Samstag, 31. März 2012
Etappensieg im Mauerpark
Der Mauerpark bewegt weiter die Gemüter. Gestern war es der Stadtentwicklungsausschuss der BVV Mitte, der in öffentlicher Sitzung über die Zukunft des Grünzugs auf dem ehemaligen Todesstreifen zwischen Ost und West entschied. Die gute Nachricht: Der Südteil der Erweiterungsfläche soll jetzt vom Berliner Senat gekauft werden. Dann wären die drohende Bebauung und die damit verbundene Gefahr für das weltberühmte Soziotop vom Tisch. Jetzt sollten schnellstmöglich Fakten geschaffen und der Park mit Hilfe engagierter Bürger vollendet werden. Danach kommt die letzte Etappe eines langen Weges, der vor zwanzig Jahren begann: Der Nordteil der Erweiterungsfläche harrt seiner Renaturierung. Da wird zwar in Kreisen der quälend lächerlichen Betonfraktion noch von „ökologischem Bauen“ und „genossenschaftlichem Wohnen“ geschwafelt, aber schon die verkehrstechnische Erschließung des Geländes ist völlig ungeklärt. Besser wäre es, der Senat erwirbt diese Fläche ebenfalls – vielleicht im Tausch mit ein paar Hektar Baugelände auf dem Flughafen Tegel. Dort fehlen der Stadt noch solvente Investoren – im Mauerpark fehlen der Stadt Bäume und Wiesen, Licht und Luft für die Menschen in der Innenstadt. Ein politisch gesteuertes und mit Steuermitteln finanziertes Marionettentheater namens Bürgerwerkstatt brauchen wir für diese letzten Schritte zur Vollendung des Mauerparks nicht, engagierte Bürger gibt es in den angrenzenden Stadtteilen wahrlich genug. Man muss ihnen nur zuhören.
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