Donnerstag, 25. Juni 2015

Blogstuff 5

„Mein Bett, mein Kampfplatz für den Frieden!“ (Andy Bonetti)
Lob der Monarchie. Mein Lieblingszitat von Prinz Philip, Herzog von Edinburgh und Ehemann der englischen Königin: „Wie halten Sie die Eingeborenen hier lange genug vom Saufen ab, so dass sie die Fahrprüfung bestehen?“ (Frage an den Fahrlehrer Robert Drummond im schottischen Oban im August 1995). Sehr sympathisch war auch die Begrüßung Helmut Kohls mit dem Satz „Guten Tag, Herr Reichskanzler“ auf der Hannover-Messe 1997.
Ich war fassungslos, als ich das Fotoalbum aufschlug. Natürlich, das war ich. Als Kind. Aber vor welchem Haus stand ich da? Und wer waren der Mann und die Frau, zwischen denen ich stand? Auf einem anderen Bild hatte ich ein Gipsbein. Ich konnte mich nicht erinnern, jemals ein gebrochenes Bein gehabt zu haben. Und diese Urlaubsbilder: Ich war niemals in Paris oder Rom gewesen. Es schien, als hätten die Bilder in meiner Abwesenheit ein Eigenleben entwickelt.
„Jedermann sein eigner Fussball“: Das ist der Titel einer dadaistischen Satirezeitschrift des linken Malik-Verlags, die nur einmal erschienen ist (15.2.1919) und sofort von der Zensur verboten wurde. Wegen des abgedruckten Gedichts „Coitus im Dreimäderlhaus“ wurde der jüdische Satiriker Walter Mehring, der einige Jahre zuvor schon wegen „unpatriotischen Verhaltens“ im Krieg vom Gymnasium geflogen war, vor Gericht gezerrt. George Grosz, Erwin Piscator und John Heartfield wirkten unter anderem an diesem Meisterwerk mit.
Meine Lieblingsphilosophie: Absurdismus. Die menschlichen Anstrengungen, einen Sinn im Universum zu finden, müssen fehlschlagen, da es in Bezug auf die Menschen keinen Sinn im Universum gibt. Camus war ein berühmter Vertreter dieser Philosophie: „Das Absurde kann jeden beliebigen Menschen an jeder beliebigen Straßenecke anspringen.“
Servilismus ist eine deutsche Philosophie.
Warum träumen wir nur Bilder? Warum kein Geräusch, keinen Geruch, keinen Geschmack?
Motto: die Pfalz ist pfälzisch, Hessen ist hesslich.
Geplantes Sachbuch von Andy Bonetti: „Vom Kreuzzug zur Kreuzfahrt – tausend Jahre deutscher Tourismus“. Die englische Übersetzung soll „A Bucket Full Of Darkness“ heißen.
Kennen Sie die Männerzeitung “Matthias”? 1984 haben wir schon die gleichen Debatten geführt wie 2015 … https://www.youtube.com/watch?v=xWfqb9ZieDE
Joey „the Clown“ Lombardo hat sein Vermögen mit Sportwetten gemacht, weswegen er in der Zockerszene auch als „Wizard of Odds“ bekannt ist. Angefangen hat er als ambulanter Makrelenhändler auf der Lower East Side von Bad Nauheim. Er zog mit seinem Fischeimer von Haustür zu Haustür, was vor allem im Sommer kein Spaß war.
Freud‘scher Verleser: Nachrichtenplage statt Nachrichtenlage. Dabei lese ich die beiden Fortsetzungsromane „Griechenland“ und „Ukraine“ schon längst nicht mehr und spare auf diese Weise viele Stunden wertvoller Lebenszeit für wichtigere Dinge (Blumen betrachten, Bücher lesen, Vanillepudding essen).
Okay, es ist pietätlos, aber es ist eine wahre Geschichte, und ich muss sie erzählen: Ein Frankfurter Investmentbanker, der zu einer dieser streng religiösen christlichen Gruppen gehört, ist beim Joggen den Sekundentod gestorben. Plötzlicher Herztod, laut Auskunft des Arztes war er schon tot, als er auf dem Waldweg aufschlug. Er wurde von seiner Familie nach Hause gebracht, aufs Bett gelegt – und dann haben sie sich um ihn gestellt und Auferstehungslieder gesungen. Auch das ist ein Teil der deutschen Gegenwart. Eine Szene, die in meinen Augen zugleich makaber und komisch ist. (Einer meiner Informanten war auf der Beerdigung, es waren so viele Banker da, dass er vor der Kirche stehen musste – schade, ich hätte gerne etwas über die gehaltenen Reden erfahren)
Jasper van der Senfmühlen hatte ein Stadium erreicht, in dem man entweder eine Pumpgun kauft und einmal radikal aufräumt oder jeden Tag seinen Zynismus wie glühendes Eisen in die von Missgunst und Dummheit entstellten Visagen seiner sogenannten Mitmenschen gießt.
Excalibur ist kein Schwert, sondern ein Gurkenglas (Jahrgang 1999 – 2,49 DM), das im Kühlschrank einer Frauen-WG steht und auf einen Ritter wartet, der es öffnet.
Woher kommt eigentlich der Begriff „Jogginghose“? Ich sitze an einem Sonntagnachmittag in der Pizzeria „Zur Post“ in Waldalgesheim und sehe die Kunden, die ihre Pizza abholen. Ich habe noch nie jemanden in diesen Hosen rennen sehen.
Sie waren in der Grundschule in der gleichen Kinderbande gewesen. Die alte Geschichte: Vandalismus, Schutznaturalienerpressung und Sammelbildchen.
A: Sie werden noch von mir hören!
B: Wieso? Sind Sie Musiker?
Jan Delay – Klar. https://www.youtube.com/watch?v=3JG6yipKXVA

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen