Mittwoch, 18. Juni 2014
Hamstergolf
Die Anfänge des Hamstergolfsports reichen weit in die Vergangenheit zurück und werden im Frühmittelalter vermutet. Ursprünglich war es eine Freizeitbeschäftigung mongolischer Schafhirten und sie gelangte wahrscheinlich mit dem Auftauchen der Reiterheere von Olli Khan und Chaka Khan nach Mitteleuropa, wo der Sport rasche Verbreitung fand. Die mongolischen Krieger führten ihre Sportausrüstung in den Satteltaschen mit sich und aufgrund der hohen Fertilität ihrer Hamster gab es bald in allen europäischen Städten eine rege Spieltätigkeit und sogar einen organisierten Ligabetrieb, vor allem in Norditalien und im Gebiet der Hanse rund um die Ostsee.
Entgegen der laienhaften Vermutung vieler Unbeteiligter, namentlich der zahlreichen Tierschutzverbände, wird Hamstergolf nicht mit Golfschlägern gespielt, da die Tiere beim Abschlag ansonsten möglicherweise verletzt würden. Es gab allerdings Fälle an amerikanischen Universitäten, wo im Rahmen studentischer Festivitäten auf diese Weise Hamstergolf praktiziert wurde. Tatsächlich wird beim Hamstergolf nur ein kleiner Teelöffel eingesetzt, mit dem man dem Tier leichte, wirklich nur gaaanz leichte Schläge auf das Hinterteil verabreichen kann, um es zu einer Bewegung oder einer Richtungswahl zu motivieren. Auch Rufen und Klatschen sind erlaubt. Auf dem Hamstergolfplatz gibt es nur sieben Löcher, da sieben die heilige Zahl des Gottes Schmuhl ist, der in ganz Zentralasien verehrt wird. Der Spieler wählt vor Beginn des Spiels ein Loch aus, das der Hamster seiner Meinung nach aufsuchen wird. Läuft das Tier tatsächlich in dieses Loch, spricht man von einem „Hole-in-one“. Läuft er als zweites in dieses Loch, nennt man das einen „Berti“. Für jedes vom Spielhamster aufgesuchte Loch wird ein Punkt notiert. Wer nach sieben Durchgängen die wenigsten Punkte hat, ist Gewinner des Spiels und darf sich „Kong“ nennen. Profispieler arbeiten ausschließlich mit dem Roborowski-Zwerghamster, der hauptsächlich in der Wüste Gobi und in den angrenzenden Regionen Nordchinas und der Mongolei anzutreffen ist.
Derzeit finden in Kirgisistan die zwanzigsten Weltmeisterschaften im Hamstergolf statt. Es haben sich zweiunddreißig Nationen qualifiziert, darunter auch Deutschland. Der deutschen Mannschaft werden allerdings nur Außenseiterchancen eingeräumt, als Favoriten gelten die Mongolei, China, Kirgisistan und Usbekistan. Im Vorfeld der Weltmeisterschaft wurde Kritik an den teuren Stadionneubauten laut. Insgesamt wurden fünfzehn Milliarden Euro in neue Stadien, Autobahnabfahrten und einen Hauptstadtflughafen investiert. Außerdem kursieren seit geraumer Zeit Gerüchte, dass bei der Vergabe der Weltmeisterschaften 2018 nach Andorra und 2022 in die Gärten des Vatikans Bestechungsgelder geflossen sein sollen. Der Präsident des Weltverbandes, Anatol Schurkoff, bestreitet diese Vorwürfe und möchte sich im kommenden Jahr zur Wiederwahl stellen. Greenpeace hat eine umfangreiche Studie vorgelegt, wonach in Andorra bereits zehntausende Wühlmäuse und Maulwürfe ihre Heimat verloren haben. Trotz aller Kritik hat Bundeskanzlerin Angela Merkel ihr Erscheinen für das erste deutsche Gruppenspiel gegen Nepal zugesagt und wird nach Abpfiff auch für ein Selfie in der Mannschaftskabine zur Verfügung stehen.
Lykke Li – I Follow Rivers. http://www.youtube.com/watch?v=t_ZR8rW8k24
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