tag:blogger.com,1999:blog-6300382769042582674.post7166977457077193015..comments2024-03-28T15:31:21.682+01:00Comments on Kiezschreiber: Zur Qualität des Rohstoffs InformationAndy Bonettihttp://www.blogger.com/profile/03747804789035991406noreply@blogger.comBlogger8125tag:blogger.com,1999:blog-6300382769042582674.post-20939342006807461242015-02-25T10:05:42.106+01:002015-02-25T10:05:42.106+01:00Sehr guter Text. Es ist ja schon traurig genug, da...Sehr guter Text. Es ist ja schon traurig genug, dass sich CDU und SPD so unterscheiden wie Ariel und Persil. Aber das wir bei Bild und Spiegel genauso weit sind, ist erbärmlich. Ein Beispiel für die eingeschränkte Sichtweise auf die Welt. In den deutschen Medien ist ja bekanntlich die Ukraine gut und Russland schlecht. Daher findet man auch Poroschenkos Besuch bei der Waffenmesse IDEX in Abu Dhabi nirgends in der Berichterstattung. Er kauft dort Waffen für den Krieg. Wird einfach totgeschwiegen. Wenigstens die Schweizer Presse bringt es: http://bazonline.ch/ausland/europa/Poroschenko-auf-Shoppingtour/story/23736965Matthias Eberlinghttp://kiezschreiber.blogspot.comnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6300382769042582674.post-61999244581822032682015-02-24T09:14:02.618+01:002015-02-24T09:14:02.618+01:00Gerade drüber gestolpert und ein guter Beitrag zum...Gerade drüber gestolpert und ein guter Beitrag zum Thema<br /><br />http://www.nzz.ch/feuilleton/medien/aerger-mit-der-luegenpresse-1.18484768Pantouflehttp://edelfeda.wordpress.comnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6300382769042582674.post-4300786687592647822015-02-19T14:58:19.172+01:002015-02-19T14:58:19.172+01:00Richtig. Einen guten Journalisten zeichnet die Unb...Richtig. Einen guten Journalisten zeichnet die Unbestechlichkeit seines Urteils, seine Unabhängigkeit in der Berichterstattung aus. Die Basis für Qualität ist Sachkenntnis und die Basis der Sachkenntnis ist eine gute Ausbildung. Die meisten Journalisten haben heute Journalistik oder Publizistik studiert bzw. waren auf einer Journalistenschule. Was lernt man dort über Syrien oder die Ukraine? Ein politischer Journalist sollte Politikwissenschaft studiert haben, ein Wirtschaftsredakteur VWL. Ein Freund von mir war jahrelang in der Wirtschaftsredaktion der FAZ tätig. Als promovierter Volkswirt traf er dort auf studierte Theologen und Germanisten ...<br />Nimm nur mal die Berichterstattung zu den Verhandlungen letzte Woche in Minsk als Beispiel. Da werden nur noch Ergebnisse aus Pressemitteilungen wiedergegeben, man erzählt uns, wer mit wem in welchem Zimmer wie lange geredet hat. Die Journalisten vor Ort stehen vor der Kamera, als wäre das ganze Spektakel eine Parodie aus der Muppet Show. Niemand stellt die wesentlichen Fragen: Warum trifft man sich ausgerechnet bei einem Diktator in Weißrussland? Warum nicht im neutralen Genf wie in früheren Zeiten? Warum ist Putin dabei, obwohl er offiziell nicht Kriegspartei ist? Wo sind die Amerikaner? Wieso sieht man keinen Vertreter der Separatisten, um deren Forderungen es doch schließlich im Kern geht? Warum verhandeln Merkel und Hollande für Europa, warum kein Vertreter der EU? Wieso wird die Krim nicht erwähnt? Von Antworten ganz zu schweigen. Es ist Kompetenz vorhanden, aber sie findet - wie du richtig schreibst - nicht mehr den Weg in die Medien.Matthias Eberlinghttp://kiezschreiber.blogspot.comnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6300382769042582674.post-15022537808498794422015-02-19T13:34:59.185+01:002015-02-19T13:34:59.185+01:00Noch ein »W»: Werte.
