Freitag, 22. Mai 2015

Blogstuff 2

Frühling. Zeit für die Ozzy-Osbourne-Diät: Fleischlos, Glutenfrei, fettfrei, zuckerfrei, Jack Daniel’s. Und wer Hunger hat, kann sich dazu ein paar Eiswürfel auftauen.
Der römische Imperator Augustus Pontifex Maximus, aufgrund seiner faltigen Hängebacken auch Scrotum humanum genannt, würde einen Auerbachsalto in seinem Grab schlagen, wenn er erführe, wie die Touristen heute durch die Ruinen seines Palastes laufen, ständig auf der Suche nach einem Hintergrund für das nächste Selbstporträt.
Apollonia Hufnagel, die berühmte Salonnière von Bad Nauheim, in deren Wohnzimmer sich der innere Zirkel der ortsansässigen Intellektuellen, quasi der nordhessische Geistesadel, zu gepflegter Konversation zu treffen pflegt, drückte zur Begrüßung seinen Kopf mit beiden Händen, als wolle sie die Reife einer Avocado prüfen.
Mein Literaturagent empfiehlt mir, ein Wörterbuch Vegan-Polnisch / Polnisch-Vegan zu schreiben. Das gäbe es noch nicht. Zum Glück gibt auch diesen nichtsnutzigen Literaturagenten namens Heribert van Loon nicht.
Eine weitere Erfindung sind meine Abenteuer als Sportreporter im Hotel Regency in London. Das Hotel aus dem viktorianischen Zeitalter ist riesig und ich bekomme den Schlüssel für Nummer 1367. Ich laufe endlose Flure entlang, die mit tiefen Teppichen belegt sind. Gelegentlich sieht man livrierte Diener, die Tabletts mit Getränken in ein Zimmer tragen. Schließlich lande ich im Gesindetrakt, wo sich auch die Wäscherei befindet. Ich frage eine ältere Arbeiterin nach dem Weg und gelange schließlich zu meinem Zimmer. Ich sehe auf der Uhr, die auf dem Nachtisch steht, dass es höchste Zeit ist. Die Übertragung der Fußballspiele hat bereits begonnen. Wegen des schlechten englischen Wetters pflegen sich die Sportreporter vor einem Radio im Erdgeschoss des Hotels zu treffen. Ich stelle mich dazu, verstehe jedoch kein Wort, da mein Englisch nicht gut genug ist. Ein Diener steht neben dem Radio und trägt einen Falken auf dem Unterarm, dem britischen Wappentier des Sportjournalismus, der die Anwesenden an die Sorgfaltspflicht ihres Berufsstandes und das Gebot der Wahrhaftigkeit erinnern soll. Nach dem Ende der Übertragung eilen die Reporter auf ihre Zimmer, um ihre Berichte zu schreiben. Ich finde ein Konvolut mit 47 handgeschriebenen Seiten Notizen und nehme es mit auf mein Zimmer. Dort stelle ich fest, dass es Berichte vom vergangenen Wochenende sind. Ich bestelle telefonisch einen großen Scotch mit Eis in Nummer 1367. Was soll ich schreiben?
Er übte den höchst ehrenwerten Beruf eines Schnapsbrenners aus, dem auch ich einmal in jungen Jahren nachgegangen bin. Wo wir uns kennengelernt haben? Das war beim großen Sackläuserodeo in Oklahoma.
Joe Jackson - I'm The Man. https://www.youtube.com/watch?v=WUTB4W5R1Jc
P.S.: Das Video ist ein großartiges Beispiel für die hohe Kunst des Playback. Ein kleines Dankeschön an den Leser, der mir diese Perle zugeschickt hat.

9 Kommentare:

  1. Bei der Osbourne-Diät ist doch ab und zu auch eine Fledermaus dabei?

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    1. Aber bitte nur gedünstet. In solchen Fragen bin ich auch ohne Laktose intolerant :o)

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    2. Ich schau gleich mal auf Chefkoch.de nach geeigneten Rezepten....

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    3. Wenn du schon dabei bist: Schau mal, was du zum Thema Entomophagie findest ...

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  2. Entomophagie: wenn ich den Salat wasche

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    1. Auf unseren knapp tausend Quadratmetern wächst nichts "Nützliches", aber seit dieser Woche blühen die Rosen - nur einen Meter von meinem Schreibtisch entfernt. Wenn die Quälgeister, die unsere Sträucher bevölkern, wenigstens essbar wären!

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  3. SHARON!
    ...
    SHARON!
    ...
    ICH HAB AUF DEN TEPPICH GEPISST!!1!!!!

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