Eigentlich
bin ich froh, abends in Ruhe meinen Wein trinken zu können. Keine schnöseligen
Kellner, keine Selbstbedienung in totalem Gedränge, keine Besoffenen, keine
schlechte Musik – und du musst dir um den Heimweg keine Sorgen mehr machen.
Entweder pennst du auf dem Sofa ein oder du wankst ein paar Schritte in
Richtung Schlafzimmer. Außerdem sparst du eine Menge Geld.
Aber
eine Sache vermisse ich an den Kneipentouren von früher: den Absacker. Entweder
alleine oder mit den Freunden, mit denen du den Abend und die Nacht verbracht
hast. Noch ein letztes Bier oder einen letzten Schnaps, obwohl du längst
abgefüllt bist. Wo ist um diese Uhrzeit noch etwas los? Jeder kennt in seiner
Stadt die Alkoholikerbrennpunkte und Taxifahrerplätze. Ein Kiosk, eine
Spelunke, ein Späti, eine Pommesbude. Sie sind noch offen und für einen letzten
Schluck im Stehen haben sie alles im Angebot.
Auch
den Imbiss nach Mitternacht fand ich immer großartig. Die Giftbrühe, mit der
dein Magen bis zum Anschlag gefüllt ist, wird noch einmal mit dem übelsten
Drecksfraß der Menschheitsgeschichte gefüllt. Die halbverbrannte Gekröserolle
namens Currywurst, Pommes mit Mayo, alles vor Fett triefend, Döner mit alles
und scharf. Und es schmeckt himmlisch. Du genießt jeden Bissen. In diesem
Augenblick möchtest du nicht mit dem versnobten Gourmet aus dem
Sterne-Restaurant tauschen. Es ist dir völlig egal, dass dein Körper den ganzen
Müll in deinem Bauch nicht mehr verarbeiten kann. Du fällst glücklich ins Bett.
In
Berlin war es immer die Pommesbude Bundesallee, Ecke Trautenaustraße. Direkt am
Eingang zur U-Bahnstation Güntzelstraße. Dort bin ich bei meiner Heimkehr ausgestiegen. Dahinter war der Taxistand, direkt an der
24-Stunden-Tanke. Immer was los, egal, wann ich nach Hause kam. Alle besoffen
und trotzdem durstig, alle voll und trotzdem hungrig, alle in dieser
sympathischen Scheißegal-Stimmung, in der du mit jedem ins Gespräch kommst. Die
Bude war in der Stadt berühmt, hier spielte eine Szene von Wim Wenders‘ „Himmel
über Berlin“. Jetzt ist sie weg. Kein Absacker mehr. Gegenüber ist jetzt ein
Bio-Markt.
Queen
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is' die katze ein kerl?
AntwortenLöschenDann wäre es ein Kater ;o)
LöschenOder ein Katzenrüde!
LöschenKatze müsste ich sein - bei MIR - wäre wunderbar ;D
AntwortenLöschenMeine beiden Samtspoten dürfen fast alles ... auch Kotzen und Kacken,
und ich mach´s weg ... auch, ohne Absacker hinterher ;)
Es ist natürlich im höchsten Maße bedauerlich, daß Sie keine wie oben beschriebene Lokalität mehr haben, um in aller Ruhe abzuhängen.
AntwortenLöschenIch habe das außerordentliche Glück, daß meine Stammkneipe, gute Musik, rauchen erlaubt, behaglich, gut mit dem Fahrrad zu erreichen, nach der Aufgabe durch den alten Wirt von einem Verein übernommen wurde.
Alles Stammgäste, die diese Katastrophe nicht akzeptieren konnten und die Sache selbst in die Hand genommen haben.
Ich bin denen unendlich dankbar.
Das hört sich nach dem Druiden in Bremen-Walle an. 😃
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