Samstag, 26. November 2016
Homo oeconomicus?
Warum sollen wir eigentlich ökonomisch denken, warum sollen wir beispielsweise effizient mit unserer Zeit umgehen? Jeden Tag bekomme ich 24 Stunden auf mein Zeitkonto gebucht. Egal, was ich mache. Jeden Tag bekomme ich 24 neue Stunden. Also gehe ich natürlich verschwenderisch mit meiner Zeit um. Es ergibt ökonomisch keinen Sinn, wenn ich mit Freunden ein Schwätzchen halte. Niemand bezahlt mich, wenn ich mir ein Fußballspiel im Fernsehen anschaue. Es kann mir doch eigentlich egal sein, wer von diesen Leuten in den kurzen Hosen am Ende gewinnt. Es ist völlig ineffizient, einen ganzen Nachmittag durch Schuhgeschäfte zu tingeln, anstatt die Schuhe in einer Minute im Internet zu bestellen. Und doch haben wir einen Heidenspaß dabei, Zeit zu verschwenden. Erst bei der großzügigen Verschwendung von Zeit fühlen wir uns richtig wohl. Wenn wir Zeit ganz rational verwenden und als knappes Gut bewirtschaften, fühlen wir uns unwohl. Wir sind im Stress, wir fühlen uns gehetzt. Der Homo oeconomicus ist ein kranker Roboter, der nur in den Hirnen weltfremder Wirtschaftswissenschaftler existiert.
Propaganda – Sorry For Laughing. https://www.youtube.com/watch?v=P7eJTj7-O70
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