Mittwoch, 30. April 2014
Leidenschaft, Teil 7
Bleibt als letzte Leidenschaft noch Film und Fernsehen. Es ist eine wahre Kunst, aus der Flut von Jauche einige Perlen herauszufischen. Fangen wir mit dem Film an. „The Big Lebowski“ ist die naturgetreue Verfilmung meines Lebens. David Lynch und Stanley Kubrick möchte ich als Regisseure hervorheben. Auch das Werk von Akira Kurosawa hat mir manche schöne Stunde bereitet, vor allem “Yojimbo, der Leibwächter“ und die Macbeth-Adaption „Das Schloss im Spinnwebwald“. Lachen kann ich beispielsweise über „Die nackte Kanone“, den einzigen Film, in den wir zweimal hintereinander gehen mussten. Beim zweiten Mal lachten wir immer schon vor den Pointen, weil wir ja wussten, was nun kommen würde. Wir waren natürlich die einzigen im Saal, die zeitversetzt lachten. Irgendwann lachte das ganze Kino mit uns, weil die Zuschauer ahnten, dass gleich ein Kracher kommen würde. Im Fernsehen fand ich immer Loriot, Polt und Monty Python witzig. Weinen kann ich beispielsweise über „Die letzten Glühwürmchen“, einen pazifistischen Zeichentrickfilm, über den ich in diesem Blog ausführlich am 27. Juli 2013 geschrieben habe. Bester Film mit politischer Aussage: „Fight Club“. Beste Zukunftsvisionen: „Blade Runner“ und „Zardoz“. Bester Dokumentarfilm: „Senna“. Größte schauspielerische Leistung: Robert de Niro in „Taxi Driver“.
Fernsehserien, denen ich gewogen bin, sind „Family Guy“, „Sons of Anarchy“ und „Here Comes Honey Boo Boo“. Letztere läuft leider nicht im deutschen Fernsehen. Es geht um das unfassbare Grauen, das eine amerikanische White Trash-Familie aus den Südstaaten durch ihre bloße Existenz darstellt. Man kann einfach nicht wegschauen, es ist wie bei einem schweren Verkehrsunfall. Die übergewichtige Frau, der hirntote Mann und die zur Hoffnungslosigkeit verdammten vier Kinder. Beispiel: Bei den „Redneck Games“ müssen Frauen in möglichst kurzer Zeit mit ihrem Mund möglichst viele abgehackte, rohe Schweinsfüße aus einem Wasserbecken hinaus befördern. So würdelos und komplett kulturfrei ist noch nicht mal das Leben in Weißrussland oder Somalia. Zu deutschen Filmen und Fernsehproduktionen möchte ich mich gar nicht äußern. Loriot und Gerhard Polt, na gut. Warum gibt es eigentlich den Grimme-Preis? Verdient hat ihn keiner.
Die Musik kommt heute von Tom Waits: „Downtown Train“. http://www.youtube.com/watch?v=hZhW76LAnTY
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen