Freitag, 11. September 2015

Salvador Allende

Der 11. September ist ein Datum, das wir mit dem Terrorismus verbinden. Ein Tag, an dem wir an Amerika denken. Die USA waren Opfer – und sie waren Täter. Der 11. September 2001 – der 11. September 1973. An diesem Tag fand in Chile der blutige Putsch von General Pinochet gegen Präsident Allende statt.
Die CIA hatte bereits zehn Jahre zuvor begonnen, die öffentliche Meinung gegen die sozialistische Partei von Salvador Allende zu manipulieren. Als Richard Nixon an die Macht kam, wurden die Maßnahmen des US-Geheimdienstes verschärft. Neben der finanziellen Unterstützung wurden Waffen geliefert. Rechtsradikale Gruppierungen, die nicht nur dem Sozialismus, sondern auch der Demokratie feindlich gegenüberstanden, wurden von den Vereinigten Staaten ausgerüstet. Übrigens hat die CIA auch den Bundesnachrichtendienst wenige Tage vor dem geplanten Putsch informiert.
Der Oberbefehlshaber der chilenischen Streitkräfte General Augusto Pinochet lässt am 11. September 1973 den Präsidentenpalast stürmen. Allende hält seine letzte Ansprache an das Volk – die nur von einem einzigen Radiosender übertragen wird, da die Luftwaffe zuvor alle Radiostationen bombardiert hatte.
„In diesem historischen Moment werde ich die Treue zum Volk mit meinem Leben bezahlen. (...) Sie haben die Macht, sie können uns überwältigen, aber sie können die gesellschaftlichen Prozesse nicht durch Verbrechen und nicht durch Gewalt aufhalten. Die Geschichte gehört uns und sie wird durch die Völker geschrieben. Arbeiter meiner Heimat: Ich möchte Ihnen für Ihre Treue danken. (...) Es lebe Chile! Es lebe das Volk! Es leben die Arbeiter! Dies sind meine letzten Worte und ich bin sicher, dass mein Opfer nicht umsonst sein wird, ich bin sicher, dass es wenigstens ein symbolisches Zeichen ist gegen den Betrug, die Feigheit und den Verrat.“
Allende scheidet aus dem Leben, als die Lage im Regierungsgebäude aussichtslos geworden ist. Der Diktator Pinochet lässt Konzentrationslager einrichten, viele tausend Menschen werden von seinen Schergen ermordet. Der berühmte US-Ökonom Milton Friedman und seine Schüler, die „Chicago Boys“, legen nach diesem Putsch ein umfangreiches Wirtschaftsprogramm vor. Mit finanzieller Unterstützung der CIA arbeiten zehn Ökonomen seit 1972 an diesem Programm. Chile wird das erste Versuchsfeld des Neoliberalismus. Die Reallöhne sinken in der Folge um 60 Prozent (noch 1983 liegen sie 13 Prozent unter den Löhnen von 1970), die Arbeitslosigkeit verdoppelt sich. Der unheilvolle Aufstieg dieser Ideologie, die uns bis heute beherrscht, beginnt an diesem 11. September vor 42 Jahren.
K.I.Z. - Hurra die Welt geht unter ft. Henning May. https://www.youtube.com/watch?v=XTPGpBBwt1w&feature=share

4 Kommentare:

  1. In Chile haben sie nur geübt, in Argentinien ganze Arbeit geleistet. Die Boys.
    In Griechenland wird auch nur geübt.

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  2. Neoliberalismus -- was soll das eigentlich sein? Niemand weiss es. Jeder malt es sich zurecht, so wie es ihm gerade passt.

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    1. Ganz einfach:
      Latein:
      Liberum = Frei
      liberare = befreien ( übrigenz auch privare )
      Was ist frei ? Das Geld.
      Und sonst nix.
      Alles andere hat sich diesem unter zu ordnen.
      Also alles. Nicht nur die Menschen, auch die Erde, die Natur, die Tiere,
      Jou

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  3. Der Grund wird sein,
    daß der Mensch den Teufel nicht erkennt
    weil er gut gekleidet ist
    und Ihm alles verspricht.

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