Dienstag, 9. Mai 2017

Ein geheimer Wunsch


Blogstuff 127
„Wir glauben, das Schöne in der Natur zu sehen, aber in Wirklichkeit sehen wir nur die Überlebenden.” (Johnny Malta)
Es sollte sich niemand einreden lassen, er sei nutzlos. Jede Schraube eines Flugzeugs hat ihre Bedeutung. Das Triebwerk allein oder der Flügel können nicht fliegen. Jedes einzelne Teil eines Schiffes würde untergehen, wenn es nicht mit den anderen verbunden wäre.
Andy Bonettis Eitelkeit ist legendär. Als einmal in verschiedenen Bahnhofsbuchhandlungen gefälschte Bonettis in den Regalen auftauchten, ließ er sämtliche Vorstandsmitglieder von Bonetti Business Solutions antanzen – in seiner Sauna. Während die Manager in ihren teuren Anzug Blut und Wasser schwitzten, hielt er ihnen splitternackt einen langen Vortrag über seine Vorstellungen von Management. Einmal ließ er sich in einer Luxuslimousine zur Mercedes-Benz-Arena bringen, wo das Festival der Trivialliteratur stattfand. Dort sollte er seinen weltberühmten Text über ein Hot Dog-Wettessen vorlesen. Er bestand darauf, in seiner Garderobe drei Schalen mit gelben M&Ms und einen Leguan mit rotlackierten Krallen vorzufinden. Diese exzentrischen Sonderwünsche dienten seiner Meinung nach dazu, die Seriosität des Veranstalters zu prüfen. Wer diese Wünsche erfüllt, hat auch sonst alles im Griff, so Bonetti. Er trat gerne in leberwurstfarbenen Sportsakkos und Leggins auf, gegenüber Kritik war er so taub wie ein Gebrauchtwagenhändler nach Vertragsabschluss.
Politik: Wie viele Schafe frisst der Wolf? Wie viele Schafe frisst der Hirte?
„Ich weiß genau, dass der SPIEGEL das verlogenste Blatt Deutschlands ist.“ (CSU - Bundestagsabgeordneter Freiherr von und zu Guttenberg auf einer Wahlversammlung in Tübingen 1961)
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43366437.html
Neues aus der Wissenschaft: Wenn Ihre Wohnung oder wenigstens Ihr Schreibtisch unaufgeräumt und chaotisch ist, fördert das Ihre Kreativität. Liebhaber strenger Ordnung sind Freunde der Tradition, Chaoten sind offener für das Neue. Allerdings muss man den Ordnungsliebhabern zu Gute halten, dass sie sich häufiger für gesunde Snacks entscheiden. Deutschland braucht mehr Chaos – habe ich doch immer gesagt. (Kathleen D. Vohs, Joseph P. Redden, Ryan Rahinel: Physical Order Produces Healthy Choices, Generosity, and Conventionality, Whereas Disorder Produces Creativity)
http://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/0956797613480186
Ist es Ihnen auch mal aufgefallen? Im Frühling, wenn die Singvögel den ganzen Tag wilden und hemmungslosen Sex gehabt haben und wenn die Küken noch nicht geschlüpft sind, erfreuen sie uns mit den schönsten Melodien. Jetzt sitze ich am Abend auf der Terrasse und höre mir das Konzert zufriedener Erdbewohner an.
Ich sehe gerne „My Name Is Earl“, eine amüsante Serie über Menschen in Trailer Parks und Motels. Früher hatten wir auch mal eine Wohnwagensiedlung in Schweppenhausen, sie gehörte zum einzigen Puff im Ort. Heute ist das Gelände ein adretter und sauberer Campingplatz, der von einer holländischen Familie betrieben wird. In der „guten alten Zeit“ lebte dort zum Beispiel ein Kumpel von mir, der sich von seiner Frau getrennt hatte und ihr das Haus (wg. Kind und so) überlassen hatte. Er konnte sich die Miete für eine normale Wohnung nicht leisten (wg. Unterhalt, Spielsucht, Alkoholismus und so) und zog in einen Wohnwagen, er hat damals für einen dieser beschissenen Schlüsseldienste in Kaufhäusern gearbeitet. Eine andere Freundin hat in Guldental zwei Jahre lang auf einem Campingplatz gewohnt, viele Leute kennen diese Welt zwischen Mietwohnung und Obdachlosigkeit gar nicht.
Kindgerechte Ernährung: Fangen Sie ab dem zweiten Lebensjahr mit Minipizzas und ganz kleinen Hamburgern an, um den Nachwuchs an die Ernährung der Erwachsenen heranzuführen. Zwingen Sie Ihre Kinder nicht, T-Bone-Steaks zu essen! Alkoholfreies Bier in der Kita, Light-Bier in der Grundschule, Bockbier erst ab der Oberstufe.
Die tiefe Zufriedenheit selbstbestimmter Arbeit finden viele Menschen nur noch in Haus und Garten. Daher sind Baumärkte und Garten-Center eigentlich sozialtherapeutische Einrichtungen.
„Leitkultur“ – der totalitäre Wachtraum rechter Politiker. Der Bürger soll sich nicht nur an die eine Million Gesetze halten, die „im Namen des Volkes“ beschlossen wurden, und brav die vielen Steuern und Abgaben zahlen, nein, er soll sich auch noch vorschreiben lassen, wie sein Privatleben auszusehen hat. Aber noch schützt das Grundgesetz die Irokesenfrisur des Punkers. Mein Leben geht den Staat nichts an.
Shalamar - A Night To Remember. https://www.youtube.com/watch?v=x9IimLb3b2U

6 Kommentare:

  1. Es gab mal einen guten Musiker, der hieß T-Bone Burnette. T-Bone Bonetti (Bone-T?) wäre auch ein schöner Name für das illegitime Kind des großen Lenkers.

    AntwortenLöschen
  2. Man könnte auch ein Steak nach Bonetti benennen. Oder einen Flughafen in Berlin ...

    Schöner Berlin-Text: http://www.berliner-zeitung.de/kultur/leo---gutsch-hipster-orgasmen-am-hostel-strich-26851752

    AntwortenLöschen
  3. ....diese Drecksau von Nahles.....

    AntwortenLöschen
  4. Nahles hat das so nicht gesagt: http://uebermedien.de/15483/dlf-entstellt-andrea-nahles-position-zum-grundeinkommen/

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke für den Hinweis. Werde das Zitat löschen. Ich hielt den Deutschlandfunk bisher für ein halbwegs glaubwürdiges Medium, weil eine Freundin von mir da als Nachrichtenredakteurin arbeitet ... so kann man sich täuschen.

      Löschen
    2. Ja, ich hatte auch zunächst gedacht, dem DLF hier vertrauen zu können.

      Löschen