Donnerstag, 4. Februar 2016

Heinz Pralinski auf Welttournee

„Derjenige, der zum ersten Mal an Stelle eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation.“ (Sigmund Freud)
Es war in der Zeit, als Heinz Pralinski noch als Roadie für eine Speed-Polka-Band namens „Five Finger Discount“ mit dem Tourbus unterwegs war. Damals waren sie mit ihrem Riesenhit „Booze, Drugs and No Life Insurance“ in den Charts und hatten eine Riesentournee geplant: Bad Kissingen, Coburg, Kulmbach und Amberg.
Pralinskis Aufgabe war es, die Bandmitglieder mit einem elektrischen Viehtreiber von den Alkohol- und Speedvorräten im hinteren Teil des Busses fernzuhalten. Richtig übel wurde die Tour, als der Schlagzeuger von „Noise Pollution“ zur Band stieß, weil der Rest seiner alten Kapelle gerade im Knast saß. Tennessee Käsbohrer brachte die Band auf Crystal Meth und man beschloss, erst gar keine Setlist für die Auftritte zu machen, sondern einfach zu improvisieren. Jeder für sich allein. Der Sänger Maik Frostikowski war so fertig, dass er sich einmal auf einem Parkplatz auf den Boden legte und mit einem Strohhalm eine Line Ameisen gezogen hat.
Der Tourbus, ein umgebauter Linienbus der SVBH (Städtische Verkehrsbetriebe Bad Nauheim), hatte einen Kühlschrank, der mit Jack Daniels und Bier gefüllt war. Beliebt waren fifty-fifty-Mischungen. Außerdem gab es eine Mikrowelle, in der diverse überfahrene Tiere oder andere Gegenstände zur Sprengung gebracht wurden. Ein Teil der Sitze war ausgebaut worden, dort lagen Matratzen auf dem Boden. Gepinkelt wurde aus dem offenen Seitenfenster. Es gibt nicht viele Tour-Bands auf der Welt, die niemals Groupies hatten, aber „Five Finger Discount“ hat es geschafft.
In jenen Tagen war es in der Speed-Polka-Szene nicht üblich, sich zu waschen oder die Lederklamotten zu wechseln. Die Veranstalter lösten das Problem, in dem vor der Bühne riesige Ventilatoren installiert wurden, die den Gestank zurück in Richtung Band bliesen. Zur Grundausstattung des Backstage-Bereichs gehörte Wodka, Kokain und Erdnussflips. Der Gitarrist spielte mit einem abgeschlagenen Flaschenhals auf Saiten aus Hühnerdraht, der einfach quer über sein Instrument gespannt war. Der Schlagzeuger spielte mit gusseisernen Drumsticks auf diversen alten Autotüren und Blechbüchsen.
Dieses Leben „on the road“ dauerte mehrere Wochen. Die Zeit zwischen den Konzerten verbrachten die Band und ihre Roadies auf Autobahnraststätten, in Autokinos und in Bars. Manchmal bretterten sie auch einfach nur besoffen über die Landstraße. Auf diese Weise wurden die Einnahmen aus den Auftritten sofort wieder „reinvestiert“. Leider gibt es kein einziges Foto von dieser Tour, aber Heinz hat darüber das Buch „Ganz tief in der Scheiße“ geschrieben.
P.S.: Die Band hat sich inzwischen in „Lobotomie 28“ umbenannt und macht Fahrstuhlmusik für Großbanken.
Ozzy Osbourne – Dreamer. https://www.youtube.com/watch?v=LCCiwPEdEpg

8 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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    1. Mit Jan Böhmermann als Til Schweiger!

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    2. Und wieder keine Mädels, nehme ich an? Ach was, ich weiß es!

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    3. Mist, kriegst Du die Reihenfolge wieder richtig hin?
      ist das ein Kürmel....

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  2. Wann kommt dazu der Film ins Kino?
    Und wann die 6-teilige Samstag-Nacht Mini-Serie im ZDF? :-)

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    1. Mit Jan Böhmermann als Til Schweiger!

      Alles klar? :o)))

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    2. Und wieder keine Mädels, nehme ich an? Ach was, ich weiß es!

      Jetzt ist wieder alles klar :-) nd wie!!!!

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  3. Soso Lobotomie 28. Und dachte immer die traurige Musik kommt von Cardiophon. http://www.birnenundaepfel.de/seiten/cardiophon.html

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