Mittwoch, 2. Dezember 2015

Blogstuff 12

„Nur ein gottverdammter Irrer könnte sowas schreiben und hinterher noch behaupten, es sei wahr.“ (Hunter S. Thompson)
In der Stadt gibt es immer wieder die Forderung nach einer Bürgerwehr. Auf dem Land gibt es sie längst. Sie nennt sich Schützenverein. Hier treffen sich die Familienväter, die eine Schusswaffe besitzen. Man kennt sich, man bildet eine verschworene Gemeinschaft – und Ortsfremde haben kaum eine Chance, dem Verein beizutreten und einen Waffenschein zu bekommen.
Hätten Sie’s gewusst? Unter seinem Rapper-Namen Bone-T hat Andy Bonetti diverse Stücke veröffentlicht wie z.B. „Ich brauche nichts außer meiner Klarinette“ oder „Du da hinterm Tresen“.
Ausflugstipp: In Erkelenz wurde dieser Tage das Deutsche Museum für Betriebsanleitungen von Haushaltsgeräten eröffnet.
Kennen Sie die Kampagne „Fett ist nett im Bett“, mit der das Bundesfamilienministerium die Zahl der adipösen Singles reduzieren will?
Wussten Sie, dass in Franken 1642 von einem gewissen Melanchthon von Rosentau das Frankieren erfunden wurde?
Heute in der Talkshow „Hart aber herzlich“ das Thema „Helmpflicht für Mutanten – Wo sind die Grenzen der Sicherheitsdebatte?“
„Brandenburger Vollpfosten“ (geschützte geographische Angabe)
In einer Welt, die von Schweinen regiert wird, geht es nicht ums Gewinnen, sondern ums Überleben.
Werbung: „Die dritte Schöpfung – Am Ende der Zeit“. Andy Bonettis aufrüttelnder Appell an die Menschheit des präapokalyptischen Zeitalters. Ab Montag in Ihrer Bahnhofsbuchhandlung.
Sinnbild des neuen Erfolgs: Die Schnecke auf der Rasierklinge.
Firma Schall & Rauch - Lottoberatung und Weissagungen aller Art.
Es funktioniert auch mit dem eigenen Spiegelbild: betrunken sehe ich besser aus.
Flop des Jahres war die erste Single von Johnny Malta und seiner Band “Die Soundrouladen”: „Burn down this crazy rain forest“. Er will sich in Zukunft wieder auf das Schreiben konzentrieren.
Ich lese gerne. Und so lese ich auch das Etikett auf der Rückseite dieser Bierflasche. Und was lese ich? Flötzinger Bräu hat den Bundes-Ehrenpreis 2014 bekommen. „Mit diesem Ehrenpreis zeichnet die Bundesrepublik Deutschland Unternehmen aus, die mit ihren Produkten zur Qualitäts-Elite der Ernährungswirtschaft gehören.“ Uijuijuijui. Qualitäts-Elite. Und seit 1543 basteln sie in Rosenheim dieses Bier zusammen. Tausendjähriges Reich nix dagegen. Ich fühle mich an diesem Sonntagmorgen geehrt. Elite. Endlich bin ich dabei. Wurde aber auch Zeit. Prost!
„Ihr werdet natürlich fragen: ‚Und weiter, Wenitschka, was hast du noch getrunken?‘ Aber ich weiß ja selbst nicht, was ich des Weges so getrunken habe.“ (Wenedikt Jerofejew: Die Reise nach Petuschki)
Ich sitze an der Bushaltestelle am Leopoldplatz und warte auf den Bus, der mich zum Kiezneurotiker-Hotspot „Sapori italiani“ in Reinickendorf bringen soll. Wie viele Leute hier um die Mittagszeit mit einer Bierflasche in der Hand an mir vorbeilaufen … - sogar Frauen! Zum Glück und Dank Flötzinger gehöre ich zur Säufer-Elite, die nur in geschlossenen Räumen trinkt.
Paradies der Werktätigen: DDR. Hölle der Werktätigen: Bangladesh.
Stufen der Erkenntnis: Sinn – Eigensinn – Stumpfsinn - Unsinn.
Wer etwas erreichen will, muss sich beeilen. Wer schon am Ziel ist, kann sich Zeit lassen.
Hätten Sie’s gewusst? Der berühmteste Deutsche ist ein Österreicher.
Folgen der fortschreitenden Akademisierung, Teil 39: Aus dem Scheinriesen wurde der Vertikalsimulant.
Klospruch aus den siebziger Jahren: „Here I stand and meditate / shall I piss or masturbate.“
Freizeit-Tipp: In den achtziger Jahren habe ich mal eine Bong mit Apfelkorn geraucht. Auch schön.
Graffito am Potsdamer Platz 2001: „Alles wird besser, aber nichts wird gut.“ Heute gibt’s am Potsdamer Platz keine Graffiti mehr.
Der Wedding ist der Osten des Westens und Mitte ist der Westen des Ostens – von daher passte die Bezirksfusion ja.
Neidisch betrachte ich die älteren Menschen, die bequem in einem Elektromobil den Bürgersteig entlang rollen. Ich habe mich bereits im Internet über diese wunderbare Errungenschaft informiert, etwa 4000 Euro muss man in ein Fahrzeug investieren, das mich transportieren kann. Ein „Shoprider“ mit 15 Stundenkilometer Spitzengeschwindigkeit und maximaler Zuladung von 160 Kilogramm – da bliebe sogar noch Spielraum für Einkäufe und eine moderate Gewichtszunahme meinerseits.
Die DDR war in erster Linie Preußen. Preußen mit sozialistischer Folklore, Untertanengeist und Ordnungsliebe. Das alte West-Berlin hatte in der sogenannten „freien Welt“ das Image der heldenhaften Frontstadt, eine Art Fort (inkl. US-Kavallerie) im kommunistischen Indianerland. In Wirklichkeit war dieser Teil der Stadt ein Sumpf aus Korruption und Vetternwirtschaft, am Leben gehalten durch die Subventionen aus Westdeutschland.
Der griechische Kellner: „Zu jeder Zeit mögen deine Kleider weiß sein, und deinem Haupt mangle es nie an Öl“ (Prediger 9, 8).
Bryan Ferry - Slave To Love. https://www.youtube.com/watch?v=UH1CMCtV4to

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