Freitag, 20. Februar 2015
Canned life
"Alles Unglück der Menschen entstammt einem, nämlich dass sie unfähig sind, in Ruhe allein in ihrem Zimmer bleiben zu können." (Blaise Pascal)
„Als eine banausische Arbeit... hat man jene aufzufassen, die den Körper oder die Seele oder den Intellekt der Freigeborenen zum Umgang mit der Tugend und deren Ausübung untauglich macht. Darum nennen wir alle Handwerke banausisch, die den Körper in eine schlechte Verfassung bringen, und ebenso die Lohnarbeit. Denn sie machen das Denken unruhig und niedrig. (...) Denn die Muße, um noch einmal von ihr zu reden, ist der Angelpunkt, um den sich alles dreht. Denn wenn auch beides sein muss, so ist doch das Leben in Muße dem Leben der Arbeit vorzuziehen, und das ist die Hauptfrage, mit welcher Art Tätigkeit man die Muße auszufüllen hat. Man wird doch wohl nicht behaupten wollen, dass man sie auf eitles Spiel verwenden müsse. Dann wäre ja das Spiel der Zweck unseres Daseins. Wenn das aber unmöglich ist, und man des Spieles vielmehr bei der Arbeit pflegen soll - denn der Müde braucht Erholung, und das Spiel ist der Erholung wegen, und die Arbeit geschieht mit Mühe und Anstrengung -, nun, so folgt, dass man dem Spiele nur mit Beobachtung der rechten Zeit seiner Anwendung Raum geben darf, indem man es wie eine Medizin gebraucht. Denn eine solche Bewegung der Seele ist Ausspannung und wegen der damit verbundenen Lust Erholung. Die Muße dagegen scheint Lust, wahres Glück und seliges Leben in sich selbst zu tragen. Das ist aber nicht der Anteil derer, die arbeiten, sondern derer, die feiern. Denn wer arbeitet, arbeitet für ein Ziel, das er noch nicht erreicht hat, das wahre Glück aber ist selbst Ziel und bringt, wie allen feststeht, nicht Schmerz, sondern Lust.“ (Aristoteles, Politik, 1337b)
„Dabei ist Arbeit in ihrer jetzigen Form eine relativ moderne Erscheinung. Naturvölker arbeiten nicht mehr als drei bis vier Stunden täglich und Stämme wie die Nuer halten es sogar für ein böses Omen, an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zu arbeiten. Noch im frühen Mittelalter und in den Hochkulturen der Antike war Arbeit im heutigen Sinne meist unbekannt oder von geringem Wert." (http://www.zeit.de/karriere/2012-10/leserartikel-zu-viel-arbeit)
„Die größte Offenbarung ist die Stille.“ (Laozi)
Ja, da steckt viel wahres drin. Als ich vor 20 Jahren mit meinen Radtouren durch Europa began haben mich die Alten im Süden fasziniert. Die saßen zufrieden auf einer Bank vor dem Haus und ließen sich die Sonne auf den Pelz brennen. Diese Zufriedenheit kannte ich von Deutschland nicht. Seit damals versuche ich den Spagat. Auch wenns nicht immer klappt, aber es gibt immer wieder Situationen bei denen man merkt: ich lebe. Und das ist einfach schön.
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