Freitag, 10. Oktober 2025

Geplänkel – und dann?

 

Blogstuff 1208

„Ronald Reagan wurde einmal gefragt, wie ein Schauspieler Präsident der Vereinigten Staaten sein könne. Reagan entgegnete, dass er nicht verstehe, wie man US-Präsident sein könne, ohne Schauspieler zu sein.“ (Giuliano da Empoli) 

Jeder kennt die kleinen Kläffer vom Schulhof, die gerne die Großen ärgern und dann schnell wegrennen, wenn es ihnen zu gefährlich wird. Schon in der Antike gab es die Plänkler, die das gegnerische Heer durch kleine Angriffe oder Lärm vor der Schlacht provozierten. Daher der Begriff Geplänkel. Jetzt machen es die Russen mit Drohnen und vorher mit ihrer Schattenflotte. Es ist einer Großmacht unwürdig. Was bezweckt Putin damit? Ist er verzweifelt, gehen ihm die Ideen aus? Will er nach der Ukraine, die er seit dreieinhalb Jahren nicht besiegen kann, noch eine Auseinandersetzung mit der ganzen NATO riskieren, weil er glaubt, Trump hätte nicht die Eier, um auf den albernen Schwachsinn zu reagieren? Aber auch Frankreich und Großbritannien haben Atomwaffen, das wird oft vergessen.

1974. Mein Vater war begeisterter Segler und wir hatten eine kleine Jolle, die man auf einem Pkw-Anhänger transportieren konnte. Wir beide machten Urlaub auf einem Campingplatz am Laacher See in der Eifel. Mit unserem kleinen Zwei-Mann-Zelt wirkten wir zwischen den riesigen Wohnwagen der Holländer ziemlich verloren. Es kam der Tag des WM-Endspiels. Auf dem ganzen Platz gab es nur einen Fernseher, in der kleinen Kneipe des Besitzers, in der man einfache Kost wie Bratwurst und Pommes bestellen konnte. Drei Viertel der Zuschauer waren Holländer, der Rest Deutsche. Jeder kennt die Geschichte. Die Holländer haben Anstoß, stürmen auf das gegnerische Tor zu, Foul, Elfmeter. 1:0 in der ersten Minute. Sepp Maier ist der erste deutsche Spieler, der den Ball berührt, als er ihn aus dem Netz holt. Die Holländer tobten, ich hielt mich an meinem Fanta-Glas fest und wäre am liebsten im Boden versunken. Dann die legendäre Flugeinlage von Hölzenbein im gegnerischen Strafraum, die noch heute jede Schwalbe vor Neid erblassen lässt. 1:1. Drehschuss Müller. 2:1 noch vor der Halbzeit. Nach dem Spiel trotteten die Holländer hinaus und die Deutschen feierten wie auf jedem Schlussbild eines Asterix-Hefts. Als wir glücklich in unserem Zelt lagen, war es in den Wohnwagen um uns herum totenstill.

Mein Vater und ich waren damals in der DLRG. Da es am Rhein niemand zu retten gab, weil keiner in der Giftbrühe baden ging, versahen einige Mitglieder im Ingelheimer Schwimmbad ihren Dienst als Bademeister, darunter auch mein Vater. Eines Tages kam im Freibad ein Mann auf ihn zu und bat ihn, das Fünf-Meter-Brett freizugeben. Mein Vater verneinte, weil zu viele Menschen im Wasser seien. Da sagte der Mann, Herr Hinze, mit dessen Drillingen ich in einer Klasse war, er sei CDU-Ortsvorsitzender und verlange, das Sprungbrett jetzt freizugeben. Da hat mein Vater nur gelacht. Der CDU-Fraktionsvorsitzende mag im Stadtrat ein hohes Tier sein, aber wenn er in kurzen Hosten vor dem Bademeister steht, ist er in diesem Augenblick im Rang ganz klar unter meinem Vater. Aber viele Provinzpolitiker glauben, sie wären überall, wo sie hinkommen, der kleine König Kalle Wirsch.

4 Kommentare:

  1. Niemand liest deinen Scheiß-Blog. Gib endlich auf.

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    1. Zumindest Sie lesen ihn, Sie kleiner Kläffer, oder?

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    2. @dndp

      Seit einem Vierteljahr lösche ich hier Ihre Beleidigungen und Drohungen. Bis zu einem halben Dutzend Hass-Kommentare pro Tag (z.B. gestern).
      Sie sind ein kranker Mensch. Warum lassen Sie mich nicht einfach in Frieden?

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  2. Ich lese das Scheiß-Blog. Weiter machen!

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