Mittwoch, 13. Mai 2015

Irgendwas ohne Medien

„Was siehst du beim Denken? Nichts. Wozu brauchst du dann einen Fernseher?“ (Dora vom Irrbühl: Konzentration statt Zerstreuung – In zehn Schritten zum politischen Widerstand)
Vor dreißig Jahren, 1985, erschien Neil Postmans „Wir amüsieren uns zu Tode“. Es geht in diesem Buch um den Einfluss elektronischer Medien auf die Menschen. Postman nahm vor allem das Fernsehen aufs Korn: „Fernsehen wurde nicht für Idioten erschaffen – es erzeugt sie.“ Leider ist er schon 2003 gestorben. Es wäre sehr interessant, seine Thesen zum Siegeszug des Computers, der Spielkonsolen und der Smartphones zu hören. Wir sind Maschinen-Junkies, die ohne diese albernen Gerätschaften scheinbar nicht mehr existieren können. Wie Parasiten saugen sie uns den Lebenssaft aus.
Wie wäre es mit folgendem Selbstexperiment: Versuchen Sie eine Woche, ohne diese Technologien und selbstverständlich auch ohne Fernsehen und Radio zu leben. Alle anderen Technologien wie Elektroherd, Kühlschrank, Auto, Uhr usw. dürfen Sie selbstverständlich weiter benutzen. Führen Sie ein Tagebuch über Ihre Erfahrungen und Empfindungen in dieser Zeit! Macht Sie allein die Vorstellung schon nervös? Sie sagen, das geht auf keinen Fall? So fühlen sich echte Junkies, denen man das Heroin wegnimmt. Die Technologie hat schon längst die Kontrolle über Ihr Leben, während Sie sich noch über Details wie die Überwachung Ihrer Daten und Ihrer Kommunikation durch Behörden und Konzerne echauffieren.
"Das Internet? Gibt's diesen Blödsinn immer noch?" (Ein Sicherheitsinspektor des AKW Springfield)
Otis Redding - Try A Little Tenderness. https://www.youtube.com/watch?v=-RW142SPrL8

3 Kommentare:

  1. Das Experiment funktioniert, nennt sich bei mir Urlaub.

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  2. Das Gehirn kann Eindrücke gar nicht so schnell verarbeiten, wie sie eine Bahnreise mit sich bringt!

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  3. Dora vom Irrbühl ist ein Hund!

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