Donnerstag, 7. September 2017
Vor dreißig Jahren
Am 7. September 1987 besuchte Erich Honecker die Bundeshauptstadt Bonn. Der erste Staatsbesuch eines DDR-Regierungschefs im Westen.
Am 11. September 1987 schrieb Robert Leicht in der ZEIT zu diesem Thema:
„Heute sind sowohl die Bundesrepublik als auch die DDR jeweils die Nummer zwei in ihren Bündnissen, die nicht zuletzt geschaffen wurden, um sie ‚einzubinden‘. Jeder Gedanke an eine Veränderung, erst recht an eine Zusammenfassung ihres territorialen, politischen und wirtschaftlichen Potentials wäre für die Nachbarn besorgniserregend. Eine Wiedervereinigung müßte in europäischen, also auch in unseren Augen zurückführen in den Zustand, der letztlich die Teilung nach sich gezogen hat: zu einer Macht in der Mitte Europas, die alle angrenzenden Länder zu Randstaaten machen würde und die folglich zu Allianzen gegen uns führen müßte.“
Giulio Andreotti, siebenmaliger italienischer Ministerpräsident zwischen 1972 und 1992, sagte 1984 – da war er gerade Außenminister: „Es gibt zwei deutsche Staaten, und zwei sollen es bleiben.“
Michel Jobert, französischer Außenminister, argwöhnte Jahre später: „Deutschland beabsichtigt, seinen eigenen Weg zu gehen. Dies ist ein Volk, das denkt – bauend auf die wirtschaftliche Stärke und den gegenwärtigen Wohlstand der Bundesrepublik – einen Handel mit den Sowjets machen, um seine Einheit zurückzukaufen, in welcher Form auch immer.“
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