Montag, 29. April 2013

Der Kalle

Natürlich. Der Kalle also auch. Wie sein Chef, aber natürlich im Kleinformat. „Hopsala! Da sind ja zwei Rolex in meinem Koffer. Ganz vergessen. Was macht das? Ja ja, hören Sie, ich hab’s eilig. Ich muss zu einer Konferenz, auf der ich einen Audi geschenkt bekomme. Schicken Sie den Strafbefehl einfach an die Rechtsabteilung des FC Bayern.“ Westerwelle hat als FDP-Chef mal vom „anstrengungslosen Wohlstand“ und der „spätrömischen Dekadenz“ der Hartz IV-Empfänger gesprochen. Und dann sieht man diese Multimillionäre im Fernsehen, wie sie durch ihre eigene Welt der VIP-Bereiche, Gratisdienstleistungen und sinnlos teuren Geschenke schweben. Wer schon alles besitzt, dem wird trotzdem noch ein zweites Mal alles hinterher geworfen. Als wären es Maharadschas, deren Wege wir noch mit Rosenblättern, Kaviar und Brillianten bestreuen müssten. Und wenn dann einer vom neuen Hochadel beim Gesetzesbruch ertappt wird, ist das Volk ein undankbarer Haufen, dass eine solche von Gott gesegnete Herrschaft in diesem blühenden Bayernland gar nicht verdient habe. Wenn Multimillionäre wie Rummenigge auf einer Konferenz in Katar einfach so zwei Rolex geschenkt bekommen, dann ist das für mich nichts anderes als anstrengungsloser Wohlstand und spätrömische Dekadenz. Und wer diese Art von Reichtum verspricht, lädt nach Westerwelles Worten zum Verfall der Sitten ein. Quod erat demonstrandum. Ich würde mich freuen, wenn ich dazu von den Freidemokraten mal ein klares Wort zu hören bekäme.

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