kann dich beschützen, aber ich brauche Infos zu deinem Boss.“ Ich wusste, dass
er der Privatsekretär von Döpfner war. Ich hatte über die Nachrichtenagenturen
von seiner Verhaftung erfahren.
Er blickte
zu Boden und schwieg.
Ich
nahm seinen Adamsapfel, der groß wie ein Tischtennisball war, zwischen Daumen
und Zeigefinger.
„Ich
kann dir aber auch die Gurgel zudrücken, bis der Sandmann kommt.“
Danach
packte er aus. Murdochs News Corp. und Springer hatten heimlich die Mehrheit
beim SPIEGEL erworben und planten Kampagnen für Trump und Merz. Außerdem würde
es einen deutschen Kanal von Fox News geben. Endlich würde mit der ganzen
links-grün-versifften Scheiße Schluss sein.
So
geht erfolgreicher Top-Journalismus, Ihr Karo-Luschen! Man muss dahin gehen, wo
es weh tut. Exklusive Informationen sind pures Gold, du musst die Story als
Erster haben. Sehe ich aus wie Relotius, der einfach zu Hause sitzt und sich seine
Texte bei einer Flasche Rotwein ausdenkt?
Nächste Woche: Bonetti findet die Druckplatten für
gefälschte Bitcoins.
Leg dich nicht mit Zohan
an - Liegestuetze [HD] - YouTube