Der kategorische Imperativ e...Noch ein »W»: Werte. <br />Der kategorische Imperativ eines Hans-Joachim Friedrichs »Einen guten Journalisten erkennt man daran, daß er sich nicht gemein macht mit einer Sache - auch nicht mit einer guten Sache; daß er überall dabei ist, aber nirgendwo dazu gehört.«. Dieser bis zur Selbstkasteiung benutzte Ausdruck, sich jederzeit hinter einer Scheinneutralität verstecken zu können. Es führt in mehrere Sackgassen gleichzeitig. Da ist zum einen die Überzeugung, daß Weglassen eines Aspektes der Wahrheitsfindung dient. Einerseits geschuldet der Überzeugung, daß der Leser an sich dumm und ungebildet ist – man verschone ihn mit einem Überangebot an Komplexität! Zum anderen natürlich auch dem zunehmenden Zeitdruck, unter der diese Branche steht und die für gründliche Recherche weder Zeit noch Geld aufwenden kann oder will.<br /><br />Eine andere Einbahnstraße ist das Fehlen äußerer Einflüsse, einer Bluttransfusion. Kaum noch ein Wissenschaftler – sei es ein arrivierter Historiker, Philosoph oder Mediziner – läßt sich heute noch auf eine öffentliche Debatte ein. So etwas wie ein Historikerstreit 86/87 ist vollkommen undenkbar geworden. Der fast vollständige Rückzug der Philosophie aus der Öffentlichkeit hat eine Bresche gerissen, die sofort und vollständig durch das Mittelmaß gefüllt wurde; eine Lücke, die auch durch das sogenannte Internet eher größer als kleiner geworden ist. Eine Scheindemokratisierung der Meinung: Jeder hat eine und alle Stimmen haben den selben Wert.<br />Damit wird das Ganze schnell rekursiv. Welcher Fachmann mag sich da noch ernsthaft engagieren? Siehe Beispiel Wikipedia.<br /><br />Gute Reportagen – und letztlich ist das nichts anderes als das, was wir unter Information verstehen; ein Bild, eine Meinung – läßt so ein Umfeld immer weniger zu. Theodor Fontane, Ossietzky, Friedrich Engels, Tucholsky haben sich gemein gemacht. Die Qualität ihrer Arbeit hat darunter nicht gelitten. Und ihr Publikum konnte sich mit ihnen identifizieren. Es ist ja nicht die Menge der Entitäten, die eine Information ausmacht, sondern die Möglichkeit des Verständnisses. Das ist die Aufgabe des Journalismus und der kommt sie nicht mehr nach.Pantouflehttp://edelfeda.wordpress.comnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6300382769042582674.post-35240824754713142982015-02-19T12:31:14.181+01:002015-02-19T12:31:14.181+01:00Selbstverständlich ist das nützlich - man kann sch...Selbstverständlich ist das nützlich - man kann schließlich nicht alles am Tresen oder am Gartenzaun erfahren, was in der Region los ist. Da bist du als SWR-Mitarbeiterin noch in einer guten Position, denn eure Redaktion wird es auch in Zukunft noch geben. Aber den Lokalzeitungen bricht in den nächsten Jahren aus demographischen Gründen die Leserschaft weg. Mein Vater hat die AZ noch abonniert, ich nicht mehr und mein Neffe liest nur noch auf dem Display seines Smartphones, der hat gar keinen Kontakt mehr zu Printmedien (inkl. Büchern! Selbst die von seinem Onkel liest er nicht ...). Da geht ein Bereich des Journalismus komplett verloren. Matthias Eberlinghttp://kiezschreiber.blogspot.comnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6300382769042582674.post-29565859899336151312015-02-19T12:18:45.766+01:002015-02-19T12:18:45.766+01:00Natürlich nicht, aber es geht auch nicht nur um di...Natürlich nicht, aber es geht auch nicht nur um die Öffnungszeiten der Nachtapotheken. Wenn ich meinen Job ernst nehme, geht es hier, vor Ort, aber immerhin (und fast immer) um die großen Zusammenhänge und die Folgen, im Kleinen dargestellt und sichtbar gemacht. Ich halte das für sinn-voll und nützlich, Du weißt, was ich meine. Es ist etwas, was die Auslandsjournalisten in der Regel gar nicht leisten können. Friederikenoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6300382769042582674.post-69394180147073775852015-02-19T10:12:59.916+01:002015-02-19T10:12:59.916+01:00Nichts gegen die redlichen Lokalredakteure, aber i...Nichts gegen die redlichen Lokalredakteure, aber im Odenwald geht es gerade nicht um Krieg und Frieden, um Terrorismus als Krieg der Armen gegen die Reichen, um Krieg als Terrorismus der Reichen gegen die Armen usw.<br /><br />Ich habe selbst 1985 als freier Mitarbeiter der Ingelheimer Lokalredaktion der Mainzer Allgemeinen Zeitung mein erstes Geld als Schreiber verdient (25 Pfennig pro Zeile). Öffnungszeiten der Nachtapotheke statt investigativer Journalismus ;o)Matthias Eberlinghttp://kiezschreiber.blogspot.comnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6300382769042582674.post-57844603912224023852015-02-19T09:55:49.856+01:002015-02-19T09:55:49.856+01:00Die Medien wären gerne eine Hilfe, aber sie sind e...Die Medien wären gerne eine Hilfe, aber sie sind es tatsächlich nur noch selten, und niemand beklagt diesen Mangel mehr als wir Medienleute. Deswegen: danke, daß das (mal) kein journalisten-bashing-Post ist. Der Korrespondent in Südafrika ist für alle afrikanischen Staaten bis zum Äquator (!) zuständig, und die Kollegen in China warten mangels Informationen auf e-mails aus dem Deutschen Funkhaus daheim, die ihnen sagen, was Sache ist. Und und und. Es ist zum Weinen. Aber Journalisten sind auch im Lokalen und im Regionalen unterwegs, gerne mal belächelt, aber zumindest da können (und müssen) sie noch so arbeiten, wie es mal gedacht war. Und wenn sie gut sind und ihren Job ernst nehmen, sind sie da unschlagbar. Friederikehttp://www.landlebenblog.orgnoreply@blogger.com